"Hier müssen einige aufwachen" - Bayer-Kapitän Hradecky schlägt Alarm

Bayer Leverkusen hat gegen Holstein Kiel eine 2:0-Führung noch aus der Hand gegeben. Für Lukas Hradecky zweifelsfrei Anlass genug, um mit sehr deutlichen Worten auch Kritik zu üben.
Lukas Hradecky im Einsatz gegen Holstein Kiel
Lukas Hradecky im Einsatz gegen Holstein Kiel / BSR Agency/GettyImages
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Bislang zeigt sich Bayer Leverkusen längst nicht so souverän, dass der amtierende Meister erneut als Favorit auf die Schale bezeichnet werden sollte. Nach den nun ersten sechs Spieltagen gab es bereits drei Spiele für die Mannschaft von Xabi Alonso, die nicht gewonnen wurden. Das 2:2-Unentschieden gegen Holstein Kiel sorgte daher für ordentlich Frust bei der Werkself: Mit diesen Ambitionen und dieser Vorsaison im Rücken darf eine 2:0-Führung gegen einen Aufsteiger schlichtweg nicht mehr aus der Hand gegeben werden.

Diese Meinung vertritt augenscheinlich auch Lukas Hradecky. Der Leverkusen-Torwart hielt sich mit deutlicher Kritik nach dem Spiel nicht zurück: "Wir haben keine Seriosität ausgestrahlt, zwölf Gegentore sind Wahnsinn. Gegen Bayern muss man verteidigen, gegen Milan, aber auch gegen Kiel. Hier müssen einige aufwachen. Es hat bei einigen noch nicht Klick gemacht!"

In der vergangenen Saison sei man auch deshalb Meister geworden, "weil wir die Spiele wie die Verrückten angegangen sind". Dabei führte Hradecky aus: "Diese Gier habe ich heute nicht gesehen. So sind wir selbst schuld. Wir lassen die Gegner metaphorisch gesagt am Leben."

In das gleiche Horn haben auch Jonas Hofmann und Robert Andrich geblasen. Hofmann nannte es "unerklärlich", dass ein vermeintlich sicherer Sieg noch aus der Hand gegeben wird, anstatt das dritte Tor nachzulegen. Das dürfe in der Form "niemals passieren", wie Andrich deutlicher wurde: "Ohne Kiel schlecht machen zu dürfen, in solchen Spielen darfst du keine Punkte liegen lassen. Schon gar nicht, wenn du 2:0 führst. Das müssen wir viel seröser machen. Das ist insgesamt viel zu wenig. Das darf uns so nicht passieren. Und das ist uns diese Saison schon häufiger passiert."

Leverkusen wird dementsprechend auf Ursachenforschung gehen müssen. Eine zu große Selbstsicherheit ist zumindest nicht das Thema, davon zeigte sich Xabi Alonso überzeugt. Es gäbe "zu viel Auf und Ab" in den Spielen, aber nicht zu viel Arroganz. "Der große Fehler waren die 30 Minuten nach dem 2:0. Wir dachten, es wird schon gehen. Wir waren nicht intelligent", so der Coach deutlich diplomatischer als Hradecky.


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