Arsenal-Einsatz unwahrscheinlich: Warum der Pavlovic-Ausfall für den FC Bayern schmerzhaft ist
Von Dominik Hager
Beim FC Bayern könnten einige Stars rechtzeitig vor dem Arsenal-Kracher fit werden. Bei Youngster Aleksandar Pavlovic sieht es jedoch weniger gut aus. Laut Sky-Redakteur Kerry Hau ist es unwahrscheinlich, dass der Infekt-geplagte Mittelfeldspieler in den Flieger nach London steigt.
Dies klingt zunächst eigentlich nicht so dramatisch, wenn man bedenkt, dass der FC Bayern zahlreiche erfahrene Mittelfeldspieler im Kader hat und Pavlovic erst seit wenigen Monaten überhaupt eine Rolle spielt.
Tatsächlich tut das Fehlen des 19-Jährigen dem FC Bayern aber durchaus weh. Die letzten Pleiten in der Bundesliga gegen Bochum, Dortmund und Heidenheim haben jedenfalls den gemeinsamen Nenner, dass Pavlovic nicht mitgewirkt hat. Gleiches gilt für das 0:1 in der Champions League bei Lazio Rom, wohingegen er im Rückspiel in der Allianz Arena 90 Minuten auf dem Platz stand und beim klaren 3:0-Erfolg eine bärenstarke Leistung gezeigt hat.
Sieht man sich die Bilanz der letzten Wochen an, könnte man auf den Schluss kommen, dass der FCB ohne Pavlovic bedeutend schwächer ist. Doch wie viel Wahrheit und wie viel Zufall liegt dieser Statistik zugrunde?
Goretzka-&-Laimer-Problematik hemmt Bayern
Als reinen Zufall sollte man die Statistik jedenfalls nicht abtun. Aleksandar Pavlovic ist inzwischen ein wichtiger Faktor im Mittelfeld und ist dies zum einen aufgrund der Verletzungsanfälligkeit von Raphael Guerreiro und zum anderen aufgrund der Rückkehr von Joshua Kimmich auf die Rechtsverteidiger-Position.
Gegen den BVB und in Heidenheim bildeten Leon Goretzka und Konrad Laimer das Mittelfeld-Duo. Damit spielten jedoch zwei Spielertypen, die sich nicht wirklich ergänzen. Beide sind grundsätzlich laufstark und athletisch, haben aber nur wenig Raffinesse im Spielaufbau zu bieten.
In diesem Punkt ist Aleksandar Pavlovic seinen erfahrenen Konkurrenten schlichtweg mehr als nur einen Schritt voraus. Pavlovic ist in der Lage, weite Diagonalbälle sauber an den Mann zu bringen und überspielt auch gerne mit geschickten flachen Vertikalbällen einige Gegner. Zudem versteht er es, sich mit feinen Bewegungen Freiräume zu schaffen und dann das Spiel anzukurbeln.
Genau diese Fähigkeiten bringen Goretzka und Laimer nur in einem so geringen Rahmen mit, dass schon ein Spieler dieser Sorte für ein Spitzenteam problematisch ist. Spielen dann auch noch beide nebeneinander, ergibt das kein stimmiges Bild.
Aus diesem Grund wäre eine Kombination Laimer & Pavlovic oder Goretzka & Pavlovic deutlich erfolgsversprechender.
Jugendlicher Esprit fehlt: Doch Tuchel bleiben zwei Optionen
Thomas Tuchel bleiben nun noch Optionen. Entweder rückt Kimmich aus der Rechtsverteidigung ins Mittelfeldzentrum oder aber Raphael Guerreiro übernimmt eine derartige Rolle. Ob einer der beiden Routiniers das Fehlen von Pavlovic auffangen könnte, ist jedoch keineswegs gewiss. Gerade in einer so schwierigen Phase braucht es unverbrauchte und formstarke Spieler wie den 19-Jährigen, die mit vollem Engagement zur Sache gehen und befreit aufspielen.
Trotz der kaum vorhandenen Champions-League-Erfahrung von Pavlovic, wäre es schon sehr wichtig gewesen, auf ihn in London zählen zu können. Zumindest bleibt jedoch die Hoffnung, dass der Youngster eine Woche später im Rückspiel wieder mitmischen kann.
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