Hainer erklärt: Bayern mit Strategie gegen den "internationalen Transferwahnsinn"
Von Yannik Möller
Herbert Hainer sieht den FC Bayern, was größere Transfers betrifft, für die nahe Zukunft erst einmal als gerüstet an. Größere Verpflichtungen werden vorerst kein Thema mehr sein. Das bezeichnete der Präsident auch als Strategie gegen den "internationalen Transferwahnsinn".
Über die letzten zwei, drei Jahre hat sich die Mannschaft der Bayern an einigen Stellen gewandelt. Es wurde eine Struktur geschaffen, die es dem Klub erlaubt, in den nächsten Jahren eher ergänzend auf dem Transfermarkt tätig zu sein.
Genau diesen Schritt sieht auch Herbert Hainer als erledigt an. Der Klub-Präsident erklärte gegenüber der Münchener Abendzeitung (via fussball.news): "Wenn man sich unseren Kader perspektivisch anschaut, haben wir eine sehr gute Basis für die kommenden Jahre. Wir brauchen in Zukunft sicherlich mal Adaptionen und Ergänzungen, aber keinen kompletten Umbau."
Hainer sieht gute Transfer-Basis: Künftiger Fokus auf den Eigengewächsen
Viele der wichtigen Stammspieler sind entweder in ihren besten Jahren oder teils auch noch am Anfang ihrer Karrieren. Als Positiv-Beispiel ist etwa die Verteidigung anzusehen: Matthijs de Ligt ist 23 Jahre alt, Dayot Upamecano ist 24, Alphonso Davies ist 22, Noussair Mazraoui ist 25 und auch Lucas Hernandez, der nach seiner Kreuzband-Verletzung erneut verlängern soll, wird im Februar auch erst 27 Jahre alt.
Es ist genau diese Basis, auf die Hainer bauen möchte. In den nächsten Jahren werden die Münchener voraussichtlich nur punktuell nachrüsten müssen.
Daher sieht der 68-Jährige auch die Möglichkeit, sich demnächst vorrangig den Eigengewächsen zu widmen. Josip Stanisic, der über die letzten ein, zwei Jahre den Sprung zu den Profis schaffte, nannte er dabei als Vorbild.
"Wir haben hier eine klare Strategie, um dem internationalen Transferwahnsinn zumindest ein Stück entgegenzusteuern. Sicher werden wir immer wieder mal internationale Top-Spieler holen, aber wir wollen auch verstärkt junge Spieler aus unserem Nachwuchs einbauen", so die Erklärung.
Selbstverständlich wird der FCB auch noch Topstars an die Säbener Straße holen, wenn es sinnvoll ist und es auch in finanzieller Hinsicht Sinn ergibt. Aber auch die Jung-Profis wie Paul Wanner sollen mehr in den Fokus rücken.
Weil der Verein nun aus dieser guten Basis heraus agieren kann, lobte Hainer die Arbeit von Hasan Salihamidzic. Immerhin ist er, zusammen mit Marco Neppe, primär für die Transfer- und Kader-Planung verantwortlich. "Er hat exakt die Spieler geholt, die wir gebraucht haben, und gleichzeitig bei unseren Abgängen viel Geld erwirtschaftet. Hasan ist wie früher auf dem Platz einer, der die Dinge immer mit enormer Energie vorantreibt", so das Lob.