Bayern & BVB chancenlos? Die Champions-League-Viertelfinalisten im Power Ranking
Von Dominik Hager
Die Champions League geht in die heiße Phase. Im Rahmen der Viertelfinal-Partien erwarten uns die Duelle Manchester City gegen Real Madrid, FC Arsenal gegen FC Bayern, Borussia Dortmund gegen Atlético und PSG gegen FC Barcelona. Wir sehen uns in unserem Power Ranking an, welche Teams aktuell am besten für den Gewinn des Henkelpotts gerüstet sind.
1. Manchester City
Der Titelverteidiger ist und bleibt das konstanteste Team in Europa. Zwar haben auch die Skyblues in dieser Saison mal eine schwächere Phase gehabt, jedoch ist diese schon lange wieder vergessen. Im Kalenderjahr 2024 ist Manchester City noch ungeschlagen und hat sich an die Premier-League-Spitze herangerobbt - bereit wieder zuzuschlagen. Zwar konnte das Team von Pep Guardiola Liverpool und Arsenal zuletzt nicht bezwingen, jedoch stimmt die Formkurve im Großen und Ganzen.
In der Champions-League-Saison ließen die Skyblues nichts anbrennen und schickten Underdog Kopenhagen erwartet deutlich nach Hause. Manchester City ist das Team mit den wenigsten Schwachstellen und bildet mit Coach Guardiola eine seit Jahren funktionierende Einheit. Wer den Henkelpott will, muss am Titelverteidiger vorbei!
2. Real Madrid
Das wollen im Viertelfinale die Königlichen versuchen. Real Madrid ist eines der Teams, das man immer auf dem Zettel haben muss. Ein Nachteil für die Madrilenen ist es aber gewiss, dass man gleich im Viertelfinale gegen Man City ran muss.
Jedoch dürfte das den Skyblues ebensowenig schmecken. Im Vorjahr konnte das Team aus Manchester die Blancos mit einem 4:0 im Halbfinal-Rückspiel auf brutale Weise aus dem Wettbewerb befördern. Eine solche Packung möchte Real aber natürlich nicht auf sich sitzen lassen.
Die Champions League gilt als der Wettbewerb von Real Madrid, jedoch bleibt festzuhalten, dass das spanische Team im Achtelfinale gegen Leipzig überhaupt nicht überzeugen konnte und eher glücklich weiterkam. Dafür führt die Ancelotti-Truppe La Liga ungewohnt deutlich an. Die Verfassung stimmt also, selbst wenn die Ausfälle von Thibaut Courtois und David Alaba extrem schmerzen.
3. FC Arsenal
Der FC Arsenal brilliert in der Premier League regelmäßig und hat am Wochenende die Tabellenspitze übernommen. Die Londoner funktionieren als Mannschaft extrem gut und haben mit Saliba und Gabriel sowohl eines der Top-Abwehr-Duos Europas als auch mit Bukayo Saka und Martin Ödegaard Offensivspieler, die den Unterschied ausmachen können.
Im Achtelfinale waren die Gunners jedoch ähnlich wie Real Madrid wenig überzeugend. Nach einem schlappen 0:1 beim FC Porto wirkte Arsenal auch beim Rückspiel zu Hause merkwürdig zahnlos. Demnach konnte auch erst im Elfmeterschießen das Weiterkommen gegen den Underdog aus Portugal klargemacht werden. Mit einer solchen Leistung wird es auch gegen den formschwachen Angstgegner Bayern Münchner kein Selbstläufer.
4. PSG
Von PSG redet kaum jemand in Hinblick auf einen möglichen Champions-League-Sieg. Das Trio Mbappé, Messi & Neymar ist inzwischen Vergangenheit und lediglich der Franzose noch übrig geblieben. Dies muss aber kein Nachteil sein. Mbappé dürfte heiß darauf sein, in seinem wohl letzten Jahr in Paris doch noch den Champions-League-Titel abgreifen zu können.
