Aytekin "völlig überfordert"? Schwarz-Vorwurf nach bitterer Hertha-Pleite

Deniz Aytekin mit Sandro Schwarz
Deniz Aytekin mit Sandro Schwarz / Maja Hitij/GettyImages
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Im Abstiegskampf ist die Anspannung oftmals besonders groß. Das kann sich, wie am Samstagabend bei Sandro Schwarz, bei Ärger und Frust häufig auch zeigen. Der Trainer von Hertha BSC war mit mancher Entscheidung und mit der Linie von Schiedsrichter Deniz Aytekin überhaupt nicht einverstanden.

Eine 0:1-Niederlage ist für einen Verein, der mitten im Abstiegskampf steckt, immer sehr ärgerlich. Auch dann, wenn es gegen einen normalerweise überlegenen Verein geht, gegen den man sich grundsätzlich erstmal keinen Punktgewinn ausmalt. So geschehen am Samstagabend: Hertha BSC musste diese knappe Pleite gegen RB Leipzig hinnehmen.

Was bei Sandro Schwarz schon für genug Frust gesorgt haben dürfte, wurde durch die Entstehung des entscheidenden Gegentors nicht gerade gedämpft. Denn zumindest zwischenzeitlich sah der Coach eine klare Fehlentscheidung sowie eine fragwürdige Herangehensweise seitens Deniz Aytekins.

"Völlig überfordert": Schwarz mit Rundum-Kritik an Aytekin

"Der ist völlig überfordert - auf beiden Seiten! Körpersprache katastrophal!", meckerte Schwarz lautstark in Richtung des Vierten Offiziellen, und das auch gleich mehrmals (Zitate via kicker). Was durch die Außenmikrofone gut hörbar aufgenommen wurde, verdeutlichte den Ärger des Trainers. Er echauffierte sich nicht nur über die Entscheidung an sich und wie sie zustande kam, sondern auch über die bis dahin generelle Linie des Unparteiischen.

Seine anschließende Erklärung: "Was mich viel mehr stört, ist, dass Aytekin die Situation (das zumindest kurzzeitig umstrittene Tor, anm. d. Red.) nicht gesehen hat. Es kann mir keiner erzählen, dass er es genau in dieser Situation so bewertet hat - auf keinen Fall. Sonst hätte er direkt auf Tor entschieden."

Benjamin Henrichs, Mohamed Simakan, Deniz Aytekin
Hertha BSC v RB Leipzig / Maja Hitij/GettyImages

Stattdessen hatte Aytekin die Situation noch offen gelassen und frühzeitig auf sein Ohr gezeigt. Einen Verweis auf den Videoschiedsrichter, auf dessen Einschätzung er wartete.

Im 'Aktuellen Sportstudio' beim ZDF sah Schwarz aber auch ein, dass die getroffene Entscheidung, das Tor von RBL zählen zu lassen, korrekt sei. Das bestätigte auch Kevin-Prince Boateng, was Aytekin deutlich lobte. Und dennoch blieb der Unmut über die Art und Weise und so manch anderen Pfiff während des Spiels. Es sei "in der einen oder anderen Situation nicht optimal" gewesen, meinte Schwarz.

Aytekin erklärt Tor-Überprüfung und findet pauschale Kritik "schade"

Der Schiedsrichter hingegen nahm die Kritik gelassen auf. Auch den Treffer konnte er noch erklären: "Ich habe genau erkannt, dass der Torwart den Ball nicht hatte. Es war relativ schnell klar, dass es kein Foulspiel ist. Wenn ich vor dem Torhüter stehe, kann ich kein Foul machen."

Etwas länger habe es gedauert, weil auch noch ein potenzielles Handspiel und eine mögliche Abseitsstellung überprüft werden musste. "Am Ende des Tages war es ein korrektes Tor, deshalb habe ich den Ärger von Sandro Schwarz nicht verstanden", so Aytekin weiter. Ihn wiederum ärgerte es am ehesten, dass dann "pauschal irgendwas" rausgehauen wird, was "schade" sei.