Ausgeliehen: Das sind die Kaufoptionen der Top-Stars
Von Henry Einck
In den letzten Jahren sind Leih-Deals auf dem Transfermarkt zum Trend geworden. Immer mehr Top-Clubs verstärken sich auf den letzten Metern mit Leih-Spielern. Häufig ist eine Kaufoption inkludiert, durch die ein Transfer am Saisonende fix gemacht werden kann. Wir verschaffen eine Übersicht über die Kaufoptionen der Top-Stars im kommenden Sommer.
1. João Cancelo (FC Bayern München)
Es war der Deal des Winter-Transferfensters: João Cancelo (28) wechselte auf Leih-Basis von Manchester City zum FC Bayern. Die ersten Berichte rund um den Deal machten klar: Wenn der Rekordmeister den Außenverteidiger fest verpflichten will, wird es teuer.
Die Kaufoption von Cancelo beträgt 70 Millionen Euro. Den aktuellsten Berichten zufolge wird der FC Bayern diese nicht ziehen. Der Portugiese spielt bis dato nicht so eine große Rolle wie es viele Fans nach Bekanntgabe des Transfers erwartet hatten.
2. Arnaut Danjuma (Tottenham Hotspur)
Es war der Steal des Winters: Als Arnaut Danjuma (26) kurz vor einem Transfer zum FC Everton stand, grätschte Tottenham Hotspur noch dazwischen und holte ihn leihweise bis zum Ende der Saison vom FC Villarreal. Die Spurs sicherten sich auch eine Kaufoption.
Die Option soll bei etwa 40 Millionen Euro liegen. Sollte Antonio Conte (53) eine Zukunft beim Club haben, ist ein Transfer unwahrscheinlich. Danjuma kommt in seinen ersten sechs Wochen auf wenig Spielzeit. Ziehen könnte Tottenham die Option, falls ein möglicher neuer Trainer Fan von ihm ist.
3. Arthur Melo (FC Liverpool)
Der FC Liverpool wollte im Sommer auf den letzten Drücker die Zentrum-Problematik lösen. Dafür wurde überraschend Arthur Melo (26) leihweise von Juventus Turin geholt. Eine sportliche Bewertung ist kaum möglich: Melo fehlte aufgrund einer Operation von Oktober bis März.
Umso unwahrscheinlicher ist es, dass Liverpool die kolportierte Kaufoption von 37,5 Millionen Euro ziehen wird. Die Reds wollen im Zentrum dringend nachlegen. Dass aber Melo im Sommer die Lösung wird, ist quasi ausgeschlossen. Zumal die Ablösesumme vergleichsweise hoch ist.
4. Weston McKennie (Leeds United)
Weston McKennie trat im Winter ein neues Abenteuer an. Von Juventus Turin ging es auf Leih-Basis zu Leeds United. Dort sollte der US-Amerikaner auf seinen Landsmann Jesse Marsch (49) treffen. McKennie galt als Wunschspieler, inzwischen ist Marsch aber nicht mehr Trainer.
Die Leistungen von McKennie sind bis dato durchschnittlich. Damit Leeds die Kaufoption von 33 Millionen Euro tatsächlich zieht, muss sich der Nationalspieler wohl noch steigern. Nach dem Aus von Marsch ist der Transfer sowieso unwahrscheinlicher geworden.
5. Tanguy Ndombélé (SSC Neapel)
Tanguy Ndombélé (26) war einer der größten Transferflops der Tottenham-Geschichte. Weil der Franzose bei den Spurs nicht erwünscht war, ging es im Sommer zur nächsten Leihstation nach Neapel. So richtig glücklich ist Ndombélé in Italien bis dato auch nicht.
Für den 26-Jährigen ist am gesetzten Napoli-Trio im Zentrum kein Vorbeikommen. Die Spurs-Leihgabe kommt nur als Joker zum Zug. Dass der angehende Serie-A-Meister dafür 30 Millionen Euro ausgibt, erscheint höchst unwahrscheinlich. Tottenham würde es wohl befürworten.