Die Chance darauf ist theoretisch schon gegeben, weil er durch seinen Speed im Alleingang Spiele entscheiden kann. Zudem befindet sich das Team im Aufwind und konnte nach der glücklich überstandenen Gruppenphase den spanischen Klub Real Sociedad äußerst souverän in die Schranken weisen. Die Ligue 1 führt das Team glanzlos, aber deutlich an. Wichtig wäre jedoch, dass neben Mbappé andere Offensivspieler wie Ousmane Dembélé oder Randal Kolo Muani noch besser in Form kommen.
5. FC Barcelona
Der FC Barcelona ist unglaublich schwer einzuschätzen und im direkten Duell gegen PSG wohl der minimale Außenseiter. Die Katalanen müssen auf den verletzten Gavi verzichten und auch bei Frenkie de Jong und Pedri steht zumindest in Hinblick auf das Hinspiel gegen Paris ein Fragezeichen.
Ein derart angeschlagenes Mittelfeld wird es schwer haben, jedoch weiß sich Barça durch die Vielzahl an ambitionierten Teenager-Talenten stets zu helfen. Die Kombination aus Routiniers wie Robert Lewandowski und Ilkay Gündogan sowie jungen Himmelsstürmern wie Pau Cubarsi und Lamine Yamal kann auch für die absoluten Top-Teams gefährlich werden. Die Konstanz für einen möglichen Titelgewinn fehlt aber wahrscheinlich.
6. FC Bayern
Der FC Bayern befindet sich in seiner größten Krise seit langer Zeit. Die Münchner haben in jüngerer Vergangenheit Spiele gegen absolute Underdog-Klubs wie Bochum und Heidenheim nach Führung verloren. Auch im Klassiker gegen Dortmund zeigte sich das Team erschreckend schwach und verlor verdient. Thomas Tuchel wirkt ratlos und die Mannschaft merkwürdig uninspiriert.
Natürlich bleibt aus Münchner Sicht die Hoffnung, dass in der Königsklasse alles anders läuft. Beim 3:0 im Rückspiel gegen Lazio Rom haben die Bayern gezeigt, dass das Können prinzipiell schon vorhanden wäre. Ein Team mit Spielern wie Harry Kane oder Jamal Musiala darf man generell nie komplett abschreiben. So wirklich kann man mit einem Run bis ins Finale aber nicht rechnen. Dafür ist das Team einfach zu instabil und immer wieder durch Kleinigkeiten voll aus dem Konzept zu bringen.
7. Borussia Dortmund
Borussia Dortmund verkauft sich in der laufenden Champions-League-Saison definitiv besser als in der Bundesliga. Die Gruppenphase war überzeugend. Schwarzgelb konnte mit PSG, Milan und Newcastle Top-Teams hinter sich lassen. Gegen Eindhoven schwächelten die Dortmunder zwar, kamen letztlich aber doch weiter.
In der Bundesliga schwanken die Leistungen schon seit Jahren, jedoch machen die letzten Spiele durchaus Hoffnung. Die Dortmunder gewannen vier der letzten fünf Bundesligaspiele (darunter das 2:0 in München) und spielten auch bei der Pleite gegen Stuttgart nicht schlecht. Gegen Atlético kann da definitiv etwas gehen. In einem möglichen Halbfinale oder Finale wäre der BVB aber klarer Außenseiter.
8. Atlético Madrid
Ähnlich wie der BVB agiert Atlético national eher durchwachsen und muss darum kämpfen, zumindest Rang vier zu halten. Zwei der letzten drei Spiele (0:3 gegen Barça und 0:2 gegen Cádiz) gingen verloren, was nicht unbedingt für eine gute Form spricht.
Umso überraschender ist es, dass die Spanier im Champions-League-Achtelfinale Inter Mailand im Elfmeterschießen rauskegeln konnten. Die Mailänder sind national schließlich äußerst überzeugend unterwegs.
Gegen Dortmund ist Atlético aber nicht mehr in der Underdog-Rolle, die dem Team so gut liegt. Demnach wird es auch nicht so leicht, nach sieben Jahren erstmals wieder ins Halbfinale der Königsklasse einzuziehen. Zu den europäischen Spitzenteams gehört der Klub nicht mehr ganz.
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