Bayer Leverkusen: Völler plant fest mit Bosz und Wirtz!
Von Oscar Nolte
Bayer 04 Leverkusen steckt in einer Ergebniskrise. Geschäftsführer Sport Rudi Völler will trotzdem an Cheftrainer Peter Bosz festhalten. Zudem plant Völler fest mit Supertalent Florian Wirtz.
Im DFB-Pokal musste Leverkusen gegen RW Essen (!) die Segel streichen, in der Europa League war die Hürde YB Bern zu hoch. Und auch in der Bundesliga steckt Leverkusen im Tief. Damit hätte zu Jahresbeginn wirklich niemand gerechnet.
Job-Garantie für Peter Bosz
Rudi Völler stellte im Gespräch mit der Bild nun klar, dass Cheftrainer Peter Bosz trotz der Krise nicht zur Disposition steht. "Peter Bosz ist unser Plan B", antwortete Völler auf entsprechende Nachfrage. "Er ist ja immer noch der selbe Trainer, mit dem wir vor zwei Monaten Tabellenführer waren. Von dessen Spielstil alle begeistert waren und den wir genau so wollten, weil er absolut zu Bayer 04 passt. Peter ist ein sehr ehrlicher Mensch, fast schon zu ehrlich und zu kritisch mit sich selbst. Er kennt die Situation, redet nichts schön. Das schätzen wir an ihm."
Und damit setzt Leverkusen ein ganz wichtiges Ausrufezeichen. Die zunehmend hohe Fluktuation im Trainerjob ist eine Entwicklung, der Einhalt geboten werden muss. Selbst ein Jürgen Klopp, der zu den drei besten Trainern der Welt gehört, steckt derzeit in einer sportlichen Krise mit dem FC Liverpool. Talfahrten gehören im Fußball einfach dazu - dies einem Trainer nicht zuzugestehen, bedient eine Schleudersitz-Kultur, die der gesamten Branche schadet.
Völler glaubt an Zusammenhalt der Mannschaft - Wirzt bleibt definitiv
Dass Leverkusen trotz der aktuellen Phase entspannt in die Zukunft gehen kann, liegt auch an der hervorragenden wirtschaftlichen Situation. Klar, die Corona-Pandemie tut auch der Werkself weh. Doch der Verein hat sich über die vergangenen Jahre bemerkenswert gut aufgestellt. Ein Auseinanderbrechen der Mannschaft erwartet Völler daher nicht, selbst wenn die Europa League verpasst wird:
"Nein, wir haben sehr gut und sehr seriös gewirtschaftet in dieser schwierigen Zeit. Von der Summe, die wir von Chelsea für Kai Havertz bekommen haben, haben wir nur einen Teil investiert. So können wir auch mal ein problematisches Jahr überstehen. Natürlich kann es immer mal passieren, dass wir im Sommer einen Top-Mann verkaufen müssen. Aber dann werden wir selbst entscheiden, wer das sein wird."
Die absolute Handlungsfähigkeit ist ein Status, den sich Leverkusen über das vergangene Jahrzehnt mühsam erarbeitet hat. Vor allem die herausragende Jugendarbeit bringt der Werkself die Brötchen auf den Tisch. Mit Florian Wirtz wächst aktuell das nächste Supertalent der Bundesliga in Leverkusen heran. Und die Zukunft des 17-Jährigen liegt definitiv bei der Werkself: "Florian wird bleiben. Da lassen wir auch nicht mit uns reden", stellte Völler unmissverständlich klar.