"Galliger und aggressiver sein" - Andrich erklärt, was der Werkself noch fehlt
Von Yannik Möller
Bayer Leverkusen hat zwar eine gute Hinrunde gespielt, doch im Rückblick wäre noch mehr drin gewesen für die Werkself. Robert Andrich ist sich sicher: es benötigt noch mehr positive Aggressivität und deutlichere Worte.
Robert Andrich wurde seitens Bayer Leverkusen nicht als feinfüßiger Kreativposten für das Mittelfeld geholt. Viel mehr sollte er als Kämpfer vorweggehen, die Mannschaft leiten und sie nach innen wie außen gut ausbalancieren. Nicht verwunderlich, dass er in der Hinrunde nur dann nicht auf dem Platz stand, wenn er verletzt oder gesperrt war.
Bislang spielte Bayer 04 auch eine ordentliche Saison. Doch wie schon in den Jahren zuvor fehlte die Konstanz. Damit es die Werkself zuverlässig in die Champions League schafft, muss noch mehr gearbeitet werden. Andrich ist sich sicher, dass er das Erfolgsrezept dafür kennt.
Deutliche Worte "leider kein Trainingsalltag": Andrich plädiert für mehr "Team-Mentalität"
"Wir müssen in vielen Situationen galliger und aggressiver sein, auch mal ein kluges Foul machen. Das haben wir angesprochen. Hoffentlich haben wir langsam verstanden, worum es geht", so der 27-Jährige gegenüber der Bild.
Es ist diese Priese an positiver Aggressivität, da ist er sich sicher. Seiner Auffassung nach meint das auch das ein oder andere deutliche Wort an die Mitspieler: "Dass es intern mal knallt, gehört dazu. Nur mit Friede, Freude, Eierkuchen läuft es nicht. Es gehört auch dazu, einen mal draußen vor der Mannschaft zur Sau zu machen. Das ist ja nicht persönlich gemeint. Da gehöre ich dazu, das zu machen."
Dazu hat er auch ein passendes Beispiel parat: im Training am Sonntag meckerte Andrich Teamkollegen Mitchel Bakker für ein seiner Meinung nach zu lasches Zweikampfverhalten an. Derartig deutliche Worte seien "leider kein Trainingsalltag", erklärte er. Würde häufiger klar gesprochen werden, würde es helfen.
"Natürlich war Mitchel etwas angepisst. Aber man hatte am nächsten Tag gemerkt, dass er sich das zu Herzen genommen hat. Es geht um Erfolg, um Punkte, Kohle, da muss man auch mal strenger sein - und hoffen, dass es beim anderen dann klick macht", betonte er den positiven Lerneffekt.
Ein gutes Beispiel dafür sei sein Ex-Klub Union Berlin: "Sie schaffen es immer, diese Team-Mentalität auf den Platz zu bringen. [...] Da müssen wir uns was abschauen. Wenn wir das so machen, sind wir brutal erfolgreich."