Barça-Boss Tusquets bedauert, Messi nicht verkauft zu haben
Von Guido Müller
Das Theater um einen möglichen Abgang von Lionel Messi von "seinem" FC Barcelona hielt im August die Fußballwelt wochenlang in Atem. Ein Wechsel zu Manchester City scheiterte am Ende auch an der unnachgiebigen Haltung der Katalanen, die ihr Flaggschiff ein Jahr vor dessen Vertragsende nicht gehen lassen wollten. Ein Fehler, wie der jetzige Interimspräsident Carles Tusquets einräumt.
Um die 150 Millionen Euro, in einer Kombination aus Geldflüssen und Verrechnungen mit Spielern, hätten die Skyblues für Messi wohl auf den Tisch gelegt. Zuwenig für die Katalanen, die "no" sagten - und auf die illusorische Ausstiegsklausel in Höhe von 700 Millionen Euro verwiesen. Wohlwissend, dass auch die von den Vereinigten Arabischen Emiraten finanzierten Citizens diese Summe niemals aufbringen würden. Schließlich wäre die Laus - überraschende Wendungen mal ausgeklammert - im kommenden Sommer für lau zu haben.
"Aus wirtschaftlicher Sicht", so der Übergangsboss der Azulgrana gegenüber dem Radiosender RAC1, "hätte ich Messi im letzten Sommer verkauft. Es wäre finanziell wünschenswert gewesen." Nicht nur die erwähnte Entschädigungszahlung der Engländer hat Tusquets dabei im Blick - sondern auch das astronomische Gehalt (100 Millionen Euro brutto), das der argentinische Superstar jährlich kassiert.
Für Neymar ist kein Geld da
Nicht eingesparte (und eingenommene) Gelder, die jetzt in den Kassen der Spanier fehlen. So sind die Verantwortlichen gezwungen, Gehaltskürzungen bei ihren Angestellten, allen voran die hochbezahlten Kicker des Profi-Kaders, vorzunehmen. Wenigstens konnte sich der Klub diesbezüglich mittlerweile mit seinem kickenden Personal einigen.
Doch das Geld für große Sprünge auf dem Transfermarkt wird dem FC Barcelona nun fehlen. Womit auch eine angedachte Verpflichtung Neymars endgültig vom Tisch sein dürfte. Tusquets zu dieser Personalie: "Das ist zur Zeit nicht machbar. Es sei denn, der nächste Präsident vollbringt ein Wunder."