Auch Lienen kritisiert Rummenigge: "Ich finde es erbärmlich"

Kritisiert Karl-Heinz Rummenigge mit deutlichen Worten: Ewald Lienen
Kritisiert Karl-Heinz Rummenigge mit deutlichen Worten: Ewald Lienen / Tristar Media/Getty Images
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Der Ton in der Debatte um den G15-Gipfel wird immer rauer. Nach Andreas Rettig kritisierte auch Ewald Lienen die Haltung von Bayern Münchens Vorstandsvorsitzendem Karl-Heinz Rummenigge scharf.

Am Mittwoch trafen sich die Vertreter von 14 Bundesligisten und des Hamburger SV am Frankfurter Flughafen, um über die Zukunft des deutschen Profifußballs zu diskutieren. Über die künftige Verteilung der TV-Einnahmen wurde laut Karl-Heinz Rummenigge nicht gesprochen, dennoch kritisierte der 65-Jährige das vom VfB Stuttgart, FC Augsburg, Mainz 05 und Arminia Bielefeld sowie zehn Zweitligsten unterschriebene Positionspapier, in dem für eine Umverteilung zugunsten der kleineren Vereine plädiert wird.

Man wolle, "dass das Versenden eines Impuls, wie es so schön geheißen hat, von Papieren, in dieser Republik unterbleibt", sagte Rummenigge laut echo24. "Diesen Solidarpakt haben nicht wir gebrochen, sondern den sehen wir bei den vier Bundesligisten und zehn Zweitligisten, die hier den Fehdehandschuh in den Ring geschmissen haben."

Holte nach dem G15-Gipfel zu einem öffentlichen Rundumschlag aus: Karl-Heinz Rummenigge
Holte nach dem G15-Gipfel zu einem öffentlichen Rundumschlag aus: Karl-Heinz Rummenigge / Alexander Hassenstein/Getty Images

Am Donnerstag übte der frühere DFL-Geschäftsführer Andreas Rettig (2013-2015) scharfe Kritik an Rummenigges Rundumschlag: "Sollte ruchbar werden, dass man andere Gedanken hat als der FC Bayern oder Kollegen, dann könnte das ja dazu führen, dass man zukünftig auch Persona non grata wird und von allen anderen Dingen ausgeschlossen wird", sagte Rettig gegenüber Sky. "Schmunzeln muss ich natürlich, wenn Herr Rummenigge sich über Geheimtreffen echauffiert oder Geheimpapiere. Dass jemand mit dieser Vita sich dann so aus dem Fenster lehnt, das muss ich sagen, entbehrt nicht einer gewissen Pikanterie."

Auch Lienen schießt gegen Rummenigge: "Ich finde es erbärmlich"

Auch Ewald Lienen hält sich nicht mit Kritik an Rummenigge zurück: "Es ist natürlich schwer für Karl-Heinz zu akzeptieren, dass wir uns in einer Demokratie befinden", so der Technische Direktor des FC St. Pauli im Podcast "Der Sechzehner" (zitiert via Spox). "Wenn ich bei Bayern München bin und mir kommt das Geld aus den Ohren raus..."

Es sei "doch völlig normal, dass andere auch mal eine andere Meinung haben, damit muss man sich abfinden", sagte Lienen. Umso unverständlicher sei es für ihn, jene andere Meinungen als "unzulässige Beeinflussung des Präsidiums zu deklarieren". Weiter sagte der 66-Jährige: "Zur Strafe, dass sie eine eigene Meinung haben und die auch äußerten, werden sie ausgeschlossen. Ich finde es erbärmlich."