Bericht: Bayer Leverkusen gibt Angebot für Ajax-Keeper Onana ab
Von Simon Zimmermann

Bayer Leverkusen hat offenbar ein Angebot für Ajax-Keeper André Onana abgegeben. Mit Stammkeeper Lukas Hradecky soll man am Rhein nicht mehr zufrieden sein. Im Werben um Onana warten aber einige Stolpersteine.
André Onana ist derzeit einer der begehrtesten Keeper der Welt. Der 24 Jahre alte Schlussmann wurde in der Jugend des FC Barcelona ausgebildet und steht seit mittlerweile fünf Jahren bei Ajax Amsterdam zwischen den Pfosten.
Beim niederländischen Rekordmeister läuft Onanas Vertrag noch bis Sommer 2022 - ob er diesen erfüllt, ist mehr als fraglich. Einige Topklubs haben längst die Fühler nach dem 15-fachen kamerunischen Nationalspieler ausgestreckt. Und auch der 24-Jährige selbst ist einem Wechsel wohl nicht abgeneigt.
Wie die niederländische Zeitung De Telegraaf berichtet, soll sich Bayer Leverkusen unter den Interessenten für Onana befinden. Mehr noch: die Verantwortlichen der Werkself sollen bereits ein Angebot an Ajax abgegeben haben.
Leverkusen mit Hradecky unzufrieden
Ein Vorpreschen, das durchaus etwas überraschend kommt, verfügt Bayer 04 in Lukas Hradecky doch über einen der potenziell besten Keeper der Bundesliga. Der 30-Jährige leistete sich allerdings zuletzt den ein oder anderen schwerwiegenden Patzer - wie im DFB-Pokalfinale gegen den FC Bayern. In Leverkusen sei man nicht so richtig zufrieden mit dem 58-fachen finnischen Nationaltorwart (Vertrag bis 2023), heißt es.
Und so hätten Rudi Völler, Simon Rolfes und Trainer Peter Bosz den Blick nach Amsterdam gerichtet. 20 Millionen Euro plus Boni soll Leverkusen für Onana geboten haben. Von Ajax-Sportdirektor Mark Overmars sei diese Offerte aber abgelehnt worden.
Bayer 04 müsste Angebot für Onana erhöhen
Ob Leverkusen das Angebot noch einmal erhöht, bleibt abzuwarten. Fakt ist, dass Bosz Onana aus seiner Zeit als Ajax-Coach bestens kennt, und dem Kameruner sein Vertrauen als Nummer eins schenkte. Der zeichnet sich vor allem auch mit seinen fußballerischen Qualitäten aus und würde so zu Bosz' Ballbesitzfußball sehr gut passen. Hradecky dagegen wackelt auch mit dem Ball am Fuß des Öfteren.
Wie es im De-Telegraaf-Bericht weiter heißt, forderte Ajax vor der Corona-Krise rund 50 Millionen Euro für den Keeper. Mittlerweile scheint eine Ablöse im Bereich von 30 Millionen Euro realistisch zu sein. Barça, das an einer Rückholaktion interessiert gewesen sei, soll das zu viel sein. Der FC Chelsea zögere ebenfalls noch. An der Stamford Bridge will man unbedingt eine neue Nummer eins verpflichten, weil man mit Kepa alles andere als zufrieden ist.
Im Windschatten der Topklubs hat Leverkusen offenbar seine Chance gewittert und mit Peter Bosz einen Trumpf in der Hand. Wie viel der wert ist, bleibt angesichts der verpassten Qualifikation für die Champions League abzuwarten. Mit einem Sieg in der Europa League könnte diese theoretisch noch gelingen. Dann dürfte auch die Chance auf Onana steigen - wenn Bayer bereit ist, rund zehn Millionen Euro auf das aktuelle Angebot draufzupacken.