Barça-Coach Setién: "Wäre sehr glücklich, Neymar trainieren zu können!"
Von Guido Müller
Emsig bastelt der FC Barcelona an den Planungen für die kommenden Saison. Über allem schwebt die mögliche Rückhol-Aktion des einst verlorenen Sohnes Neymar von Paris St. Germain. Zu dieser seit langem schwelenden Personalie wie auch zu anderen Transferzielen der Katalanen hat sich jetzt Trainer Quique Setién geäußert.
Dies tat er allerdings mit der Fußball-Trainern in dieser Phase einer Saison eigenen Diplomatie und Vorsicht. Denn an ihm, als Trainer, wird es sowieso am wenigsten hängen, ob der Traum der culés (zumindest eines Teils von ihnen!) wahr wird oder nicht. Neymar zurück im Nou Camp? Setién hätte ganz sicher nichts dagegen. "Ich wäre ohne jeden Zweifel sehr glücklich, Neymar trainieren zu können. Absolut. Es handelt sich um einen Spieler mit einem außergewöhnlichen Niveau. Das kann keiner anzweifeln", beließ es der 61-jährige Übungsleiter gegenüber BeIN Sports bei unverfänglichen Allgemeinplätzen.
Neymars Vertrag in der französischen Hauptstadt läuft noch bis 2022. Doch im Zuge der Corona-Krise soll der katarische Klub-Chef seine Kicker bereits sanft unter Druck setzen, bitteschön auf etwas mehr als die zunächst vereinbarten 16 Prozent ihres Gehaltes zu verzichten. Das könnte am Ende den Katalanen in die Karten spielen. Neymar wird sich dabei einer grundsätzlichen Alternative stellen müssen: entweder auf seine mehr als fürstlichen Vergütungen (auch nach dem Gehaltsverzicht) in Paris zu verzichten und auf sportliche Ziele zu setzten (die zu erreichen mit dem FC Barcelona leichter scheinen) oder zwei weitere Jahre fett abzukassieren - um den womöglichen Preis sportlicher Bedeutungslosigkeit.
Bezüglich der beiden anderen Wunschkandidaten der Blaugrana für die nächste Saison begnügte sich Setién mit ähnlich zurückhaltenden Äußerungen. So sei Inters argentinischer Stürmer Lautaro Martínez "ein Spieler, der sich perfekt den Anforderungen anpasst, die wir in der Mannschaft stellen. Aber es gibt auch andere Kandidaten." Und auch gegenüber dem bosnischen Mittelfeldspieler Miralem Pjanic, zur Zeit noch in Diensten von Juventus Turin, hat Setién nur wohlwollende Worte übrig. "Ich habe immer schon gesagt, dass ich großartige Spieler sehr schätze. Pjanic ist ein großartiger Spieler. Obwohl es auch andere großartige Spieler gibt, die wir gerade in den Schlagzeilen sehen."
Keinerlei Druck also, den der Trainer hier durch forsche Forderungen auf seinen Klub ausübt. Wohl auch aus dem Wissen heraus, dass der Finalisierung dieser drei Transfers noch einige Hindernisse, vor allem finanzieller Natur, im Wege stehen.