Ausgerechnet im Klassiker gegen den BVB: Sané droht die Bank
Von Dominik Hager
Nach den vielen Ausfällen der letzten Wochen, empfängt der FC Bayern (fast) mit der vollen Kapelle die Borussia aus Dortmund. Mit dabei sein werden auch Thomas Müller und Serge Gnabry, die sich bereits im Bundesligaspiel gegen Köln eindrucksvoll zurückmeldeten. Leidtragender könnte nun wieder einmal Leroy Sané sein.
Im Spitzenspiel gegen Borussia Dortmund will natürlich jeder Bayern-Star von Beginn an auf dem Platz sein. Für Leroy Sané gilt dies natürlich in besonderem Maße, zumal der ehemalige Schalker noch einmal einen brisanteren Bezug zu Duellen mit den Borussen hat. Doch ausgerechnet jetzt, könnte der 25-Jährige seinen Platz in der Startelf verlieren. Zwar brillierte der Offensivspieler mit einem Tor und einer Vorlage gegen Lazio Rom, die ganz große Konstanz, die Hansi Flick vom Neuzugang erwartet, zeigt Sané aber noch nicht.
Trotz zuletzt vieler Torbeteiligungen sind dessen zahlreiche Unsauberkeiten und Ballverluste eben auch nicht von der Hand zu weisen. Gerade gegen Borussia Dortmund könnten diese Schwächen ins Gewicht fallen, zumal die Offensivraketen Jadon Sancho und Erling Haaland den Ball in Sekundenschnelle aus der eigenen Hälfte bis ins Tor tragen können. Konkurrent Kingsley Coman leistet sich solch gefährlichen Ballverluste seltener und dürfte gegen gegen den BVB gesetzt sein. So ist auch Trainer Hansi Flick voll es Lobes für den 24-jährigen Franzosen und bezeichnete diesen Ende der Hinrunde als "derzeit stärksten Flügelspieler im Kader". Zuletzt wurde der Finalheld von Lissabon gegen Köln geschont. Ein klares Indiz, dass der Bayern-Coach gegen den BVB voll auf ihn baut.
Gnabry meldet sich mit Doppelpack zurück: Folgt gegen den BVB das Startelf-Comeback?
Ein wenig offener ist dagegen das Duell gegen Serge Gnabry. So spielt der Nationalspieler keine überragende Saison und fiel aufgrund eines Muskelfaserrisses zuletzt zwei Wochen aus. Allerdings scheint es, als hätte der 25-Jährige genau rechtzeitig zur Form zurückgefunden. So markierte er gleich nach seiner Einwechslung gegen Köln zwei Treffer. Grund genug also, um Gnabry von Beginn an zu vertrauen, zumal dieser schon immer ein Mann für große Spiele war. Die zwei Wochen Pause sollten ihn eigentlich auch nicht davon abhalten, zumindest für 70-80 Minuten Vollgas geben zu können.
Etwas unklarer ist die Sache da vielleicht sogar bei Thomas Müller. So ist bekannt, dass sich das Coronavirus auf die Lunge auswirken kann, selbst wenn dieser die Infektion wohl nur leicht getroffen hat. Dennoch benötigt Müller für sein Spiel, dass auf viel Laufarbeit ausgerichtet ist, eine gute Fitness. Auch deshalb schob dieser am Montag noch einmal Extra-Schichten. Hansi Flick wollte sich nach dem Köln-Spiel bezüglich Müller und Gnabry noch nicht festlegen. "Sie waren für uns sehr wichtig als Einwechselspieler, haben aber die Qualität von Beginn an zu spielen. Wir haben eine Woche Zeit, beide näher heranzubringen", erklärte er.
Die Bank und Leroy Sané: Eine Kombination mit Zündstoff
Klar ist jedoch auch, dass Flick insbesondere die Qualitäten von Müller schätzt und in einem Spitzenspiel nur im Notfall auf diesen verzichten würde. So würde die Möglichkeit wegfallen, dass Gnabry auf der Zehn startet und die Position auf außen frei wird. Demnach könnte es gut sein, dass Sané am Ende nur der bittere Platz auf der Bank bleibt. Dass er es nicht allzu gerne hat nicht zu spielen, hat er schon mit dem ein oder anderen Handschuhwurf infolge von Auswechslungen bewiesen. Zumindest dazu sollte es in diesem Fall jedoch nicht kommen, selbst wenn das für den Offensivspieler sicherlich kein Trost wäre.