Aufstellung Borussia: Tritt Gladbach mit der Top-Elf gegen Manchester City an?

Die Borussia muss gegen Manchester ein 0:2 aufholen
Die Borussia muss gegen Manchester ein 0:2 aufholen / ATTILA KISBENEDEK/Getty Images
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Am Dienstagabend kommt es für die Borussia erneut in Budapest zum Rückspiel im Achtelfinale der Champions League gegen Manchester City. Nach dem 0:2 aus dem Hinspiel und der beispiellosen aktuellen Negativ-Serie gibt es kaum jemanden, der von einem Einzug in das Viertelfinale überzeugt ist.

Dennoch wird Gladbach keine B-Elf in das Rennen gegen die Engländer schicken, immerhin handelt es sich bei dem Duell um das bedeutendste Spiel der modernen Vereinsgeschichte - auch wenn es derzeit vielen Akteuren schwer fällt, dies zu würdigen.


Seit dem Erfolg im DFB-Pokal 1995 hatte die Borussia auch schon mehrere wichtige Spiele zu bestreiten. Die Duelle gegen Bochum in der Relegation 2011 oder der Sieg gegen die Hertha am letzten Spieltag der Saison 2019/20 sind jedoch auf dem Papier kaum ein Vergleich zum Spiel gegen Manchester City. Immerhin handelt es sich dabei um das erste Achtelfinal-Rückspiel der Champions League und die - wenn auch sehr geringe - Chance, auf einen Einzug unter die letzten Acht.

Wollte Gladbachs Trainer Marco Rose nach dem 1:3 in Augsburg noch lieber eine komplette Trainingswoche leiten, statt das "nicht in den Kram" passende Spiel gegen City auf der Agenda zu haben, rudert er auf der Pressekonferenz am Montag vor der Partie leicht zurück.

"Die Aussage kam kurz nach einer bitteren Niederlage gegen Augsburg. Davor und danach habe ich gesagt, dass das Spiel wichtig für uns ist, weil wir uns das verdient haben. Wir können wieder an unserem Gefühl arbeiten", ließ Rose jedoch auch diesmal jeglichen Kampfgeist vermissen.

Auf erneute Nachfrage, ob man den eigentlichen Kracher eher als Freundschaftsspiel wahrnimmt, antwortete Rose mit einer gezwungenen Kampfansage. "Der Qualität von Manchester sind wir uns bewusst. Trotzdem stellen wir uns natürlich dieser Herausforderung und werden auch auf eigene Tore gehen. Wir müssen aber auch maximal fleißig sein und gut verteidigen. Wir fahren nach Budapest, um ein Fußballspiel zu gewinnen", so Rose.

Sicherlich lag Rose zwar in dem Punkt richtig, dass er "derzeit sagen kann, was ich will. Verbreite ich Optimismus bei unseren aktuellen Ergebnissen, dann sagt man 'der Rose ist jetzt völlig durchgedreht'. Das Spiel ist wichtig für uns - es ist ein Champions-League-Spiel und wir haben es uns hart erarbeitet. Das Hinspiel haben wir 0:2 verloren. Aber wir werden versuchen, das Rückspiel mit ein paar Anpassungen im Vergleich zum Hinspiel offen zu gestalten."

Doch den tatsächlichen Stellenwert der Partie scheint er genauso wenig einordnen zu wollen, wie viele Anhänger, denen die Lust auf diese Begegnung durch die Ereignisse der letzten Wochen gänzlich genommen wurde.

Rotation nicht mehr wichtig - Bensebaini und Kramer zurück

"Wir sollten nach Budapest fahren, um das Spiel zu genießen. Es wird natürlich eine richtig schwere Aufgabe, das Ding noch zu drehen, aber im Fußball ist alles möglich und wir werden alles versuchen, unsere kleine Chance zu nutzen", stellte sich auch der auf der Pressekonferenz ebenfalls anwesende Nico Elvedi mehr als ein krasser Außenseiter dar. Der Schweizer wollte zudem wissen lassen, dass man die Hoffnung auf einen versöhnlichen Abschluss der laufenden Saison noch nicht aufgibt.

"Die Saison ist noch nicht vorbei. Es ist nicht gesagt, dass es das letzte Europapokalspiel für die nächsten anderthalb Jahre sein wird. Wir sind in einer schwierigen Phase, aber ich bin überzeugt, dass wir uns aufrichten und wieder in die Erfolgsspur kommen werden", verstand Elvedi scheinbar die Vorgabe des Sportdirektors Max Eberl, in der Liga wenigstens Platz sieben zu erreichen.

Eine Trendwende könnte man bereits gegen das haushoch favorisierte Manchester starten, personell kann Rose dabei sogar aus dem Vollen schöpfen. Eine B-Elf wie beim 1:2 im Derby gegen Köln ist gegen City nicht vorstellbar. Die damals argumentierte Rotationspflicht scheint mittlerweile keine Rolle mehr zu spielen.

"Trotz der Englischen Woche haben wir genügend Zeit zwischen den Spielen zu regenerieren. Chris Kramer kehrt ebenso wie Ramy Bensebaini heute ins Mannschaftstraining zurück. Neue Ausfälle haben wir zum Glück nicht", konnte Rose auch im Hinblick auf das Spiel auf Schalke am kommenden Samstag vermelden.

Christoph Kramer
Christoph Kramer brennt auf einen Einsatz / Lars Baron/Getty Images

Demnach sollte die Borussia mit der Viererkette aus Stevie Lainer, Matthias Ginter, Nico Elvedi und Ramy Bensebaini vor Torwart Yann Sommer in die Partie starten.

In der Zentrale wird der wieder genesene Kramer neben dem Augsburg-Torschützen Florian Neuhaus auflaufen. Hinter der einzigen Spitze Alassane Plea werden Marcus Thuram, Lars Stindl und Jonas Hofmann versuchen, nicht nur in der eigenen Defensive gebunden zu sein.

Besonders Plea steht zwar momentan im Fokus der Kritik, doch Rose vertraut seinem Stürmer. "Alassane ist ein Spieler mit herausragenden Qualitäten. Aktuell hat er nicht so viel Glück bei seinen Abschlüssen. Er arbeitet aber unheimlich viel für das Team und ist enorm wichtig. Wenn er weiter dran bleibt und an sich arbeitet, wird er wieder treffen", so der Trainer.

Hoffen wir für die Borussia, dass sich der Franzose gegen die Engländer aus seinem Tief befreien kann.

Die voraussichtliche Gladbacher Startelf gegen Manchester City:

So könnte die Fohlenelf in Budapest aussehen
So könnte die Fohlenelf in Budapest aussehen /