Badstuber bewertet Situation in der Bayern-Abwehr: Kritik an de Ligt

Die Bayern stehen vor dem Verkauf von Matthijs de Ligt und dem Transfer von Jonathan Tah. Folgerichtig wird die Münchner Abwehr in der kommenden Saison wohl ein anderes Gesicht erhalten. Holger Badstuber hat die Abwehr-Situation der Bayern bewertet.
Holger Badstuber bewertet die Lage in der Bayern-Abwehr.
Holger Badstuber bewertet die Lage in der Bayern-Abwehr. / Alexander Scheuber/GettyImages
facebooktwitterreddit

Die Bayern-Abwehr wird in der kommenden Saison wohl deutliche Veränderungen im Vergleich zu der Abwehrreihe der Vorsaison aufweisen. Der Transfer von Matthijs de Ligt zu Manchester United ist wohl auf der Zielgeraden, was voraussichtlich mit einem bald vollzogenen Tah-Transfer einhergeht.

Gegenwärtig laufen die Bayern-Fans Sturm gegen einen Verkauf von de Ligt und haben eine Petition gestartet, die fast 70.000 Unterstützer gefunden hat. Holger Badstuber bewertet die Angelegenheit allerdings eher nüchtern.

"De Ligt wurde damals als Leader von Juventus geholt. Er hat sich aber weder in Turin noch bei Bayern zum Leader entwickelt. Er war bei der WM 2022 unter Louis van Gaal kein Stammspieler, spielt jetzt nicht bei Ronald Koeman und war auch bei Bayern nicht immer gesetzt“, bewertet Badstuber die Lage im Interview mit Sky.

Ihmzufolge seien die Bayern-Verwantwortlichen wohl zu dem Entschluss gekommen, “ihn ziehen zu lassen, weil sie noch eine gewisse Transfersumme erzielen wollen“ und er “die Erwartungen der Verantwortlichen vermutlich nicht erfüllt“ habe. Dabei lässt Badstuber allerdings außer Acht, dass de Ligt nach der Saison 2022/23 zum Bayern-Spieler der Saison gewählt wurde und in der abgelaufenen Spielzeit einer der wenigen Stabilisatoren war.

Badstuber mit Zurückhaltung bei Tah und Ito: Hoffnung bei Upamecano bleibt bestehen

Jonathan Tah wiederum bezeichnet Badstuber als “Bereicherung für den FC Bayern“, wenngleich er nicht sagen könne, ob er “das Zeug hat, um sich beim FC Bayern durchzusetzen“.

Tah wäre ein möglicher Ruhepol neben Dayot Upamecano, der in der Vergangenheit mit haarsträubenden Fehlern aufgefallen ist, selbst wenn er das Potenzial zum Top-Verteidiger hätte.

Dem Franzosen bescheinigt Badstuber eine “sehr ordentliche Europameisterschaft“; jedoch habe er bei den Bayern “in der Vergangenheit immer mal wieder gepatzt“.

Die Hoffnung hat der frühere Bayern-Verteidiger noch nicht verloren. “Wenn er das abstellt, ist er ein sehr guter Verteidiger. Bei den Franzosen hat er es jetzt wieder gezeigt, dass er es kann. Er muss psychisch und mental arbeiten, damit solche Fehler nicht mehr passieren. Dann ist er ein Verteidiger, auf den Bayern setzen kann“, verdeutlichte Badstuber.

Neben Kim min-jae wird in der kommenden Saison auch Hiroki Ito zum Konkurrenten für Upamecano. Der Japaner kam für 23,5 Millionen Euro aus Stuttgart, was für Badstuber “ein nachvollziehbarer Transfer“ ist. Ito sei “variabel einsetzbar“ und “decke zudem auch ein wenig den asiatischen Markt ab“. Die Zukunft müsse jedoch zeigen, ob er “ein Führungsspieler sein kann“.

Badstuber hofft auf Besserung durch Palhinha: “Schlüssel für eine starke Defensive“

Nach den 45 Bundesliga-Gegentoren in der Vorsaison, monierte Badstuber nun, dass “die Münchner Innenverteidiger haben zuletzt nicht gut performt“ habe. So seien “falsche Entscheidungen getroffen worden“, zumal die geholten Innenverteidiger oft “nicht zum Verein gepasst haben“.

Eine Reduzierung der Gegentor-Anzahl erhoffen sich die Münchner vor allem durch die Verpflichtung der neuen Holding Six, Joao Palhinha. Badstuber teilt die Ansicht, dass der Neuzugang die Abwehr-Sorgen reduzieren kann. “Es ist elementar wichtig, vor der Abwehr einen statischen Spieler zu haben, der dir viel abnimmt und die Löcher stopft. Das kann Palhinha“, erklärte Badstuber. Die Holding Six, die zu Badstubers Zeiten Javi Martinez bekleidet hat sei “der Schlüssel für eine stabile Defensive“.


manual