Rummenigge attackiert Süle - Ist die Kritik berechtigt?

Alexander Hassenstein/GettyImages
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Niklas Süle wird den FC Bayern nach Saisonende verlassen. Der Abwehrspieler bricht seine Zelte wohl unter anderem aufgrund von fehlender Rückendeckung des Vereins ab. Mit Blick auf die neuesten Zitate von Karl-Heinz Rummenigge kann man es dem Abwehr-Hünen auch kaum verdenken.


Niklas Süle hat sich in der laufenden Saison mit starken Leistungen zurückgemeldet und war mit seinen Konkurrenten Dayot Upamecano und Lucas Hernández praktisch die gesamte Hinrunde mindestens auf Augenhöhe. Während die beiden Franzosen jedoch die Münchner Abwehr auch in den kommenden Jahren noch anführen sollen, wird Süle sein Glück woanders suchen.

Rummenigge kritisiert Süle: "Hat sich nie auf seiner Position etabliert"

Der ehemalige Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge trauert dem Spieler jedoch eher nicht nach. Der 66-Jährige schoss im Gespräch mit Sky Sport News überraschend scharf gegen den Innenverteidiger.

"Das Problem ist, dass er sich nie wirklich auf seiner Position etabliert hat. Wenn man die besten Spieler der Mannschaft aufstellt, ist Niklas Süle im Moment nicht dabei", äußerte er sich knallhart und empfahl dem Spieler, "sich selbst an die Nase zu fassen".

Beim Betrachten dieser Aussage fällt es auch gar nicht mehr schwer, zu verstehen, warum Niklas Süle den Verein verlassen möchte. Der Abwehrstar erhält zwar viel Spielzeit und versteht sich aus der Ferne betrachtet auch prächtig mit seinen Teamkollegen, hat aber vom Verein nie wirklich viel Rückendeckung bekommen. Sein Missfallen darüber äußerte er bereits öffentlich.

Es ist durchaus davon auszugehen, dass Süle in seiner Zeit beim FC Bayern nicht alles richtig gemacht hat. Die immer wieder aufkommende Diskussion um einen ungesunden Lebensstil kommt sicherlich auch nicht von ungefähr. Allerdings haben sich andere Bayern-Stars gröbere Fehltritte geleistet und wurden vom Verein trotzdem immer unterstützt.

Zudem sei angemerkt, dass es durchaus eine Leistung ist, nach zwei Kreuzbandrissen zurückzukehren und immer noch ein Top-Verteidiger zu sein. Ganz so unprofessionell kann er also gar nicht arbeiten. Man stellt sich die Frage, wie Süle behandelt worden wäre, wenn er ein 50-Millionen-Transfer aus Manchester und nicht ein ablösefreier Transfer aus Hoffenheim gewesen wäre.

Süle nicht gut genug für die Startelf? Statistiken sprechen eine andere Sprache

Über die Aussage, dass Süle eben nicht dabei ist, wenn man die besten Spieler aufstellt, kann man ebenfalls streiten. Der deutsche Nationalspieler hat von allen Münchner Innenverteidigern in dieser Saison eigentlich am wenigsten Böcke geschossen. Zudem ist er nach Ginter und Hernández der drittbeste Zweikämpfer der Liga und gewinnt deutlich mehr Kopfballduelle als seine Rivalen.

Kicker-Noten zufolge ist Süle mit einem Schnitt von 2,89 der sechstbeste Bayern-Spieler, wohingegen Upamecano und Hernández mit einem Schnitt von 3,17 und 3,32 auf den Plätzen elf und zwölf rangieren. Dass Süle leistungstechnisch nicht in die erste Elf gehört, ist demnach eine völlig subjektive Einschätzung und auch nicht zwingend als neutrale Aussage zu werten

Leider verlieren die Münchner somit einen Abwehrmann, der die Bayern-Abwehr jahrelang hätte bereichern können - auch wenn er kein perfekter Fußballer ist.

Rummenigge kritisiert auch Sabitzer: "Kader noch nicht so verbessert"

Niklas Süle ist jedoch nicht der einzige Münchner, der offen von Rummenigge kritisiert wurde. Neuzugang Marcel Sabitzer konnte den ehemaligen Bayern-Vorstandsvorsitzenden ebenfalls nicht zufrieden stellen.

Rummenigge bezeichnete den Österreicher als "Luxustransfer", der den "Kader noch nicht so verbessert hat, wie wir uns das vorgestellt haben."

An dieser Aussage gibt es eigentlich wenig zu rütteln. Tatsächlich hat der polyvalente Mittelfeldspieler beim FC Bayern überhaupt noch nicht gut reingefunden. In seinen wenigen Einsätzen wirkte der Neuzugang meist eher wie ein Fremdkörper.

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