Bayern-Coach Straus: "Business as usual" bei Vorbereitung auf Pokal-Halbfinale gegen Frankfurt

Erst vor drei Wochen sind sich der FC Bayern München und Eintracht Frankfurt in der Liga gegenübergestanden. Am Ende ging der FCB als Sieger vom Platz, auch wenn die Adlerträgerinnen über weite Strecken besser waren. Am Ostersonntag kommt es beim Halbfinale um den DFB-Pokal zum erneuten Duell.
Nach dem 2:1-Erfolg der Bayern gegen die Eintracht in der Frauen-Bundesliga gibt es erneutes Aufeinandertreffen zwischen Georgia Stanway und Laura Freigang im DFB-Pokal
Nach dem 2:1-Erfolg der Bayern gegen die Eintracht in der Frauen-Bundesliga gibt es erneutes Aufeinandertreffen zwischen Georgia Stanway und Laura Freigang im DFB-Pokal / Stefan Matzke - sampics/GettyImages
facebooktwitterreddit

In den vergangenen fünf Jahren ist es dem FC Bayern München nicht mehr gelungen, in das Finale des DFB-Pokals einzuziehen. Jedes Mal kam der Dauerrivale aus Wolfsburg dazwischen und durchkreuzte die Pläne des FCB, einen zweiten Pokal-Erfolg nach der Saison 2011/12 feiern zu können. Doch das könnte sich in diesem Jahr ändern.

Reif für den zweiten Titel? FCB will ins Pokal-Finale

Viele Fans zeigten sich nach der Auslosung für die finalen Runden des DFB-Pokals erfreut, denn damit stand fest, dass ein mögliches direktes Aufeinandertreffen zwischen den Münchnerinnen und Vize-Meister Wolfsburg erst im Finale möglich wäre - in den letztem Jahren war es oftmals zu einem quasi "vorgezogenen Finale" mit den Topteams gekommen. Dies soll jedoch nicht über den Fakt hinwegtäuschen, dass beide Mannschaften zunächst ihre Halbfinal-Partien gewinnen müssen. Für Cheftrainer Alexander Straus und seine Mannschaft wird das erneute Aufeinandertreffen mit Eintracht Frankfurt innerhalb eines Monats zur nächsten großen Herausforderung.

Magdalena Eriksson, Etonam Nicole Anyomi
Spiel auf engem Raum - in beiden Ligaspielen dieser Saison ließen beide Mannschaften nur wenig zu / Stefan Matzke - sampics/GettyImages

Der FC Bayern befindet sich derzeit in exzellenter Form: In der Frauen-Bundesliga sind die Münchnerinnen seit der Winterpause ohne Punktverlust und haben in dieser Zeit nur einen einzigen Gegentreffer zugelassen - beim 2:1-Erfolg über Frankfurt. Hinzu kommt der ganz große Coup vom vergangenen Samstag, als man den Rivalen aus Wolfsburg mit 4:0 abfertigte. Natürlich sei dieser Tag ein sehr schöner gewesen, so Straus, den Sonntag haben die Spielerinnen frei bekommen, doch in der neuen Wochen hieß es gleich wieder "business as usual" in Vorbereitung auf das Pokal-Halbfinale.

Frankfurt bisher mit einzigem BuLi-Treffer gegen die Bayern in 2024

Denn auch wenn das Titelrennen in der Liga mit sieben Punkten Vorsprung auf den VfL schon so gut wie entschieden scheint, gilt der DFB-Pokal weiterhin noch als der Wettbewerb, in dem die Wölfinnen die klaren Vorreiterinnen sind. Zehn Mal ging die Tropäe bereits nach Wolfsburg, zuletzt gelang die Titelverteidigung acht Mal in Folge. Dagegen gelang dem FCB erst ein Erfolg in der Saison 2011/12 - an der Zeit für Nummer zwei?

Lea Schueller
Torjägerin Lea Schüller gelang zuletzt der Siegtreffer gegen Frankfurt / Stefan Matzke - sampics/GettyImages

Erst vor kurzem lieferten sich die Münchnerinnen und die Eintracht einen Schlagabtausch auf Augenhöhe im Liga-Rückspiel. Schlussendlich gewannen die Bayern knapp mit 2:1. Doch die Adlerträgerinnen haben Blut geleckt, denn lange war die Mannschaft von Niko Arnautis tonangebend. Auch für die anstehende Partie erwartet sein Gegenüber einen ähnlichen Spielverlauf: "Die Duelle waren immer schon sehr eng zwischen uns, deswegen erwarte ich das auch für das anstehende Spiel." Sein Team müsse aus den Fehlern lernen und über längere Zeiträume die Spielkontrolle übernehmen.

Formstarke Spielerinnen auf beiden Seiten

Auch wenn in dieser Saison die knappsten Duelle der Bayern gegen Frankfurt waren, hält sich Straus zurück, die Eintracht als den schwierigsten Gegner zu bezeichnen. Man müsse sich gegen jede der Topmannschaften unterschiedlich einstellen und vorbereiten. Trotzdem schätzt der Bayern-Trainer vor allem die Offensive der Gegnerinnen stark ein: "Frankfurt hat sehr viel Qualität im Offensivspiel, vor allem bei Kontern. Wir dürfen ihnen den Ball nicht zu einfach hergeben, weil sie uns dann mit ihrem schnellen Umschaltspiel überraschen können."

Ein besonderes Lob erhielt Mittelfeldakteurin Lisanne Gräwe, die nach der Kreuzbandverletzung von Kapitänin Tanja Pawollek im zentralen Mittelfeld der Eintracht gesetzt ist. Straus betitelte sie als "wahrscheinlich beste Spielerin des Spiels" von vor drei Wochen.

Lisanne Grawe
Lisanne Gräwe ist seit dem Ausfall von Kapitänin Tanja Pawollek nicht mehr aus der Startelf der Eintracht wegzudenken / Eurasia Sport Images/GettyImages

Auf die derzeitige Form von Starspielerin Pernille Harder angesprochen meint Straus: "Wir wissen alle, dass sie auf ihrer Position eine absolute Topspielerin ist. Sie musste sich erst eingewöhnen und Konstanz aufbauen, was durch ihre Verletzung nicht ganz leicht war."

Ähnlich ergehe es aber auch vielen anderen Spielerinnen wie beispielsweise Lea Schüller, aktuell ist sie die beste Torschützin und Scorerin beim Tabellenführer. Allerdings hatte die Stürmerin noch vor der Winterpause über längere Zeit Probleme mit ihrer Effizienz vor dem Tor. In solchen Situationen müsse man den Spielerinnen "das nötige Vertrauen entgegenbringen". Dabei handle es sich um einen Prozess, gerade wenn neue Akteurinnen zum Verein dazustoßen. Straus' Prognose: "Wir werden das gleiche Gespräch in ein paar Monaten führen, wenn Lena Oberdorf zu uns kommt."