Auf diesen Positionen könnte Borussia Dortmund im Winter-Transferfenster nachlegen

Will keine großen Transfers tätigen, könnte aber im Januar aktiv werden: BVB-Sportdirektor Michael Zorc
Will keine großen Transfers tätigen, könnte aber im Januar aktiv werden: BVB-Sportdirektor Michael Zorc / TF-Images/Getty Images
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Auch wenn laut Michael Zorc nicht an große Transfers zu denken ist, könnte sich Borussia Dortmund ein paar Optionen für das Winter-Transferfenster offenhalten. 90min nennt drei Positionen, auf denen nachgebessert werden sollte.


1. Innenverteidigung

Ein weiterer Innenverteidiger könnte der Breite guttun
Ein weiterer Innenverteidiger könnte der Breite guttun / Lars Baron/Getty Images

Personell war die Defensive zu Saisonbeginn eine große Baustelle von Borussia Dortmund. Fehlten anfangs noch ein Großteil der Außenverteidiger, so drohte Ex-Trainer Lucien Favre anschließend ein personeller Engpass in der Innenverteidigung.

Mit Mats Hummels, Manuel Akanji und Dan-Axel Zagadou stehen drei zentrale Verteidiger zur Verfügung, speziell letzterer hatte in den vergangenen Monaten aber mit hartnäckigen Verletzungen zu kämpfen. Zwar kann auch Emre Can in der Innenverteidigung spielen, allerdings wäre es eine sinnvolle Idee, nach einem weiteren nominellen Innenverteidiger Ausschau zu halten.

Kompliziert würde sich eine Suche jedoch dahingehend gestalten, dass kein neuer Stammspieler benötigt wird. Vielmehr braucht es eine Verstärkung in der Breite. Jemanden mit ausreichend Qualität und dem Bewusstsein, vorerst nur als Backup zu fungieren, zu finden, wird alles andere als leicht.


2. Offensives Mittelfeld

Hat sein Glück beim BVB noch nicht gefunden: Julian Brandt. Bekommt er einen weiteren Konkurrenten vor die Nase gesetzt?
Hat sein Glück beim BVB noch nicht gefunden: Julian Brandt. Bekommt er einen weiteren Konkurrenten vor die Nase gesetzt? / Oliver Hardt/Getty Images

Im 3-4-2-1 war das offensive Mittelfeld keine allzu große Baustelle, da die Halbpositionen hinter dem Stürmer von den Flügelspielern besetzt wurden. Hinter Erling Haaland wirbelten demnach Jadon Sancho, Thorgan Hazard, Giovanni Reyna und Marco Reus.

Im 4-2-3-1, das in den letzten Wochen unter Favre wieder eingeführt worden ist und welches auch Edin Terzic bevorzugt, gibt es allerdings wieder einen klaren Zehner. Diese Position ist die wohl größte Baustelle im Offensivbereich, denn sowohl Reus als auch Julian Brandt wissen bis dato noch nicht zu überzeugen.

Insbesondere Brandt gilt als Dortmunder Sorgenkind. Mit großen Erwartungen war der deutsche Nationalspieler im Sommer 2019 von Bayer Leverkusen verpflichtet worden, erfüllen könnte er sie bisher nicht. Unter Favre wurde er fast überall eingesetzt, doch ohne feste Rolle konnte er keine konstanten Leistungen liefern. In seinen ersten 18 Monaten beim BVB blieb Brandt weit unter seinem Potenzial, wobei er allen voran für seine fehlende Aggressivität gegen den Ball und sein schwaches Zweikampfverhalten kritisiert wird.

Reus ist in guter Verfassung ein Schlüsselspieler, seit der Muskelverletzung, die er im Februar vergangenen Jahres erlitt, hat er sein gewohntes Leistungspotenzial jedoch noch nicht wieder erreichen können. Um den Konkurrenzkampf anzuheizen und Brandt und Reus zu Höchstleistungen zu treiben, könnte daher ein weiterer Zehner verpflichtet werden.

Alternativ könnte auch ein weiterer Flügelspieler in Betracht kommen, der es Giovanni Reyna ermöglicht, endgültig auf die Zehn zu rücken. Gleichzeitig könnte man sich damit auch auf einen möglichen Abschied von Jadon Sancho vorbereiten, über den trotz der bislang mageren Leistungen des englischen Nationalspielers weiter spekuliert wird. Eine Spur führt beispielsweise zum 18-jährigen Niederländer Jayden Braaf, der wie einst Sancho im Nachwuchs von Manchester City spielt.


3. Sturmzentrum

Wegen Youssoufa Moukoko will der BVB keinen Ersatz für Erling Haaland (Foto) verpflichten. In gewisser Weise würde es aber Sinn ergeben.
Wegen Youssoufa Moukoko will der BVB keinen Ersatz für Erling Haaland (Foto) verpflichten. In gewisser Weise würde es aber Sinn ergeben. / Lars Baron/Getty Images

Erling Haaland ist Fluch und Segen zugleich. Sofern der Norweger fit ist, ist er in der Sturmspitze unersetzlich und der wichtigste Dortmunder Torschütze. Fällt er wie in den letzten Spielen des Jahres 2020 verletzungsbedingt aus, wirkt die Offensive jedoch wie gehemmt.

Mit Youssoufa Moukoko hat der BVB ein äußerst vielversprechendes Talent in den eigenen Reihen, allerdings sollte man in den ersten Monaten nicht zu viel vom 16-Jährigen erwarten. Sinnhaft wäre es daher möglicherweise, einen weiteren Angreifer zu verpflichten, der sich mit Moukoko die Backup-Rolle teilt.

So könnte Haaland trotz seines unbedingten Willens, jedes Spiel zu spielen, hin und wieder durchschnaufen und Moukoko könnte sukzessive an den Profi-Fußball herangeführt werden, ohne dass der Trainerstab das Rad überdreht.

Zwar betonte Zorc Anfang Dezember gegenüber den Ruhr Nachrichten, dass man keinen weiteren Stürmer verpflichten wolle, um Moukoko "nicht auszubremsen". Die Last bei einem Haaland-Ausfall aber einzig auf die Schultern eines Teenagers zu legen, erscheint bei allem Talent und aller Reife, die Moukoko für sein Alter mitbringt, zu riskant für einen Verein, der um Titel mitspielen will.