Atlético Madrid plant Kapitalaufstockung in Höhe von 182 Millionen Euro

JAVIER SORIANO/Getty Images
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In knapp zweieinhalb Wochen, genauer gesagt am 25. Juni, entscheidet sich beim frisch gebackenen spanischen Meister Atlético Madrid nicht nur die unmittelbare Zukunft des Klubs, sondern es könnten auch mittel- bis langfristig die Weichen für die colchoneros gestellt werden.


Finanzinjektion von 182 Millionen Euro

Denn an diesem Tag wird die außerordentliche Mitgliederversammlung des Vereins entscheiden, ob es zu der geplanten Kapitalaufstockung in Höhe von 181,8 Millionen Euro kommt.

Diese soll kommen, weil die Corona-Krise natürlich auch vor den diesjährigen spanischen Champions nicht halt gemacht und letztlich Verluste in Höhe von etwa 80 Millionen Euro verursacht hat.

Mit der Kapitalspritze soll dieses Defizit ausgeglichen und gleichzeitig das Verschuldungsniveau des Vereins gesenkt werden, das in den vergangenen Jahren durch den Stadionneubau und die Verpflichtung teurer Spieler entstanden ist.

Allein João Félix (kam im Sommer 2019) und Thomas Lemar (wurde zur Saison 2018/19 verpflichtet) verschlangen in Summe fast 200 Millionen (!) an Transferkosten. Weitere rund 300 Millionen Euro wurden für die Errichtung des Estadio Wanda Metropolitano fällig.

Zentrale Figur der Planungen ist und bleibt Diego Simeone

Doch soll natürlich auch in das derzeitige (und zukünftige) kickende Personal investiert werden, respektive in die Figur, die für die Leistungen desselben verantwortlich zeichnet. Und diese Figur heißt bei Atlético Madrid Diego Pablo Simeone.

Diego Pablo Simeone
Soll auch künftig das Kommando bei Atlético haben: Diego Simeone / Soccrates Images/Getty Images

Wenn es nach Enrique Cerezo (Klubpräsident) und Miguel Angel Marín (Hauptaktionär des Klubs) geht, soll das auch noch möglichst lange so bleiben. Auf eine weitere Zusammenarbeit bis zum Jahr 2024 soll man sich, Informationen der as zufolge, wohl schon längst verständigt haben.

Würde also am 25. Juni Grünes Licht seitens der Aktionäre für die Kapitalaufstockung gegeben werden, könnte der Cholo gleich in medias res gehen: und den Kader für die kommende Spielzeit optimieren.

Optimieren passt in diesem Sinne ziemlich gut, denn einer tiefgreifenden Veränderung braucht es eigentlich nicht.

Die Achse (oder der Block) um Torwart Jan Oblak (28), Innenverteidiger Mario Hermoso (25), Mittelfeldspieler Koke (29), Allrounder Marcos Llorente (26), Supertalent João Félix (21) sowie die Angreifer Yannick Carrasco (27) und Ángel Correa (26) soll demnach weitestgehend beibehalten werden.

Mit dem Top-Torjäger (und Meistermacher) der vergangenen Spielzeit, Luis Suárez, plant man selbstverständlich auch. Aufgrund des Alters des 34-jährigen Uruguayers bewegt sich diese Planung jedoch mittlerweile auf Jahresfristniveau.

Luis Suarez
Auf seine Treffsicherheit kann Atlético nicht verzichten: Luis Suárez / Soccrates Images/Getty Images


Ñíguez ist nicht mehr unantastbar

Für alle anderen Spieler würde sich der Klub entsprechende Offerten zumindest anhören. Was auch für das Quasi-Eigengewächs Saúl Ñíguez (26) gilt. (Die paar Jahre in den Jugendteams von Real Madrid verschweigen wir an dieser Stelle einfach mal).

Saul Niguez
Könnte die colchoneros in diesem Sommer verlassen: Saúl Ñíguez / Quality Sport Images/Getty Images

Ñíguez, der noch im Oktober 2018 mit einem Marktwert von 90 Millionen Euro taxiert wurde, stagniert seit etwa ziemlich genau diesem Zeitpunkt in seinen Leistungen, was sich auch im aktuellen Marktwert des Spielers (55 Millionen Euro) widerspiegelt.

Der Mittelfeldspieler, immerhin seit acht Jahren im Profi-Kader der rojiblancos, fühlte sich in der Vergangenheit oftmals als Sündenbock für Niederlagen des Teams abgestempelt und soll im engsten Freundeskreis bereits seit längerer Zeit von einem Tapetenwechsel gesprochen haben.