Baumgart wehrt sich gegen FC-Bosse: "Das finde ich interessant"

Steffen Baumgart wehrt sich gegen die Köln-Bosse
Steffen Baumgart wehrt sich gegen die Köln-Bosse / Boris Streubel/GettyImages
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Der 1. FC Köln geht die Mission Klassenerhalt ohne Trainer Steffen Baumgart an, der nach einigen enttäuschenden Monaten aus seinem Amt entlassen wurde. Eine Behauptung der FC-Bosse möchte der Ex-Coach jedoch nicht stehen lassen.

Nach mickrigen zehn Punkten aus 16 Spielen setzte der 1. FC Köln seine Reise ohne den lange Zeit so erfolgreichen Coach Steffen Baumgart fort. Im Rahmen des Mitglieder-Stammtisch am 10. Januar in den MMC Studios überraschten die FC-Bosse Werner Wolf und Christian Keller mit der Behauptung, wonach Baumgart mit dem aktuellen Kader 50 Punkte und einen Europa-League-Platz anvisiert hatte.

Baumgart wollte das jedoch nicht so stehen lassen und konterte eine Woche später im Podcast Schlag und fertig mit Fabian Köster und Jonas Hector, bei dem er als Spezialgast zu Wort kam.

"Das finde ich interessant", reagierte Baumgart (via Geissblog) auf die Behauptung der Bosse. "Ich habe dem Kader mehr zugetraut als zehn Punkte, aber 50 Punkte? Wenn du zwei Spieler wie Flaco (Skhiri) und Jonas (Hector) verlierst, ist das mutig. Selbst von mir, und ich bin ein mutiger Typ. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich vor dieser Saison nicht zu den Jungs gesagt habe: Wir holen 50 Punkte, was ich in der einen oder anderen Saison schon gesagt habe. Mit diesem Kader wäre ich froh gewesen, in einem Bereich zu sein, etwas weiter vom Abstieg weg zu sein", führte der frühere Köln-Coach aus.

Laut Jonas Hector hatte Baumgart tatsächlich 50 Punkte als Ziel ausgegeben - jedoch im Sommer 2021, als Spieler wie Skhiri, Modeste, Özcan und er selbst noch da gewesen seien. 2023 habe Baumgart, wie er selbst erklärte, dieses Ziel jedoch nicht mehr ausgerufen. Vor allem nicht vor der eigenen Mannschaft.

Blickt man in die Historie, so war das 50-Punkte-Ziel jedoch auch im Sommer 2021 optimistisch. Schließlich konnte sich der Effzeh nach 33 Zählern 2020/21 erst in der Relegation retten. Erstaunlicherweise hat es dann mit Steffen Baumgart in der darauffolgenden Saison tatsächlich mit 52 Zählern geklappt, ehe man 2022/23 mit 42 Punkten etwas schlechter abschnitt.

Baumgart bleibt zunächst in Köln: Trainer-Job im Ausland jedoch eine Option

Im Podcast untermauerte Baumgart auch, wie sehr ihm sein Aus noch immer zusetzt. "Es gibt Vereine, die dich greifen – und der FC greift dich richtig. Das wird ewig so bleiben", erklärte er. Demnach sei es für ihn aktuell schwer, Spiele der Kölner anzusehen, geschweige denn das Stadion zu besuchen. Allerdings fühle er sich mit seiner Familie in Köln wohl, weshalb er fürs Erste nicht umziehen wolle. Zumindest so lange, bis der nächste Trainer-Job nach ihm ruft. Baumgart kann sich schließlich auch Jobs im Ausland gut vorstellen.

"Von der Sorte Köln gibt es nur sehr wenige Klubs in Deutschland. Ich habe mich noch nie festgelegt. Das mache ich nicht. Ich bin für alles sehr offen. Das Ausland kommt für mich auch in Frage. Trainer kannst du überall sein. Ich höre mir alles an", erklärte er mit dem Verweis, dass sein neuer Verein auch nicht unbedingt ein Traditionsklub sein müsse.


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