Baumgart schafft beim HSV den 'Walter-Ball' ab - Kapitän Schonlau lobt

Beim wichtigen Heimsieg über die SV Elversberg zeigte sich beim Hamburger SV gleich der Einfluss von Steffen Baumgart. Eine Abkehr vom Spielstil unter Tim Walter hat augenscheinlich begonnen.
Steffen Baumgart fuhr zum Auftakt einen Heimsieg ein
Steffen Baumgart fuhr zum Auftakt einen Heimsieg ein / Cathrin Mueller/GettyImages
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Einen Schönheitspreis hätte der Hamburger SV für die Partie gegen die SV Elversberg zwar nicht bekommen, doch konnte nach drei Heimniederlagen hintereinander mit dem 1:0-Sieg endlich auch wieder ein Erfolgserlebnis im Volkparkstadion gefeiert werden. Es war das erste Spiel unter der Leitung von Steffen Baumgart, der sich somit über einen guten Einstand freuen konnte.

Auffällig war: So manchen Aspekt des Spielstils, den Tim Walter beim aufstiegsambitionierten Zweitligisten aufgebaut hatte, schaffte Baumgart gleich wieder ab. Obwohl Jonas Boldt mit dem Trainerwechsel keinen kompletten Bruch in der Philosophie erreichen wollte, wurden so manche Unterschiede schon sichtbar - was wenig überraschend ist.

Levin Oeztunali, Steffen Baumgart
Der HSV konnte sich nach dem Heimsieg erleichtert zeigen / Cathrin Mueller/GettyImages

Dass nun Baumgart und nicht mehr Walter an der Seitenlinie steht, machte sich in manchen Statistiken gleich bemerkbar. So legte der HSV beispielsweise einen Rekord in der Anzahl an Sprints hin (259 insgesamt). Auch bei den intensiven Läufen (804) gab es einen neuen Höchstwert (Zahlen via Bild).

"Es war das Hauptthema in dieser Woche, dass wir alles, was wir machen, mit einer hohen Intensität machen", erklärte der Coach. Das ist nun einmal ein Markenzeichen seiner Mannschaften: Eine hohe Intensität und Laufbereitschaft, defensiv wie offensiv. Zugleich wurden prozentuell sogar noch ein paar Zweikämpfe mehr gewonnen, während zugleich der Ballbesitzanteil etwas zurückging und auch die Passgenauigkeit ein wenig nachließ.

Baumgart hat also, trotz der wenigen Trainingstage bislang, schon einen gewissen Einfluss ausüben können. Hamburg möchte mit etwas mehr Pragmatismus und sehr viel mehr Intensität am Aufstieg arbeiten. Das verdeutlichen auch diese Aussagen, die in Richtung Walter-Spielstil gemünzt sind: "Hin- und herkreuzen, das ist überhaupt nicht mein Ding. Wenn der Innenverteidiger dann der ist, der flankt, habe ich ein Problem damit. [...] Ein Torwart soll in erster Linie das Tor verteidigen und nicht ein Zehner sein."

Baumgart beim HSV am Steuer: Schonlau sieht wichtige Verbesserungen

Eine bis dato leichte Abkehr vom Walter-Fußball, die sich in den nächsten Wochen noch etwas verdeutlichen dürfte - was aber gut anzukommen scheint.

"Zu null gespielt, gewonnen - das macht Spaß", zog Sebastian Schonlau gegenüber der Bild ein entsprechend positives Fazit zum Spiel. "Von der Energie und der Intensität hat man Baumgarts Handschrift schon gesehen", meinte der Kapitän, der aber zugleich betonte, dass es natürlich "noch etwas Zeit" bedarf, "um es mehr und mehr zu verinnerlichen". Das sei nach gerade einmal einer einzigen Wochen aber völlig normal.

Eine wichtige Verbesserung gegen Elversberg: Die Defensive machte einen gefestigten und sicheren Eindruck. "Man hat gesehen, was wir vorhatten. Wir hatten, sowohl in der ersten als auch der zweiten Halbzeit, viele hohe Ballgewinne", lobte auch Schonlau diesen Aspekt. So wurde die gegnerische Mannschaft zumeist vom eigenen Strafraum ferngehalten.


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