Arsenal-Legende Pirès schießt scharf gegen Nicolas Pépé: "Einfach nicht für englischen Fußball gemacht!"
Von Guido Müller

Nie zuvor gab der FC Arsenal mehr Geld für einen Spieler aus, als für Nicolas Pépé im Sommer 2019. Beim französischen Erstligisten OSC Lille dürften sie heute noch die Scheine zählen. Satte 80 Millionen ließen sich die Gunners die Dienste des Stürmers kosten. Zurückgezahlt hat der Angreifer bis heute noch nicht. Eine Klub-Legende spricht ihm deshalb sogar kategorisch die Tauglichkeit für die Premier League ab.
Rekordablösesumme ließ die Erwartungen an Pépé in die Höhe schnellen
Dabei waren die Erwartungen an den 25-jährigen Stürmer sehr hoch im Norden Londons. In seiner letzten Spielzeit in der Ligue1 gelangen Pépé in 38 Spielen (er verpasste kein einziges!) sagenhafte 33 Scorerpunkte (22 Treffer, elf Vorlagen) für die "Doggen".
Mit einer geringeren Erwartungshaltung wären seine Statistiken aus seiner ersten Arsenal-Saison (2019/20) in der besten Liga der Welt sogar recht akzeptabel gewesen. In 42 wettbewerbsübergreifenden Spielen für die Kanoniere gelangen ihm 18 Torbeteiligungen (acht Tore, zehn Assists). Für ein erstes Jahr keine so schlechte Ausbeute.
Aber da wären halt diese ominösen 80 Millionen Euro. Also eine Preisdimension, die normalerweise nur den ganz Großen vorbehalten ist. Ein Lob an dieser Stelle an die Verantwortlichen der Nordfranzosen für deren Verhandlungsgeschick.
Es ist wohl die Summe aus den Eindrücken der letzten und der aktuellen Spielzeit, die die Kritik an Pépé zuletzt lauter werden ließ. Denn in der laufenden Saison 2020/21 steht der Ivorer (24 Länderspiele, fünf Tore) gerade mal bei mickrigen sechs erzielten Treffern, gleichmäßig aufgeteilt auf Liga- und Europa League-Spiele. Drei Assists (allesamt im Europapokal) kommen noch hinzu.
Pirès mit vernichtender Kritik
Jetzt hat sich mit Robert Pirès eine Arsenal-Legende gegenüber The Sun in dieser Personalie zu Wort gemeldet. Und dabei nicht mit vernichtender Kritik gespart. "Sein Spiel ist, was die Intensität und die Anforderungen der Premier League betrifft, nicht auf der Höhe. Er war daran nicht gewöhnt und es hat ihn viel gekostet, die Mentalität zu ändern, sich an neue Trainingsformen zu gewöhnen und sich in einer so schwierigen Meisterschaft zurechtzufinden."
So weit, so gut. Oder eben schlecht, aus Pépés Sicht. Doch statt der nun üblicherweise folgenden Floskel, dass man einfach Geduld mit ihm haben müsse, fügte der Welt- und Europameister noch zwei Sätze hinzu, die einem "Todesurteil" gleich kommen: "Aber ich glaube, dass es nur das ist. Er ist einfach nicht für den englischen Fußball gemacht."
Rumms! Wie gesagt: 80 Millionen Euro.... Für einen Spieler, der den Anforderungen der Premier League nicht gewachsen ist? Das hätte man wohl auch preiswerter haben können.
Pirès fragt sich überdies, angesichts der jüngsten Neuzugänge seines Ex-Klubs (wie dem von Real Madrid ausgeliehenen Martin Ödegaard oder dem aus dem eigenen Nachwuchs hochgezogenen Emile Smith Rowe), wie es für Pépé nun generell bei den Gunners weitergehen soll.
Ein Lichtstrahl am Ende des Tunnels
Ehrlicherweise muss an dieser Stelle jedoch gesagt werden, dass Pirès seine Kritik noch vor den letzten beiden Spielen der Gunners getätigt hat. Ob Zufall oder gar des Spielers Reaktion auf die vernichtenden Worte der einstigen Klub-Legende: sowohl beim 3:1-Auswärtssieg in Southampton, wo dem Ivorer ein Tor gelang, als auch beim jüngsten 0:0 gegen die formstarken Red Devils aus Manchester, zeigte Pépé jeweils eine gute Leistung und ließ einen klaren Aufwärtstrend erkennen.
Vielleicht ja der Wendepunkt für den teuersten Einkauf in der Klub-Geschichte der Gunners.