Ex-Bayern-Star kritisiert de Ligt: “Zu unstabil“
Von Dominik Hager
Matthijs de Ligt ist so etwas wie der Mann der Stunde beim FC Bayern. Der Niederländer hat sowohl in der Bundesliga gegen Stuttgart als auch in der Champions League gegen PSG einen sicheren Treffer spektakulär verhindert. Von Holger Badstuber bekam der Innenverteidiger dennoch Kritik zu hören.
Über 60 Millionen Euro haben sich die Bayern die Dienste von Matthijs de Ligt kosten lassen. Die Münchner öffneten die Geldkoffer in der Hoffnung, einen neuen Abwerchef zu erhalten. De Ligt, der in ganz jungen Jahren schon Kapitän bei Ajax Amsterdam war, schien wie geschaffen für diese Aufgabe. Holger Badstuber findet aber nicht, dass der Akteur bereits zum Abwehrchef geworden ist und kritisiert diesen für eine zu lange Eingewöhnungszeit.
"Wenn man so einen Mann holt, ist es für mich immer schwer zu sagen, dass er Zeit braucht und sich erst anpassen muss. Er äußert sich dahingehend, dass er der Boss sein will, aber das sehe ich nicht. Mit 23 muss er nicht mehr im Profifußball ankommen und bei Juventus herrschte sicherlich auch ein gewisser Druck“, kritisierte Badstuber gegenüber watson.de.
Badstuber kritisiert de Ligt: Kein Abwehrboss?
Die womöglich spielentscheidende Szene gegen PSG, als de Ligt spektakulär für den geschlagenen Sommer rettete, möchte Badstuber nicht zu hoch hängen. "Diese Aktion hat er super gerettet, aber es ist nur eine Szene in 95 Minuten. Ich tue mich schwer damit, ihn als neuen Abwehrboss zu bezeichnen, dafür ist es die ganze Saison bisher zu unstabil“, erläuterte der frühere Bayern-Verteidiger.
Badstuber ist zudem der Meinung, dass de Ligt sehr vom aktuellen System mit Dreierkette profitiert. “Aus meiner Sicht als Verteidiger ist es da einfacher zu verteidigen, weil die Räume enger sind als bei einer Viererkette“, erklärte der Ex-Münchner.
Die Meinung von Holger Badstuber ist durchaus legitim, jedoch kann man die Leistungen von de Ligt auch anders bewerten. Der Holländer zeigt beim FC Bayern eigentlich seit Beginn der Saison bessere Leistungen als noch bei Juve. Der 23-Jährige strahlt Präsenz und Sicherheit aus, ist eine Bank in Zweikämpfen und Kopfballduellen und wird auch offensiv immer gefährlicher. Zudem hat er zuletzt in den Champions-League-Spielen geliefert, was ja immer ein besonders wichtiges Kriterium ist.
Kritisieren kann man lediglich, dass er noch immer zum Verursachen von Elfmetern neigt und auch im Aufbauspiel gibt es noch Luft nach oben. Dass de Ligt aber nicht der unumstrittene Abwehrchef ist, liegt auch an den starken Leistungen von Upamecano und zuletzt auch Pavard. Trotzdem kann man sich in München glücklich schätzen, de Ligt verpflichtet zu haben. Eine Bereicherung ist dieser definitiv.