VfL geht gegen Barça unter: Die Noten zum Wolfsburger Debakel im Camp Nou
Von Daniel Holfelder
Technisch, taktisch, athletisch: Der VfL Wolfsburg hat gegen Barcelona in allen Bereichen seine Grenzen aufgezeigt bekommen. Die Spanierinnen ließen von Anfang an keinen Zweifel daran aufkommen, wer den Platz als Sieger verlässt und dominierten die Partie nach Belieben. Der VfL muss sich bei Torfrau Almuth Schult bedanken, dass man nicht noch deutlich höher verloren hat.
Tore:
1:0 Aitana (3.)
2:0 C. Hansen (10.)
3:0 Jenni (33.)
4:0 Alexia (38.)
4:1 Roord (70.)
5:1 Alexia (85./Elfmeter)
Die Wölfinnen in der Einzelkritik:
Almuth Schult
Vor etwas mehr als zehn Jahren verlor der FC Schalke 04 mit 0:2 im Champions-League-Halbfinale gegen Manchester United. Nach der Begegnung erklärte der große Sir Alex Ferguson, dass er in seiner langen Karriere noch nie eine bessere Torwart-Leistung gesehen habe als die des damaligen S04-Keepers Manuel Neuer. Wenn Ferguson den Auftritt von Almuth Schult gesehen hat, wird er seine Meinung revidieren müssen.
Die Vorstellung, die die VfL-Torfrau gegen Barcelona geliefert hat, lässt sich mit Worten kaum beschreiben. Die 31-Jährige war bei allen Gegentreffer absolut chancenlos und verhinderte mit dutzenden Glanzparaden eine noch höhere Niederlage. Pure Weltklasse.
Bewertung: 10/10
Joelle Wedemeyer
Vor allem im ersten Durchgang total mit der offensivstarken linken Barça-Seite überfordert. Sowohl taktisch als auch im Eins-gegen-eins sah die Wolfsburger Verteidigerin gegen Crnogorcevic und Rolfö kein Land. Ließ sich zudem beim 0:2 viel zu leicht austanzen. Nach der Pause wurde es etwas besser.
Bewertung: 2/10
Kathrin Hendrich
Schlechtes Stellungsspiel beim 0:1. Konnte ihre große Zweikampfstärke nur selten einbringen, weil sich Barça auch im letzten Drittel problemlos durchkombinierte. In der 19. beinahe mit einem Eigentor, traf aber (glücklicherweise) Schult im Gesicht.
Bewertung: 3/10
Dominique Janssen
Ebenso wie Nebenfrau Hendrich mit schwachem Stellungsspiel beim 0:1. Ließ sich in der Entstehung des 0:2 viel zu einfach den Ball abluchsen und beim 0:4 aus der Kette ziehen. Verursachte zudem den Elfmeter zum 1:5. Ein Abend zum Vergessen für die Niederländerin.
Bewertung: 1/10
Felicitas Rauch
Hatte ihre linke Seite etwas besser im Griff als Wedemeyer die rechte, konnte gegen die katalanische Offensivpower aber auch nicht wirklich etwas ausrichten. Im Spiel nach vorne ohne Impulse.
Bewertung: 3/10
Lena Lattwein
Wie der Rest des Teams ohne Chance gegen den schnellen Kombinationsfußball der Hausherrinnen. Kam kaum in die Zweikämpfe, zudem mit mehreren schlimmen Fehlpässen und Ballverlusten (u.a. 37./45.+1/47./68.). Offensiv gelang der 21-Jährigen ebenso wenig.
Bewertung: 2/10
Alexandra Popp
Versuchte vergeblich ihre Physis ins Spiel einzubringen. Fing kaum Pässe ab und gewann fast keine direkten Zweikämpfe, auch, weil Barça so gut wie alles spielerisch löste. Schaffte es zudem nicht, mit langen Bällen auf Jonsdottir oder Waßmuth oder durch eigene Aktionen für Gefahr zu sorgen.
Bewertung: 2/10
Svenja Huth
Vergab in der 14. die Riesengelegenheit auf den Anschlusstreffer, scheiterte zudem in der 57. aus guter Position mit einem Lupfer. Maßgeblich am 0:3 beteiligt, als sie Torréjon einfach durchlaufen ließ. Hätte zudem in der ersten Halbzeit Wedemeyer deutlich konsequenter unterstützen müssen.
Bewertung: 3/10
Jill Roord
An ihrem Geburtstag nahezu wirkungslos, blieb aber beim 1:4 eiskalt und ließ für einen kurzen Moment Hoffnung aufkeimen. Die Niederländerin ist eine Abschlussspielerin, die im und um den gegnerischen Strafraum herum den Ball bekommen muss. Die Partie spielte sich jedoch größtenteils in der Wolfsburger Hälfte ab.
Bewertung: 4/10
Sveindis Jonsdottir
Leitete die Großchance von Huth stark ein (14.) und stellte in der 52. eindrucksvoll ihre Stärke im Antritt unter Beweis. Wille und Körpersprache stimmten bei der jungen Isländerin, trotzdem sprang bei ihren Aktionen nichts Zählbares heraus.
Bewertung: 3/10
Tabea Waßmuth
Kam gegen die starke Barça-Innenverteidigung zu keinem Zeitpunkt zur Geltung. Bereite aber das 1:4 durch Roord vor und hätte in der 90. beinahe selbst per Kopf getroffen.
Bewertung: 3/10
Einwechslungen:
Ewa Pajor (ab 60. für Popp)
Führte sich direkt mit einer gelben Karte ein (61.). Ansonsten konnte auch die Polin das Spiel nicht in eine andere Richtung lenken.
Bewertung: 3/10
Rebecka Blomqvist (ab 76. für Roord)
Ohne nennenswerte Aktion. Besonders bitter: Die eingewechselte Schwedin musste kurz vor Schluss selbst verletzt ausgewechselt werden.
Ohne Bewertung
Turid Knaak (ab 90.+1 für Jonsdottir)
In der kurzen Spielzeit ohne nennenswerte Aktion.
Ohne Bewertung
Sandra Starke (ab 90.+1 für Blomqvist)
In der kurzen Spielzeit ohne nennenswerte Aktion.
Ohne Bewertung
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