Bayern-Leihgaben: So läuft es bei Cuisance und Zirkzee

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FBL-FRA-LIGUE1-MARSEILLE-MONTPELLIER / CHRISTOPHE SIMON/Getty Images
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Leihspieler vom FC Bayern gibt es in den europäischen Fußballligen derzeit so einige. Lediglich der Erfolg der betroffenen Spieler hält sich eher in Grenzen. Das beste Beispiel hierfür ist Michaël Cuisance, der auch in Marseille an sich selbst zu scheitern droht. Wie auch im Falle von Joshua Zirkzee hoffen die Münchner einerseits auf eine positive Entwicklung, aber auch auf attraktive Transfereinnahmen.

Die Bayern-Verantwortlichen befinden sich derzeit in einer selten dagewesenen, verzwickten Phase. So hat die Corona-Pandemie und die kostspielige Verpflichtung von Dayot Upamecano die finanziellen Ressourcen deutlich verringert. Auf der Suche nach potenzielle Verstärkungen sind die Münchner jedoch mit Florian Neuhaus und Eduardo Camavigna auf weitere teure Verlockungen gestoßen. Um sich jedoch einen der beiden Wunschspieler leisten zu können, müssen aber zunächst Einnahmen generiert werden. Hierbei hoffen die Münchner unter anderem auf Michaël Cuisance und Joshua Zirkzee, deren Leihvereine hoch angesetzte Kaufklauseln ziehen könnten. Hierzu wird es aber wohl nicht kommen.

Bayern-Rückkehr naht: Cuisance offenbart in Marseille altbekannte Probleme

Nach dem irren Transferpoker im Sommer, schien Cuisance in Marseille eigentlich genau den richtigen Klub gefunden haben, um sein Können zu entfalten. Nach einem guten Beginn, fand sich der 21-Jährige im weiteren Verlauf jedoch immer häufiger auf der Bank wieder. Dass er hiermit nicht sonderlich gut umgehen kann, hat sich bereits bei den Bayern und in Mönchengladbach gezeigt und scheint sich nun fortzusetzen. Zudem wird dem Franzosen wieder einmal vorgeworfen, zu egoistisch zu denken und zu wenig auf die Mannschaft fokussiert zu sein. "Heute sage ich ihm, dass er seine Qualitäten und sich selbst in den Dienst der Mannschaft stellen soll. Um sich einen Platz zu sichern, muss er sich mit der Mannschaft verbinden", forderte zuletzt Interimstrainer Nesser Larguet.

Mit gerade einmal einer Vorlage und keinem Tor lassen die Leistungen des technisch hochveranlagten Mittelfeldtalent eigentlich kein überzogenes Selbstvertrauen zu. So erklärte zuletzt auch die L'Equipe, dass die Leihgabe bis jetzt eine Enttäuschung sei. Dieser hofft jetzt auf eine größere Rolle beim neuen Trainer Jorge Sampaoli. Damit Olympique Marseille aber auch die Kaufklausel, in Höhe von 17 Millionen Euro zieht, müsste jedoch einiges passieren. Neben einer Leistungsexplosion des Spielers, müsste sich der Klub (Tabellenplatz 7) wohl noch ins europäische Geschäft vorspielen, um die Summe überhaupt aufbringen zu können. Eine endgültige Entscheidung soll erst Mitte März folgen, doch unter verschlossener Hand ist wohl klar, dass das Intermezzo in Frankreich für den 21-Jährigen im Sommer beendet ist.

Schwieriger Start in Italien: Joshua Zirkzee für Kellerkind Parma noch keine Hilfe

Gewisse Parallelen zu Michaël Cuisance gibt es auch bei Joshua Zirkzee. So sollen Hansi Flick und die Bayern-Verantwortlichen mit dem Engagement des jungen Angreifers zuletzt nicht so ganz zufrieden gewesen sein. Helfen sollte der Sprung nach Italien, zu Kellerkind Parma Calcio. Zwar ist es im Falle des 19-Jährigen noch zu früh, eine wirkliche Bewertung zu ziehen, so war dessen Anfangszeit wenig vielversprechend. So kommt der Holländer bis jetzt auf 68 Minuten Spielzeit. Zuletzt saß er jedoch 90 Minuten gegen Udinese Calcio auf der Bank und fehlte gegen Spezia Calcio aufgrund eines Hexenschusses. Doch selbst wenn Zirkzee der Sprung ins Stammteam gelingen würde, bleibt da noch das Problem des schwächelnden Teams.

Joshua Zirkzee, Danilo
Zirkzee erlebt in Parma knallharten Abstiegskampf / Gabriele Maltinti/Getty Images

So hat der Klub seit November 2020 kein Spiel mehr gewonnen und ist als Tabellen-19. akut abstiegsbedroht. Für einen Angreifer ist dies immer eine schwere Situation, vor allem wenn dieser erst kurz im Team dabei ist. Dass Parma die Kaufklausel (15 Millionen Euro) überhaupt ziehen kann, darf also bezweifelt werden. Selbst wenn den Italienern der Klassenhalt gelingt, müsste der Youngstar schon überragend aufspielen, damit der Klub seine finanziellen Spielräume derart ausreizt.

Cuisance und Zirkzee vor Bayern-Rückkehr: Wie geht es für die Youngster weiter?

Demnach stehen die Münchner nach der Saison, zumindest ablösetechnisch, vermutlich mit leeren Händen da. Wichtig wäre jedoch trotzdem, dass sich die Spieler zumindest Wettbewerbspraxis holen. Während es bei Cuisance wohl nur noch darum gehen kann, sich ins Schaufenster zu spielen, könnte Zirkzee durchaus nochmal eine Chance bei den Bayern erhalten. Schließlich ist dieser mit 19 sehr jung und kann seine persönlichen und fußballerischen Fähigkeiten noch im höheren Umfang steigern. Im Falle des zwei Jahre älteren Ex-Gladbacher ist es unwahrscheinlich, dass er überhaupt noch eine Chance bekommen will. Hier dürfen sich die Bayern schon mal auf zähe Gespräche mit möglichen Interessenten einstellen.