Azmoun wechselt zu Bayer 04 Leverkusen: 5 wissenswerte Dinge zum Top-Neuzugang
Von Dominik Hager
Bayer 04 Leverkusen hat mit der Verpflichtung von Zenit-Star Sardar Azmoun einen echten Transfer-Coup gelandet. Der Angreifer wird im kommenden Sommer ablösefrei zur Werkself wechseln.
Doch wer ist dieser Sardar Azmoun überhaupt? Hier sind fünf wissenswerte Dinge zum neuen Bayer-04-Bomber.
1. Azmoun hat noch kein Spiel in einer Top-Liga bestritten
Trotz seiner enormen individuellen Klasse hat Sardar Azmoun mit seinen 27 Jahren noch nie in einer Top-Liga gespielt. Tatsächlich blieb der Iraner nach dem Wechsel aus seiner Heimat stets der russischen Liga treu. Seine ersten Schritte machte er bei Rubin Kasan. Dem Klub schloss sich der Angreifer an seinem 18. Geburtstag an.
Der Spieler wurde jedoch zweimal zum FK Rostov verliehen, der Azmoun 2016 fest verpflichtete. Nur ein Jahr später holte ihn sein Ex-Klub jedoch zurück. Seine beste Zeit erlebte er jedoch eindeutig bei Zenit, für die der Spieler seit Februar 2019 aktiv ist. Nun geht jedoch seine Russland-Reise zu Ende und der Kicker kann sich erstmals in einer Top-Liga beweisen. Wir dürfen gespannt sein, ob er seine Klasse auch in der Bundesliga zeigen kann.
2. Nach WM-Aus: Azmoun kehrt Nationalteam kurzzeitig den Rücken
Sardar Azmoun hat in seiner Länderspiel-Karriere 60 Einsätze absolviert und 39 Tore erzielt. Lediglich Ali Daei hat während seiner aktiven Zeit mehr Treffer für Iran markieren können. Trotz allem war Azmoun in seiner Heimat nicht immer der unumstrittene Held. Nach dem WM-Aus der Iraner im Jahr 2018 wurde das Team und insbesondere der Zenit-Star heftig kritisiert und beleidigt.
Azmoun wollte sich das nicht bieten lassen und trat aus der Nationalmannschaft zurück. Seine Entscheidung begründete er damit, dass die Hetze gegen seine Person einen negativen Einfluss auf den Gesundheitszustand seiner Mutter habe, um die er sich vorrangig kümmern wolle. Der Offensivspieler kehrte jedoch schon wenige Monate später zurück.
3. Azmoun wäre beinahe Volleyballer geworden
Der Fußball ist im Iran anders als in weiten Teilen von Europa nicht die Königssportart. Besonders beliebt und erfolgreich ist Volleyball. Es hätte auch gar nicht viel gefehlt und der Leverkusen-Neuzugang wäre nie Fußballer geworden. Vater Khalil Azmoun war schließlich Volleyball-Nationalspieler und auch Sohn Sardar schickte sich zunächst an, in die Fußstapfen seines Vaters zu treten. Das Talent dazu wäre wohl auch vorhanden gewesen, zumal er sogar für die iranische U-15-Nationalmannschaft nominiert wurde.
Allerdings entdeckte er bereits mit neun Jahren auf einem Familienausflug in Turkmenistan seine Freude am Kicken und schloss sich im Alter von 15 Jahren der Jugendabteilung des nationalen Top-Klubs Sepahan SC an. Fortan stand fest, dass sich Azmoun ganz dem Fußball verschrieben hat. Rückblickend eine sehr weise Entscheidung.
4. Kein Iraner hat mehr Champions-League-Tore als Azmoun
Sardar Azmoun ist einer der wenigen Iraner, die wirklich international für Aufsehen sorgen konnten. Der berühmteste Fußballer des Landes ist zweifelsohne Ali Daei, der sogar kurzzeitig für den FC Bayern kickte und mit deutlichem Abstand Rekord-Torschütze im Nationaldress ist.
Azmoun ist jedoch dabei, aus dem Schatten des großen Idols zu treten und hat schon einige nationale Rekorde aufzuweisen. Der Angreifer ist der jüngste Iraner aller Zeiten, der in der Champions League treffen konnte und mit sechs Buden zudem Rekordtorschütze in der Königsklasse. Zudem ist er nach Alireza Jahanbakhsh der zweitteuerste Iraner aller Zeiten. Zwar wird sein Wechsel zu Leverkusen ablösefrei sein, jedoch hat Zenit im Jahr 2019 bereits stolze zwölf Millionen für den Offensivstar ausgegeben.
5. Iranischer Messi und Ibrahimović-Double
Es gibt kaum einen Spieler im Profigeschäft, der mit ähnlich vielen Spielern verglichen wird. Die iranische Bevölkerung erkennt in Azmoun den Nachfolger von Ali Daei. Der Spieler wurde jedoch auch schon mit der schwedischen Legende Zlatan Ibrahimović verglichen und als iranischer Messi bezeichnet. Erstaunlich ist dies gewissermaßen schon, zumal sich die beiden Weltstars ja nicht gerade ähnlich sind, was mit dem Blick auf die Waage eigentlich jedem auffallen sollte.
Immerhin kommt Azmoun den beiden Stars zumindest in Sachen Scorer sehr nahe. In seiner Zeit für Zenit konnte er in 104 Spielen 62 Tore erzielen und 23 vorbereiten. Der 1,85 Meter große Angreifer gilt als kopfballstark, kreativ und antrittsschnell, womit er gewissermaßen tatsächlich die Stärken von Ibrahimović und Messi vereint. Dies ist in Summe schon ein tolles Paket an Fertigkeiten, wenngleich diese natürlich nicht derart ausgeprägt sind wie beim Schweden und Argentinier.