Arminia Bielefeld-Verteidiger Lucoqui: From Zero to Hero
Noch in der vergangenen Zweitligasaison sah Anderson Lucoqui bei Arminia Bielefeld einer durchwachsenen Zukunft entgegen. Der Linksverteidiger kam in der Aufstiegssaison kaum zum Zug. Eine Liga weiter oben läuft es auf einmal besser. Lucoqui ist auf einmal wieder gefragt - und darf sich bald sogar Nationalspieler nennen.
Gerade einmal vier Ligaeinsätze standen nach der Arminia-Aufstiegssaison 2019/20 in der Spielerakte Lucoquis. Der heute 23-Jährige spielte unter Trainer Uwe Neuhaus kaum eine Rolle mehr, nachdem er in der Saison zuvor immerhin 17 Mal auf dem Platz stand. "Ganz ehrlich, das war ein Desaster. Ich bin schon etwas untergegangen", beschreibt der Verteidiger im kicker seine damalige Situation.
Inzwischen hat sich das Blatt allerdings gewendet. Zum Saisonauftakt der Ostwestfalen hat sich Lucoqui in die vorderste Reihe gespielt. Die ersten beiden Spieltage fand sich der Deutsch-Angolaner in der Startelf wieder. Grund dafür waren eine gute Vorbereitung und die schwächelnde interne Konkurrenz.
"Ich habe versucht, es dem Trainer möglichst schwer zu machen", so Lucoqui über seine Bemühungen während der Sommervorbereitung. "Ich habe für meine körperliche Fitness einen Personaltrainer genommen, meine Ernährung umgestellt und arbeite auch mit einem Mentalcoach zusammen. Ich bin ein extremer Kopfmensch und versuche, das positiv auszunutzen, um noch mehr aus mir rauszuholen."
Nach Bundesligadebüt schon bald Nationalspieler?
Als dann der eigentlich gesetzte Linksverteidiger Bielefelds Jacob Laursen bei der bitteren Pokalpleite gegen Rot Weiß Essen nicht überzeugen konnte, schmiss Coach Neuhaus den 23-Jährigen ins kalte Wasser der Bundesliga. Mit Erfolg, Lucoqui zeigte gute Ansätze und hielt seine Seite gegen Frankfurt (1:1) und Köln (1:0) weitgehend dicht.
Der eigene Einsatz wurde folglich belohnt. Besonders freue sich Lucoqui auf das "absolute Highlight-Spiel" gegen Jugendklub Bayer Leverkusen am 8. Spieltag. Mit Stadt und Verein verbindet der Verteidiger noch viele Erinnerungen, sowohl Freunde als auch Familie leben in der Region.
Ein weiteres Highlight folgt aber noch eher: Lucoqui wurde erstmals für die Nationalmannschaft Angelas berufen. Möglicherweise darf er sich schon bald nicht mehr nur Bundesliga-, sondern auch Nationalspieler nennen.