Aufstieg so gut wie verspielt: Wie geht es mit HSV-Sportchef Jonas Boldt weiter?
Von Yannik Möller
Als "ein absolutes Brett" hatte Sebastian Schonlau den nun auf sechs Punkte angewachsenen Rückstand auf den Relegationsplatz aus der Sicht des Hamburger SV bezeichnet. Ein später Turnaround ist zwar nicht auszuschließen und rechnerisch noch möglich, aber doch sehr unwahrscheinlich.
Damit ist der Aufstieg für den HSV am vergangenen Wochenende wieder in weite Ferne gerückt. Eigentlich kann schon jetzt das siebte Zweitliga-Jahr in Folge geplant werden.
Die große Frage, die aber bestehen bleibt: Wird Jonas Boldt diese Planungen weiterhin federführend verantworten dürfen?
HSV-Vorstände genießen (noch?) das Vertrauen des Aufsichtsrates
Der Sportvorstand steht in der Kritik. Einerseits hat er zwar auch wichtige Erfolge erreichen können. So hat er etwa einen Anteil an der finanziellen Stabilisierung des Klubs, der Jahr und Jahr um die Bundesliga-Rückkehr mitgespielt hat. Andererseits ist und bleibt es die bittere Wahrheit, dass der Aufstieg ein ums andere Mal verpasst wurde - wie wohl auch in dieser Saison. Und das war das oberste Ziel und somit die primäre Vorgabe an Sportvorstand Boldt.
Gegenüber der Bild erklärte Michael Papenfuß, der Vorsitzende des Aufsichtsrates dazu: "Wir sind bezüglich der nächsten Wochen und der Planung für die Zukunft über das Saisonende hinaus wie bewährt im engen Austausch mit unseren beiden Vorständen, die unser Vertrauen genießen."
Das klingt zunächst einmal nicht nach einem drohenden Aus für Boldt. Trotzdem stellt sich die Frage, wie sicher und nachhaltig dieses Vertrauen ist, wenn der Aufstieg auch ganz offiziell erneut verpasst wurde und die wichtigen Fragen für die neue Saison aufgeworfen werden müssen.
Ein weiteres Problem: Der HSV scheint bislang keinen Funktionär ausgemacht zu haben, der Boldt im Falle des Falles ersetzen würde. Einen potenziellen Kandidaten gibt es soweit noch nicht, weshalb ein Aus des Sportvorstands (noch) kein konkretes Thema zu sein scheint. Es dürfte wohl auch darauf ankommen, wie versöhnlich die auslaufende Spielzeit beendet wird.
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