Rolfes verteidigt Entscheidung für unerfahrenen Alonso - und die eigene Kaderpolitik
Von Daniel Holfelder
Simon Rolfes ist zuversichtlich, dass Bayer Leverkusen unter dem neuen Trainer Xabi Alonso in die Erfolgsspur zurückfindet. Der Sportdirektor wehrt sich gegen den Vorwurf, mit Alonso einen zu unerfahrenen Coach installiert zu haben und verteidigt die eigene Kaderpolitik.
Auf die Frage, ob der Spanier als Bundesliga-Neuling der richtige Mann sei, machte Rolfes gegenüber Bild deutlich: "Glauben Sie mir - Xabi hat eine enorme Power. Das sieht man beim Coaching an der Linie, vor allem aber in jedem Training. Er ist der Mann, der bei uns das Feuer zurückbringt."
Champions-League-Aspirant Leverkusen steht nach zehn Spieltagen im Tabellenkeller. Zuletzt musste Bayer unter Alonso zwei herbe Niederlagen hinnehmen (1:5 in Frankfurt, 0:3 gegen Porto). Das Debüt des neuen Coaches war mit einem 4:0-Sieg gegen Schalke noch äußerst positiv verlaufen.
Rolfes betonte allerdings, dass Bayer mit der Entscheidung für Alonso nicht auf einen kurzfristigen Trainer-Effekt abgezielt habe. Vielmehr gehe es darum, "elementare fußballerische Elemente wieder zu erarbeiten, sie zurück in unser Spiel zu bringen". In der Trainingswoche vor dem Wolfsburg-Spiel könne "Xabi zum ersten Mal seit seinem Amtsantritt wirklich Abläufe und Inhalte trainieren". Anders als zuletzt, ist der Bundesliga-16. vor dem Duell gegen die Wölfe nicht unter der Woche im Einsatz, weil man bereits in der ersten DFB-Pokalrunde ausgeschieden war.
Mangel an Führungsspielern? Rolfes verteidigt Kaderpolitik
Neben der Trainer-Entscheidung verteidigte Rolfes auch seine eigene Kaderpolitik. Den Vorwurf, die Mannschaft bestehe aus zu wenigen Führungsspielern, konterte der Sportdirektor mit dem Verweis auf den Erfolg der vergangenen Saison.
Die Führungsstruktur des Kaders habe sich gegenüber der letzten Saison überhaupt nicht verändert, stellte er fest. "Diese Spieler sind alle ein Jahr älter und damit erfahrener geworden. Wir sollten uns besser fragen, wieso wir mit diesem Potenzial dahinkommen konnten, wo wir jetzt stehen", so der 40-Jährige.
Um den Turnaround zu schaffen und eine Saison im Tabellenkeller zu vermeiden, gebe es einen entscheidenden Faktor: "Die Spieler müssen jetzt ihre Leistungen wieder abrufen."