Baumgart setzt sich für Heldt-Verbleib beim 1. FC Köln ein
Von Oscar Nolte
Nach dem Klassenerhalt in der Relegation ist beim 1. FC Köln vor dem Umbruch. Zur Disposition steht auch Geschäftsführer Horst Heldt, der als Buhmann für die sportliche Krise in diesem Jahr abgesägt werden könnte. Kölns neuer Cheftrainer, Steffen Baumgart, setzt sich nun jedoch entschieden für Heldt ein.
Und eins vorweg: zurecht! Horst Heldt erreichte in der Vorsaison mit cleveren Entscheidungen und mit wenigen Mitteln beeindruckend den Klassenerhalt und musste dieses Kunststück auch in dieser Saison - erneut mit überschaubarem Etat - wiederholen. Das ist schließlich in der Relegation gelungen. Zufrieden kann man in der Domstadt, auch mit Horst Heldt, aktuell nicht sein. Der Vorstand scheint den Geschäftsführer Sport aber als Verantwortlichen für die sportliche Talfahrt der letzten Monate ausgemacht zu haben und will zeitnah über eine Entlassung Heldts abstimmen.
Ganz zum Unmut von Steffen Baumgart, der seine erfolgreichen Zelte beim SC Paderborn abgebaut und sich nach guten Gesprächen mit Horst Heldt für den effzeh entschieden hat. "Das wäre wichtig, gerade, wen man mit demjenigen Gespräche geführt hat, der sich für mich als Trainer entschieden hat", sagte Baumgart nun gegenüber der Bild. "Ich habe immer betont, dass es sehr, sehr gute Gespräche mit Horst waren. Es ist doch klar, dass man dann auch zusammen arbeiten will."
Das Wort des neuen Cheftrainers sollte unbedingt auch im Vorstand Gehör finden. Immerhin soll Baumgart die Mannschaft umkrempeln, die Mittel sind jedoch nicht mehr geworden. Im Gegenteil: Corona-bedingt muss der FC Einnahmen generieren und dafür vermutlich wichtige Stützen verkaufen. Das kann - auch mit einem neuen Geschäftsführer - schnell in die Hose gehen.
Baumgart und Funkel decken Heldt den Rücken
Seine Vorstellungen möchte Baumgart natürlich unter und mit dem Mann durchführen, der ihn vom 1. FC überzeugt hat. "Ich glaube, dass Horst mich aus einem gewissen Grund als Trainer wollte und dann sollten wir es auch in dieser Konstellation so umsetzen", betonte er daher.
Auch für Feuerwehrmann Friedhelm Funkel ist die Kritik an Heldt zu hoch angesetzt: "Ich finde es nicht fair, alles auf Horst Heldt abzuwälzen. Kontinuität und Vertrauen in die Arbeit von Trainer und Sportboss müssen da sein. Es gehört zu diesem Job, dass nicht immer alle Entscheidungen zu 100 Prozent aufgehen. Das wird auch bei jedem anderen so sein."
Ob mit oder ohne Heldt: der 1. FC Köln braucht jetzt zügig Planungssicherheit, um die Mission Klassenerhalt erneut angehen zu können.