Bayer 04: Warum nicht mal bei Niklas Süle anklopfen?
Dass sich Bayer 04 Leverkusen seit Jahren mit Defensivproblemen herumschlägt, ist weitestgehend bekannt. Die Abwehr ist die Achillesferse der Werkself. Und es kommt noch dicker: Im kommenden Sommer beenden Lars und Sven Bender ihre Karrieren, zudem bleibt die Zukunft von Jonathan Tah und Aleksandar Dragovic ungewiss. Bayer 04 braucht Neuverpflichtungen!
Unter dem Bayerkreuz droht der defensive Super-Gau, wenn man für die sicheren oder potenziellen Abgänge keinen mindestens ebenbürtigen Ersatz findet. In der Innenverteidigung ist wohl nur der Verbleib von Edmond Tabsoba einigermaßen geklärt, doch selbst hier könnte sich noch etwas tun.
Für Rudi Völler und Simon Rolfes heißt das: Schnellstmöglich Ersatz suchen. Bestenfalls mit Ligaerfahrung, nicht ganz so alt, von großer Natur, deutschsprachig wird auch gern gesehen.
All diese Attribute treffen auf Nikas Süle zu. Der 25-Jährige steht aktuell bei niemand geringerem als dem FC Bayern unter Vertrag. Das gibt natürlich zu denken: Ein etablierter Bayernspieler bei der Werkself? Wie soll das gehen?
Im Grunde ist es ganz einfach, denn die Vertragssituation zwischen dem FCB und Süle ist aktuell unklar. Zwar läuft der aktuelle Kontrakt noch bis Sommer 2022, doch in München hält man sich die Möglichkeit offen, Süle eventuell schon im kommenden Transferfenster abzugeben. Richtig überzeugt ist man vom Nationalspieler nach seinem verletzungsbedingten Comeback nämlich nicht.
Ist Süle womöglich günstiger als gedacht?
Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge gab sich am Samstag im Aktuellen Sportstudio zu dem Thema verhalten. Man werde sich "das Ganze bis zum Sommer sicherlich seriös und in Ruhe anschauen und dann werden wir Entscheidungen fällen müssen", so der Funktionär. Eine Verlängerung sei nicht ausgeschlossen, aber "nur zu gewissen Konditionen möglich sein."
Unter Umständen muss sich Süle im Sommer einen neuen Verein suchen. Das bedeutet auch, dass der Verteidiger deutlich günstiger zu haben sein dürfte als es sein Marktwert vorgibt. Aktuell wird Süle vom Portal transfermarkt.de 37 Millionen Euro schwer geschätzt. Sicherlich wäre für Leverkusen eine Ablöse zwischen 20 und 30 Millionen Euro machbar.
Mit Niklas Süle hätte man eine enorm starke Verpflichtung an Land gezogen, die der Werkself sicherlich helfen würde. Natürlich ist fraglich, ob solch ein Coup für Leverkusen wirklich umsetzbar wär und ob Trainer Peter Bosz überhaupt etwas mit Süle anfangen kann. Aber es wäre eine gute Möglichkeit, statt eines weiteren, in der Entwicklung unsicheren Talents einen gestandenen Profi zu holen, der Leverkusens Achillesferse schützen könnte.