Bayern-Boss Dreesen über chaotischen Deadline Day - keine Unstimmigkeiten mit Tuchel
Von Yannik Möller
Der Deadline Day lief beim FC Bayern alles andere als optimal. Jan-Christian Dreesen hat sich nun zu den verpassten Transfers geäußert. Potenzielle Unstimmigkeiten im Verhältnis zu Thomas Tuchel sieht er nicht.
Gleich mehrere Spieler waren in den letzten Tagen des Transferfensters ein Thema beim FC Bayern gewesen. Zumindest Joao Palhinha hätte am Deadline Day noch verpflichtet werden sollen, doch weil der FC Fulham so kurzfristig keinen Ersatz ausfindig machen konnte, kam es nicht zur Freigabe. Dementsprechend war dieser letzte Transfer-Tag an der Säbener Straße nicht nur hektisch, sondern auch erfolglos.
Das ist man in München so nicht gewohnt. Uli Hoeneß hatte zuletzt verlauten lassen, dass man damals über die Klubs gelacht habe, die auf den letzten Drücker noch Deals durchbringen müssen. Nun sei der FCB selbst davon betroffen gewesen - und das ohne den Spieler unter Vertrag nehmen zu können.
Dreesen sieht "insgesamt sehr gutes Transferfenster" - und keine Dissonanzen mit Tuchel
Deshalb ist dieser Deadline Day durchaus als Blamage für den deutschen Rekordmeister anzusehen. Herunterspielen wollte Jan-Christian Dreesen diese Tatsache zwar nicht, doch verwies er gegenüber Sky auf das Gesamtbild: "Man an darf den Transfersommer nicht nur anhand der letzten beiden Tage bewerten. Ich glaube, dass wir insgesamt ein sehr gutes Transferfenster beim FC Bayern erlebt haben. Sowohl bei Zu- als auch bei den Abgängen."
"Dass wir zum Ende in einer Hektik, die für uns unüblich ist, agiert haben, ist bedauerlich aber nicht mehr zu ändern", erklärte der Vorstandsvorsitzende. "Unser Blick geht nach vorne und wir werden uns in den kommenden Monaten gute Lösungen überlegen."
Eine dieser Lösungen: Der nachzuholende Palhinha-Transfer. Intern herrscht bereits Einigkeit vor, dass der defensive Mittelfeldspieler im Winter verpflichtet werden soll (90min berichtete).
Ein weiteres Thema dieser Transferphase waren auch die lautstarken Kommentare von Thomas Tuchel. Stets hatte er seine Wünsche, etwa einen neuen Sechser zu bekommen, geäußert - intern wie öffentlich. Zuletzt beklagte er sich zudem über die fehlende Breite im Kader. All das soll bei den Bossen um Dreesen gar nicht gut angekommen sein.
Doch Dreesen selbst möchte diese Meldungen nicht bespielen. "Es ist ganz selbstverständlich, dass der Trainer eine Haltung haben muss und es gibt auch keinen Grund, hier nach Unstimmigkeiten oder ähnlichem zu suchen", stellte der 56-Jährige klar.
"Wenn wir intern diskutieren, sind wir nicht immer einer Meinung und das soll auch nicht so sein. Nach Außen müssen wir aber geschlossen auftreten", mahnte er jedoch eine vernünftige Außendarstellung an. Nun werde mit Christoph Freund der neue Sportdirektor mit Tuchel zusammenarbeiten, was die Kaderplanung betrifft. Übergeordnet gehe es nur darum, "dass wir gemeinsam arbeiten und etwas erreichen".
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