Arroganz-Vorwurf von Kehl: An welche BVB-Spieler richtete sich die Botschaft?

Sebastian Kehl übte Kritik an der BVB-Mannschaft
Sebastian Kehl übte Kritik an der BVB-Mannschaft / Oliver Hardt/GettyImages
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Nach dem Unentschieden beim VfL Wolfsburg wählte Sebastian Kehl deutliche Worte. An die Mannschaft des BVB richtete der Sportdirektor den Vorwurf eines zu arroganten Auftritts. Doch an welche Spieler hat er dabei vorrangig gedacht?

Gegen eine Mannschaft, die sechs Liga-Partien in Folge nicht mehr gewonnen hatte, wollte Borussia Dortmund natürlich unbedingt drei Punkte einfahren. Stattdessen kam gegen den VfL Wolfsburg lediglich ein 1:1-Remis heraus, das für die Gäste aus dem Ruhrgebiet aufgrund so manch ausgelassener Großchance der Wölfe sogar noch recht schmeichelhaft daher kam.

Anschließend gab es deutliche Kritik von Sebastian Kehl, adressiert an die Mannschaft: "Was man der Mannschaft vorwerfen muss, ist, dass wir in manchen Phasen das Spiel nicht weiter kontrolliert haben. Dass wir arrogant gespielt haben und teilweise nicht konsequent genug waren in Zweikämpfen und Passfolgen."

Kehl beklagt Arroganz: Welche Borussen müssen sich angesprochen fühlen?

Dementsprechend stellt sich die Frage, an wen dieser Arroganz-Vorwurf explizit gerichtet war. Zwar bezog sich Kehl grundsätzlich auf den Auftritt als Team, doch würde er wohl ebenso den ein oder anderen Spieler von diesem Vorwurf befreien, wie ihn verstärkt auf andere richten.

Die Bild führt dahingehend fünf Spieler auf, die sich diesen Schuh wohl am ehesten anziehen müssten: Dazu gehören Emre Can, Julian Brandt, Jadon Sancho, Niclas Füllkrug und auch Marco Reus.

Can, der eigentlich als Kapitän vorweg gehen und für die entsprechende Einstellung sorgen müsste, attestierte das Blatt so manchen "haarsträubenden Ballverlust" und so manchen gefährlichen Pass, der einmal auch fast zu einem Eigentor geführt hätte. Stattdessen beklagte der Captain anschließend die Unterbrechungen durch die Fan-Proteste, die auch den Spielfluss des Teams stören würden.

Emre Can, Jonas Wind
Emre Can im Duell mit Jonas Wind / Oliver Hardt/GettyImages

Brandt zeichnete sich, vorrangig auch in der zweiten Halbzeit, durch diverse unnötige Ballverluste aus. Abseits seines Treffers zur zwischenzeitlichen Führung konnte Füllkrug nur wenig aushelfen, war bei der erweiterten Hacken-Kritik von Kehl ("Mir war an der ein oder anderen Stelle zu viel Hacke dabei, Spitze dabei") zweifelsohne mitgemeint. So brachte er gerade einmal etwa die Hälfte seiner Zuspiele an den Mitspieler.

Reus und Sancho spielten teilweise einfach zu naiv auf. Während der Ex-Kapitän so manchen Lauf unnötigerweise abbrach und so die potenzielle Gefahr nicht auszunutzen wusste, rannte sich der Leih-Rückkehrer immer mal wieder in der Wolfsburger Defensive fest. Er wollte zu viel und konnte nur wenig umsetzen. Ob man das allerdings als arrogant abtun kann, ist dann schon eher zweifelhaft.

Für Sancho gab es entsprechend auch schützende Worte seitens Kehl (via Bild): "Mir gefällt, wie er sich als Persönlichkeit weiterentwickelt hat. Jadon ist ein Spieler, der den Unterschied ausmachen kann."

Somit ist klar, was die Verantwortlichen von der Mannschaft einfordern: Abgeklärte und möglichst souveräne Auftritte. Gegen den VfL wäre an der ein oder anderen Stelle deutlich mehr drin gewesen, wäre mit der nötigen Ernsthaftigkeit gespielt worden. Insbesondere im Hinblick auf das Achtelfinale in der Champions League, wenn es gegen die PSV Eindhoven geht, braucht es gradlinige Auftritte.


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