Ausgangslage in der deutschen U21-Gruppe: Droht ein "Pakt von Budapest"?
Von Dominik Hager

Nach dem 1:1 Unentschieden gegen die Niederlande hat die deutsche U21-Nationalmannschaft beste Chancen, in die K.o.-Runde einzuziehen. Einen Spieltag vor Abschluss der Gruppenphase liegt das Team von Stefan Kuntz mit vier Punkten vor Rumänien (vier Punkte) und Holland (zwei Punkte). Für die Elftal eine mehr als unangenehme Situation, zumal man das Weiterkommen nicht mal mehr selbst in der Hand hat. Daher könnte es bei der Partie Deutschland vs. Rumänien zu einer Neuauflage des Nichtangriffspaktes von Gijón kommen.
Sehen wir uns die Ausgangslage erst einmal genauer an. Für die Jungs von Stefan Kuntz ist die Situation relativ einfach. Bei einem Sieg oder einem Unentschieden wäre das deutsche Team sicher Gruppenerster. Die gute Position hat man dem 3:0-Sieg gegen Ungarn zu verdanken, zumal die Rumänen ihrerseits nur mit 1:0 gewinnen konnten. Selbst bei einer Niederlage würde die DFB-Elf weiterkommen, falls die Niederlande nicht gegen Ungarn gewinnen kann. Jedoch darf man hiervon relativ sicher ausgehen.
Den Holländern droht allerdings sogar bei einem Sieg der GAU. Sollte die Begegnung zwischen Deutschland und Rumänien nämlich unentschieden enden, käme der Dreiervergleich zum Tragen. Da sowohl die Partien Deutschland vs. Niederlande als auch Rumänien vs. Niederlande jeweils 1:1 endeten, würden Deutschland und Rumänien ein 2:2 oder ein höheres Ergebnis sicher zum Weiterkommen reichen.
Stefan Kuntz verspricht: "Wir werden alles geben"
Droht uns heute Abend also eine Neuauflage des Nichtangriffspaktes von Gijón? Wie die Bild-Zeitung berichtet, spukt Holland-Coach Erwin van der Looi ein solches Resultat schon in den Gedanken herum. "Erwin hat mir gesagt, dass er nach Deutschland kommen und mich umbringen wird, sollten wir 2:2 gegen Rumänien spielen! Ich habe ihn angeschaut und festgestellt: Er ist etwas größer als ich. Da habe ich für mich beschlossen, dass es angenehmer ist, ihn lieber auf einen Kaffee nach Deutschland einzuladen als von ihm umgebracht zu werden“, wird DFB-Coach Stefan Kuntz von der Bild zitiert.
Ohnehin kann die Gefahr eines Nichtangriffspaktes als recht gering bezeichnet werden. Schließlich ist eine U21-EM auch eine Bühne, die die Spieler für sich nutzen wollen. Gerade nach der spielerisch eher mauen Partie gegen Holland, werden die deutschen Akteure heiß darauf sein zu zeigen, dass es auch besser geht. Darüber hinaus ist ein 2:2 bei einem Nichtangriffspakt auch nicht so leicht realisierbar.
Erwin van der Looi muss sich also keine zu großen Sorgen machen und kann sich auf die eigenen Aufgaben konzentrieren. Dies gilt auch für Stefan Kuntz. "Wir schauen gegen Rumänien zwar nur auf uns, aber wir wollen das Spiel unbedingt gewinnen, werden dafür alles geben", verspricht der DFB-Coach. Wir dürfen uns also auf einen (hoffentlich) ganz normalen Fußballabend freuen.