Arsenal nimmt Kontakt zu Coutinho auf - Warum ein Transfer wenig Sinn ergibt
Von Simon Zimmermann
Philippe Coutinho glänzt wieder. Der Brasilianer lässt in der Premier League für Aston Villa seine alte Klasse aufblitzen. Wie es für die Barça-Leihgabe im Sommer weitergeht, ist noch offen. Der FC Arsenal bekundet Interesse. Warum die Gunners auf einen Transfer verzichten sollten.
Zurück auf der Insel scheint Philippe Coutinho seine schwere Zeit beim FC Barcelona hinter sich gelassen zu haben. Unter seinem ehemaligen Liverpooler Teamkollegen Steven Gerrard zeigt der Edeltechniker, warum Barça einst 135 Millionen Euro auf den Tisch gelegt hat, um ihn von den Reds loszueisen.
Vier Tore und drei Assists hat der 29-jährige Brasilianer in seinen ersten zehn Premier-League-Einsätzen für Aston Villa abgeliefert. Der Tabellenneunte hat Coutinho bis zum Ende der Saison ausgeliehen und kann ihn im Anschluss für 40 Millionen Euro fest verpflichten.
Coutinho will sich erst im Mai entscheiden - Arsenal nimmt Kontakt auf
Gerrard würde seinen Spielmacher gerne halten - die große Frage ist allerdings, ob sich Aston Villa das leisten kann und Coutinho seine Zukunft weiterhin in Birmingham sieht. Laut der Barça-nahen Mundo Deportivo will er eine Entscheidung darüber erst am Saisonende im Mai treffen.
Auch Coutinho und seine Entourage wissen, dass er mit starken Auftritten für Villa das Interesse anderer Klubs weckt. In Barcelona, wo sein Vertrag noch bis 2023 gültig ist, hat der Brasilianer keine Zukunft mehr. Viel eher dürfte diese weiterhin in der Premier League liegen.
Dem FC Arsenal wurde schon einige Male Interesse an einem Coutinho-Transfer nachgesagt. Auch für den Sommer bringen sich die Gunners laut Mundo Deportivo wieder in Stellung. Demnach habe man sich bereits mit den Beratern des 29-Jährigen in Verbindung gesetzt.
Macht ein Coutinho-Transfer für Arsenal Sinn?
In der aktuellen Form wäre Coutinho mit Sicherheit ein Spieler, der das Team von Trainer Mikel Arteta verstärken könnte. Erst recht, wenn den Gunners endlich wieder der Einzug in die Champions League gelingt. Derzeit liegt Arsenal auf Rang vier und hat drei Punkte Vorsprung auf Verfolger Tottenham, dazu noch ein Spiel in der Hinterhand.
Die Aussichten für eine Königsklassen-Rückkehr, die Aston Villa selbstredend nicht bieten kann, sind gut. Ohnehin dürfte in der Arsenal-Offensive im Sommer einiges passieren. Nach dem Abgang von Pierre-Emerick Aubameyang dürfte auch Alexandre Lacazette den Klub verlassen. Der Vertrag des 30-jährigen Franzosen läuft aus.
Arsenal braucht also einen neuen Mittelstürmer. Gemäß der angepassten Transfer-Strategie soll es ein Torjäger werden, dessen Entwicklung noch nicht vorbei ist und dessen Wert sich bestenfalls bei den Gunners noch erhöht.
Coutinho? Dybala? Arsenal sollte sich auf eigene Transfer-Strategie besinnen!
Coutinho würde in keine dieser Kategorien fallen. Der Brasilianer ist auf der Zehn zuhause und bereits 29 Jahre alt. Mit Emil Smith Rowe (21), Martin Ödegaard (23), Bukayo Saka (20) und Gabriel Martinelli (20) verfügen die Gunners über viel Talent und ausreichend Personal auf den Offensiv-Positionen hinter der Sturmspitze. Dass man für Coutinho geschätzte 40 Millionen Euro auf den Tisch legt und dazu noch die eigenen Talente blockieren könnte, scheint eigentlich wenig Sinn zu ergeben.
Ähnliches gilt auch für Paulo Dybala, der Juventus ablösefrei verlassen wird. Auch hier werden die Gunners als potenzieller Abnehmer genannt. Aber auch Dybala wäre kein klassischer Mittelstürmer, den man dringender benötigen würde.
Die Arsenal-Verantwortlichen müssen sich unweigerlich die Frage stellen, ob Transfers von Stars wie Coutinho oder Dybala die richtige Antwort wären, wenn es tatsächlich in die Champions League zurückgeht. Vielmehr sollte man den eingeschlagenen Weg fortführen und weiter auf die vorhandenen Offensiv-Talente setzen. Wenn überhaupt, braucht es einen Torjäger, für den man tiefer(er) in die Tasche greifen sollte.