Leverkusens Katastrophen-Start: Die Gewinner und Verlierer von Bayer 04
Von Dominik Hager
Bayer 04 Leverkusen hat einen desaströsen Saisonstart hingelegt. Die Werkself rangiert auf Rang 15 und ist im Pokal in der ersten Runde an Elversberg gescheitert. Lediglich beim 2:0-Sieg gegen Atlético Madrid und in Mainz konnte das Team sein Können abrufen. Wir werfen einen Blick auf die wenigen Gewinner und vielen Verlierer bei Bayer 04 zum Saisonstart.
Die Gewinner des Saisonstarts
1. Jeremie Frimpong
Jeremie Frimpong ist bis jetzt der beste Leverkusener in der noch jungen Saison. Der pfeilschnelle Rechtsfuß kam sowohl rechts hinten, als auch rechts vorne zum Einsatz und belebte die Partien regelmäßig. Zudem war er mit seinem Doppelpack gegen Mainz 05 und seinen zwei Vorlagen gegen Atlético Madrid der Grund, warum die Werkself in dieser Saison überhaupt schon Spiele gewonnen hat. Der 21-jährige Niederländer konnte beweisen, dass er zu den größten Talenten auf seiner Position gehört und ist offensiv noch effizienter geworden.
2. Karem Demirbay
Karim Demirbay ist die Konstante im Spiel der Werkself und hat auch in den schwachen Bayer-Spielen regelmäßig noch eine solide Leistung gezeigt. Der Mittelfeldspieler trat zudem zuletzt häufig als Torschütze in Erscheinung und hat in den aufeinanderfolgenden Bundesliga-Spielen gegen Freiburg, Hoffenheim und Bremen jeweils ein Tor erzielt. Es sei jedoch gesagt, dass seine Leistungen in der Defensive zum Teil eher ausbaufähig waren. Auch ein Demirbay hat noch Luft nach oben, zumindest geht er aber mit Toren voran.
Die Verlierer des Saisonstarts
3. Sardar Azmoun
Der Winter-Neuzugang zeigte in der vergangenen Rückrunde bereits gute Ansätze, auch wenn seine Effektivität zu wünschen übrig ließ. Azmoun war beim Pokal-Debakel gegen Elversberg noch einer der stärksten und bereitete zwei Treffer vor, in der Bundesliga brachte er jedoch praktisch gar nichts zustande. Der Iraner ist weiterhin sehr ineffizient vor dem Tor und leistet sich viele Fehler. Schwach sind auch seine Passquote von 58 Prozent und seine Zweikampfquote von 35 Prozent. Azmoun ist in der Bundesliga noch nicht angekommen.
4. Adam Hlozek
Das tschechische Top-Talent hat ähnlich wie Azmoun noch Aklimatisierungsprobleme. Hlozek hat bislang lediglich im Pokal gegen Elversberg getroffen und ist in der Bundesliga noch ohne Torerfolg. Demnach fand er sich zuletzt auch relativ häufig auf der Bank wieder. Hlozek ist es deutlich anzumerken, dass er mit der harten Gangart und dem Tempo in der Bundesliga noch etwas überfordert ist. Entsprechend enttäuschend waren seine Leistungen, die vom kicker bestenfalls mit einer 4,5 benotet worden sind.
5. Paulinho
Der Brasilianer sollte eigentlich schon im Sommer gehen, blieb der Werkself aber letztlich erhalten, weil der Klub ihn nicht ablösefrei ziehen lassen wollte. Eine Rolle spielte der Mitteleldspieler in der laufenden Saison aber nicht. Paulinho stand zuletzt nicht mal mehr im Kader. Stattdessen klagte er über seinen Arbeitgeber und provozierte mit einem Hantel-Post auf seinen Social-Media-Kanälen. Das Verhältnis zwischen den beiden Parteien scheint zerstört zu sein.
6. Amine Adli
Adli bleibt seinem Verletzungspech treu. Der junge Franzose, der schon große Teile der vergangenen Rückrunde verpasst hatte, fehlt derzeit aufgrund eines Schlüsselbeinbruchs. Die Verletzung zog er sich nur wenige Minuten nach seinem Comeback nach langwieriger Verletzung zu. So bitter kann es manchmal laufen.
7. Mitchel Bakker
Der Linksverteidiger hat derzeit kaum Chancen auf Startelfeinsätze, weil ihm sein Konkurrent Hincapie trotz mäßiger Leistungen einen klaren Schritt voraus ist. Bakker zeigt selbst wenn er mal spielt auch schlichtweg zu wenig. Nach vorne kommen keine gewinnbringende Impulse oder genaue Flanken und in der Defensive fällt der frühere Pariser mit schwachem Zweikampfverhalten (42 Prozent gewonnene Duelle) auf.
8. Jonathan Tah
Jonathan Tah sticht zwar nicht zwingend negativ aus der Mannschaft hervor, aber eben schon gar nicht positiv. Der Innenverteidiger kann an seine starke Vorsaison nicht anschließen und zeigte sich gleich zum Saisonstart gegen Dortmund in einer eher bescheidenen Form. Der Innenverteidiger gewann bisher lediglich 51 Prozent seiner Zweikämpfe, was für einen solch großen und athletischen Spieler ziemlich ernüchternd ist. Die Nichtnominierung von Hansi Flick ist eine logische Folge von Tahs Leistungen.
Ähnlich mäßig sind im Übrigen auch die Leistungen von Tapsoba, der als gefeiertes Innenverteidiger-Talent aktuell stagniert.