6. Renan Lodi (Nottingham Forest)
Im Kaufrausch von Nottingham Forest gehörte Renan Lodi (24) wohl zu den hochkarätigsten Verpflichtungen. Der Linksverteidiger kam als Spieler mit Champions-League-Erfahrung von Atlético Madrid. Entsprechend hoch fällt die Kaufoption für Lodi aus.
Die festgeschriebene Summe soll etwa 30 Millionen Euro betragen. Dabei hat Lodi die Erwartungen bisher tendenziell untertroffen. Der Brasilianer hat die Baustelle auf der linken Seite zwar aufgelöst, gibt dem Forest-Spiele aber keine Impulse, die eine so hohe Ablöse rechtfertigen würden.
7. Denis Zakaria (FC Chelsea)
Es war der große Wunsch des damaligen Chelsea-Trainer Thomas Tuchel (49), noch einen Sechser zu verpflichten. Diesem Wunsch kamen die Blues nach und holten Denis Zakaria (26) leihweise von Juventus Turin. Ein unbefriedigender Deal - für beide Seiten.
Spätestens mit dem Kauf von Enzo Fernández (22) sanken die Chancen auf Einsatzzeit für Zakaria auf ein Minimum. Wie Sky kürzlich berichtete, soll Chelsea klar dahin tendieren, die Kaufoption von 28 Millionen Euro nicht zu ziehen. Zakaria wird wohl nach Turin zurückkehren.
8. Leandro Paredes (Juventus Turin)
Mit der Ankunft des neuen PSG-Trainers Christophe Galtier (56) war die Zeit für Leandro Paredes (28) gezählt. Der Zentrumsspieler flüchtete per Leihe zu Juventus Turin. Dort sollte der Argentinier mit seiner geballten Erfahrung das Zentrum stärken - der Plan ging nicht auf.
Paredes kommt bei Juventus bisher ausschließlich als Joker zum Einsatz. Manuel Locatelli (25) und Nicoló Fagioli (22) erhalten meist den Vorzug. Aus diesem Grund soll inzwischen feststehen, dass die Alte Dame die Kaufoption von 22,8 Millionen Euro nicht ziehen wird.
9. Sergiño Dest (AC Mailand)
Der FC Barcelona machte Sergiño Dest (22) im Sommer unmissverständlich klar, dass er dort keine Rolle spielt. So schloss er sich kurz vor Transferschluss noch dem AC Mailand an. Bei der Rossoneri sollte er den Konkurrenzkampf auf den Außenverteidigerpositionen anheizen.
Die Idee der Milan-Verantwortlichen ging nicht auf. Theo Hernández (25) und Davide Calabria (26) sind gesetzt. Dest fungiert höchstens als Joker. Daran hat auch die Systemumstellung von Stefano Piolo (57) nichts geändert. Berichten zufolge hat sich Milan intern schon festgelegt, die Option von 20 Millionen Euro nicht zu ziehen.
10. Georginio Wijnaldum (AS Rom)
Es ist eine der bittersten Leihgeschichten der Saison: Georginio Wijnaldum schloss sich als Wunschspieler von Trainer José Mourinho (60) der AS Rom an, dafür verließ er Paris Saint-Germain. Dann der Schock: Im Training erlitt Wijnaldum zu Saisonbeginn einen Schienbeinbruch.
Inzwischen steht der niederländische Nationalspieler wieder auf dem Feld. Wijnaldum scheint nach der Rückkehr auf Anhieb eine große Rolle zu spielen. Dass die Kaufoption mit acht Millionen Euro so gering ist, wird auch Einfluss darauf nehmen, dass die Roma diese wohl ziehen wird - obwohl Wijnaldum bis dato nicht viel zeigen konnte.