Auch Leverkusen an Lazaro interessiert - Der Werkself droht ein Transfer-Sommer im Konjunktiv
Von Simon Zimmermann

So richtig weiß man nicht, was man mit der Saison 2019/20 in Leverkusen anfangen soll. Fest steht, die Werkself hat unter Peter Bosz enormes Potenzial. Fest steht aber auch, dass es zum ganz großen Wurft nicht gereicht hat. In diesem Sommer könnte ein Eiertanz auf dem Transfermarkt folgen.
In der Bundesliga wurde die angepeilte Champions-League-Quali knapp verpasst, im Pokalfinale setzte es eine Pleite gegen die Bayern und in der Europa League wurden von Inter die Grenzen aufgezeigt.
Transferplanungen von Havertz abhängig
Dazu kommen einige Unwegbarkeiten im Hinblick zur neuen Saison. Der Kader soll an einigen Stellen verbessert werden, während dabei vieles an der Zukunft von Kai Havertz hängt. Wechselt er, wäre viel Geld für neue Spieler da. Oder eben auch, um aktuelle zu halten. So wie Kevin Volland, der sich weiter sträubt und mittlerweile sogar als Verkaufskandidat gilt. Und auch Lucas Alario ist unzufrieden und will weg.
Leverkusen bräuchte im Notfall also nicht nur einen Havertz-Ersatz, sondern auch mindestens einen neuen Mittelstürmer. Patrik Schick gilt weiter als Kandidat, nachdem sich Leipzig im Rennen um ihren Leihspieler verabschiedet hat.
Havertz-Ersatz, Mittelstürmer, Außenverteidiger - viele Kader-Baustellen drohen
Die Frage lautet, blieben dann noch Ressourcen, um die offensichtlichen Baustellen auf den Außenbahnen anzugehen? Sowohl hinten links als auch hinten rechts ist man in Leverkusen nicht so ganz zufrieden. Daley Sinkgraven und Wendell sind nicht konstant genug - bei beiden wartete man bislang vergeblich auf den nächsten Entwicklungsschritt. Rechts ist Kapitän Lars Bender gesetzt, wenn er denn mal fit ist. Vertreter Mitchell Weiser hat deutlich gezeigt, dass er Bender kaum ersetzten kann. Beim 26-Jährigen wäre Bayer 04 wohl bereit, ihn ziehen zu lassen.
Leverkusen zeigt Interesse an Lazaro
Die Lösung für die Werkself könnte Valentino Lazaro sein. Der Österreicher wird derzeit aber auch mit Borussia Mönchengladbach in Verbindung gebracht. Lazaro hatte sich nach seinem Wechsel von der Hertha nach Mailand bei Inter nicht durchsetzen können und war zuletzt an Newcastle United ausgeliehen.
Dennoch besitzt der 24-Jährige großes Potenzial und vor allem auch viel Dynamik. Der 28-fache Nationalspieler kann dabei nicht nur defensiv eingesetzt werden, sondern auch den offensiven Flügel besetzten. In dem Fall könnte Bayer zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.
Sein Vertrag bei den Nerazzurri läuft noch bis 2023, Lazaros Marktwert wird auf 15 Millionen Euro geschätzt. Leverkusen müsste also einiges investieren. Abhilfe könnten Abgänge in der Innenverteidigung schaffen: Stichwort Tah, Dragovic, Jedvaj und Retsos.
Umbruch in der Innenverteidigung?
Doch auch hier soll noch eine Verstärkung kommen, die einen starken linken Fuß besitzt. Eine Qualität, die die derzeit sechs unter Vertrag stehenden Innenverteidiger nicht aufweisen können. Wunschspieler ist Monaco-Juwel Benoît Badiashile - der ist aber auch verdammt teuer.
Es ist und bleibt vieles vage derzeit hinsichtlich Leverkusens Kaderplanungen. Bei Bayer muss man derzeit im Konjunktiv planen. Die Aussichten auf den nächsten Entwicklungsschritt der Mannschaft waren aber schon mal besser.