Aufgepasst, BVB: Vergesst Alexander Isak nicht!
Von Florian Bajus
Beim BVB galt Alexander Isak vorerst als gescheitert, weshalb der schwedische Angreifer an Real Sociedad verkauft wurde. Allerdings haben sich die Verantwortlichen eine Rückkaufoption gesichert - und wenn Isaks positive Entwicklung bei La Real anhält, sollte man ihn nicht aus den Augen verlieren.
Auf der Suche nach den besten europäischen Talenten ist nicht garantiert, dass jeder Spieler auf Anhieb den Durchbruch auf höchstem Niveau schafft. Während Jude Bellingham gleich in seiner ersten Saison beim BVB gute Leistungen präsentiert, hat Jadon Sancho beispielsweise ein Jahr benötigt, um sich einen Platz in der Startformation zu erspielen, Mikel Merino und Emre Mor konnten sich dagegen nicht nachhaltig unter Beweis stellen.
Auch Alexander Isak wusste in Dortmund nicht wirklich zu überzeugen. Für 8,6 Millionen Euro war der damals 17 Jahre junge Schwede im Januar 2017 von AIK Solna verpflichtet worden, zunächst sollte er in der zweiten Mannschaft erste Schritte machen und sich beim BVB akklimatisieren. Von den Profis war Isak jedoch trotz insgesamt 13 Einsätzen auch in den Folgejahren weit entfernt, weshalb er im Januar 2019 an Willem II Tilburg verliehen und nach einer erfolgreichen Zeit in den Niederlanden (18 Spiele, 14 Tore) für 6,5 Millionen Euro an Real Sociedad verkauft wurde.
Abgeschrieben hat ihn der BVB aber nicht, in dem bis 2024 datierten Vertrag ist eine Rückkaufoption in Höhe von kolportierten 30 Millionen Euro enthalten. Schenkt man den von transfermarkt.de geschätzten Marktwerten Glauben, ist Isak mittlerweile nah an dieser Summe dran: Das Portal taxiert seinen Wert auf 22 Millionen Euro.
Starker Beginn in 2021: Isak steigert sich
Der Grund: Isak knipst. In seiner ersten Spielzeit für La Real erzielte er in 37 Spielen in La Liga 9 Tore, traf zudem siebenmal in der Copa del Rey. Auf einen Treffer in den Pokalwettbewerben muss er bislang zwar verzichten, allerdings hat er seine Bestmarke in La Liga bereits nach 19 Partien eingestellt, ist damit nach Mikel Oyarzabal (10 Tore) der zweitgefährlichste Torschütze der Mannschaft. Insbesondere der Start in das Kalenderjahr 2021 lief aus Sicht des 1,90 Meter großen Angreifers hervorragend, in allen fünf Einsätzen erzielte er mindestens ein Tor, traf beim 4:1 über Cadiz gleich doppelt. Entscheidend war er zudem beim 1:1 gegen Villareal, dem 2:2 gegen Betis mit einem Tor und einer Vorlage sowie beim jüngsten 1:0-Sieg über Getafe zur Stelle.
Bei fast gleicher Anzahl an Startelfeinsätzen (15 gegenüber 14 in der Saison 2019/20) ist Isak im Begriff, sich in allen Belangen zu überbieten: Er hat schon jetzt genau so viele Torschüsse abgefeuert wie vergangene Saison (44), brachte davon 20 aufs Tor. Statistisch betrachtet ist die durchschnittliche Anzahl an Torschüssen pro Spiel aufgrund der weniger benötigten Spielzeit laut fbref.com von 2.63 auf 3.19 gestiegen, und statt 6.3 expected-Goals stehen derzeit 8.3 expected-Goals zu Buche.
BVB: Ist Isak ein potentieller Haaland-Erbe?
Im Spiel gegen den Ball befindet sich Isak mit 140 Pressingaktionen und einer Erfolgsrate von 31.4 Prozent hingegen im Mittelfeld - doch dem künftigen BVB-Trainer Marco Rose ist wichtig, dass auch die Angreifer diszipliniert mitarbeiten. Angesichts seines jungen Alters von 21 Jahren ist seine Entwicklung aber noch längst nicht abgeschlossen, und so könnte er bei einer potentiellen Rückkehr nach Dortmund noch einige Schritte machen.
Ob und wann Isak womöglich zurückkehren könnte, steht zwar in den Sternen. Sollte der BVB in absehbarer Zeit jedoch Erling Haaland verlieren, hätten die Verantwortlichen aber bereits eine mögliche Alternative in der Hinterhand. Allerdings müsste Isak dann beweisen, dass er genügend Potenzial besitzt, um den Stammplatz in Dortmund einzunehmen.