Trotz neuem Tiefpunkt: Völler und Rolfes verteidigen Bosz

Rudi Völler (Foto) und Simon Rolfes verteidigen Trainer Peter Bosz nach dem Pokal-Aus in Essen
Rudi Völler (Foto) und Simon Rolfes verteidigen Trainer Peter Bosz nach dem Pokal-Aus in Essen / Pool/Getty Images
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Nach dem Pokal-Aus von Bayer Leverkusen bei Rot-Weiss Essen verteidigten Rudi Völler und Simon Rolfes die Personalentscheidungen von Peter Bosz. Allerdings haderten der Geschäftsführer Sport und der Sportdirektor mit der Chancenverwertung.

Dass es aktuell einfach nicht läuft, bekam Bayer Leverkusen im DFB-Pokal-Achtelfinale gegen Rot-Weiss Essen mit voller Macht zu spüren. Über 120 Minuten feuerte die Werkself 27 Torschüsse ab, traf vor dem zwischenzeitlichen Führungstor von Leon Bailey (105.) allerdings einige Male nur das Aluminium - und kassierte kurz nach Beginn der zweiten Hälfte der Verlängerung erst den Ausgleich (108.) und schließlich auch das entscheidende Tor zum 1:2 (117.).

Von den letzten fünf Pflichtspielen hat Leverkusen vier verloren, Kritik könnte allen voran aber aufkommen, weil Bosz in Essen vom bevorzugten 4-3-3 abgewichen ist und sich stattdessen für ein 3-4-1-2 mit Exequiel Palacios in der Startelf und der Doppelspitze um Patrik Schick und Lucas Alario entschied.

Geschäftsführer Rudi Völler und Sportdirektor Simon Rolfes wollen derartige Stimmen aber gar nicht erst gelten lassen: "Die Aufstellung war gut", sagte Völler dem kicker, "wenn der Trainer die Variante mit zwei Mittelstürmern nicht ausprobiert, fragen nachher alle, wenn nicht in so einem Spiel, wann dann?" Auch Rolfes hatte nichts an der Startelf auszusetzen: "Wir haben uns in beiden Systemen viele Chancen erspielt und hätten auch schon zur Halbzeit klar führen müssen."

Ein Torerfolg war der Werkself in Essen erst in der Verlängerung vergönnt
Ein Torerfolg war der Werkself in Essen erst in der Verlängerung vergönnt / THILO SCHMUELGEN/Getty Images

Deutlich kritischer beäugten die beiden Verantwortlichen die Torchancenverwertung. Schon seit Mitte Dezember drückt den Spielern der Schuh, mit Ausnahme des Pokalspiels gegen Eintracht Frankfurt (4:1) erzielte die Werkself nie mehr als zwei Tore pro Spiel, blieb in den letzten drei Bundesligaspielen sogar torlos - und verpasste es am Dienstagabend in Essen, den Deckel vorzeitig draufzumachen: "Wir müssen mehr Tore schießen", monierte Völler - Rolfes beklagte unterdessen fehlende Souveränität: "Wenn du das Tor machst, musst du das Spiel souverän nach Hause bringen, gut organisiert, strukturiert und mit guten Ballbesitz."

Somit ist Leverkusen nur noch in zwei Wettbewerben vertreten, noch wichtiger als die Europa League ist jedoch die Aufgabe, in der Bundesliga wieder in die Erfolgsspur zu gelangen. Noch ist alles drin, binnen weniger Wochen können Bosz und die Seinen ihre Chancen auf die Qualifikation für die Champions League aber erheblich schmälern. Gegen den VfB Stuttgart und Mainz 05 müssen dringend wieder Siege her.