Bayern schlägt Köln mit 3:2: Pfiffe für Sané - Emotionale Worte an Gerd Müller
Von Christian Gaul
Am Sonntagabend beschloss der FC Bayern den zweiten Spieltag mit einem 3:2 gegen den 1. FC Köln. Dabei bekam Leroy Sané den Unmut der eigenen Anhänger zu spüren. Vor der Partie wurde Gerd Müller emotional gefeiert.
Tore: 1:0 Lewandowski (50.), 2:0 Gnabry (59.), 2:1 Modeste (60.), 2:2 Uth (62.), 3:2 Gnabry (71.)
Besondere Vorkommnisse:
Zuschauer: 20.000 in der Allianz Arena (München)
Aufstellung FC Bayern: Neuer - Nianzou (ab 46. Stanisic), Upamecano, Süle, Davies (ab 88. C. Richards) - Kimmich, Goretzka (ab 66. Tolisso) - Sané (ab 46. Musiala), Müller, Gnabry (ab 76. Choupo-Moting) - Lewandowski
Trainer: Julian Nagelsmann
Aufstellung 1. FC Köln: T. Horn - Ehizibue, Meré, Czichos, Hector - Skhiri - Thielmann, Ljubicic (ab 76. Schaub), Kainz (ab 69. Andersson) - Modeste (ab 76. Lemperle), Uth (ab 66. Duda)
Trainer: Steffen Baumgart
Schiedsrichter: Martin Petersen
"Mein lieber Gerd. Du hast den Bayern das Siegen beigebracht. Wir werden dich sehr vermissen und wir werden dich nie vergessen", richtete sich der langjährige Bayern-Macher Uli Hoeneß vor der Partie an seinen kürzlich verstorbenen Freund Gerd Müller.
Unter dem warmen Applaus in dieser sehr emotionalen Schweigeminute sah man auch den aktuellen Verantwortlichen des FC Bayern an, wie nahe ihnen der Verlust des "Bombers der Nation" ging.
Auf dem Platz sollte es sich dann zunächst auch eher andächtig zutragen.
Pfeifkonzert für Sané - Gnabry zieht Köln den Zahn
Denn die Kölner spielten in den ersten 45 Minuten so, wie man es von einem Baumgart-Team mittlerweile gewohnt ist. Mutig, aufmüpfig und giftig - aber eben auch in der eigenen Stärke limitiert. Der FC Bayern dominierte zwar, präsentierte sich jedoch zu unkonzentriert und teilweise schlicht fahrig.
Besonders Leroy Sané bekam dies nach seiner Stafette von unnützen Aktionen vom Münchner Publikum quittiert, als wenige Minuten vor der Pause ein kleines Pfeifkonzert der Anhänger in seine Richtung erklang.
Generell hatten die Hausherren die besseren Chancen, doch wirklich klare suchte man im ersten Durchgang auf beiden Seiten vergeblich - bis auf den Tanz-Schuss von Niklas "Zidane" Süle.
Sané blieb in der Pause gleich in der Kabine, genau wie der als Rechtsverteidiger wenig überzeugende Nianzou. Dass ausgerechnet der für Sané gekommene Musiala die Führung von Lewandowski per Klasse-Solo vorbereitete, war fast eine logische Konsequenz. Dass der Youngster kurz darauf sogar Szenen-Applaus bekam, als er sich gegen drei Kölner behauptete, war umso bitterer für Sané.
Daraufhin entwickelte sich ein völlig absurder Ablauf, da die Kölner nur 180 Sekunden nach dem 2:0 durch Gnabry auf 2:2 stellen konnten. Die Hintermannschaft des Rekordmeisters ließ dabei die Kölner Modeste und Uth nach simplen Flanken völlig offen stehen.
Letztlich zog Gnabry mit seinem zweiten Treffer das Spiel wieder auf die Seite der Gastgeber. Keeper Horn sah dabei nicht sonderlich glücklich aus. Es war bereits das vierte Mal, dass Gnabry gegen den Effzeh in einem Spiel mehrfach traf. So etwas nennt man wohl Lieblingsgegner!
Die nötige Souveränität ließ der FC Bayern dennoch vermissen. Auf Julian Nagelsmann warten also - unabhängig von der Personalie Sané - noch einige Aufgaben.
Neben den Torschützen und dem Vorbereiter Musiala zeigten auch Joshua Kimmich und Alphonso Davies eine formstarke und spielfreudige Vorstellung.
Auf Seiten der Kölner konnte die zentrale Achse Czichos-Skhiri-Ljubicic-Uth überzeugen, wie natürlich auch der abermals würdige Kapitän Hector.