Tragisches Ende einer WM-Party: Verletzte, Tote und Ausschreitungen in Buenos Aires

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Die große WM-Party in Argentiniens Hauptstadt verlief anders als gewünscht. Am Ende gab es schlimme Szenen zu sehen, mindestens einen Toten und Ausschreitungen auf den Straßen. Rund fünf Millionen Menschen wollten am Dienstag ihre Weltmeister-Helden feiern.


Los ging es noch friedlich und in grandioser Partystimmung. Die argentinische Nationalmannschaft machte sich auf zum Obilisken am berühmten Plaza de la Republica in Buenos Aires. Dort warteten unfassbare Menschenmassen auf ihre Helden von Katar.

Im offenen Doppeldecker-Bus präsentierten sich Messi und Co. ihren Anhängern. Der Freudentaumel war allerdings so groß, dass die Parade außer Kontrolle geriet. In Videos ist zu sehen, wie Fans versuchten von Brücken zu springen, um auf den Mannschaftsbus zu kommen. Ein Fan stürzte dabei vom Bus auf die Straße.

Die Verantwortlichen entschlossen sich dazu, die Parade abzubrechen. Wegen Sicherheitsbedenken wurde der Bus zum Olympiapark umgeleitet, wo die Spieler in fünf Hubschraubern über den Plaza de la Republica hinwegflogen und zurück ins Verbandsgelände kehrten. Verständlich, wenn man sich die Bilder anschaut. Lionel Messi und Angel Di Maria sollen bereits nach Rosario "geflüchtet" sein.

Mindestens 31 Verletzte und ein Todesopfer

Das traurige an der eigentlich fröhlichen WM-Party: Einige Fans sollen sich verletzt haben, teilweise schwer. Ein kleiner Junge soll Medienberichten zufolge um sein Leben kämpfen. Das Gesundheitsministerium bestätigte gegenüber Télam zudem den Tod eines Fans, der "am 19. Dezember nach einem Sturz aus der Höhe im Rahmen der großen Feierlichkeiten in Buenos Aires in das Krankenhaus Fernandez eingeliefert wurde". Der Unfall ereignete sich allerdings am Tag vor der Parade.

Noch am Dienstagabend bestätigten die Behörden 31 Verletzte. Laut Dailymail und Berichten aus Südamerika ist ein 24-jähriger Mann verstorben.

Grund für die Eskalation war offenbar eine mangelnde Sicherheitslage, die durch einen Machtkampf zwischen der Provinz Buenos Aires und der Stadt entstanden sei. Die unterschiedlichen Verantwortlichen sollen sich kaum abgesprochen haben.

"Sie lassen uns nicht all die Leute begrüßen, die beim Obelisken waren. Dieselben Sicherheitsbehörden, die uns eskortiert haben, erlauben uns nicht, weiterzugehen. Eine Schande!", twitterte Argentiniens Fußball-Verbandschef Chiqui Tapia.

Ausschreitungen am Abend: Steinwürfe auf die Polizei

Am Plaza de la Republica kam es am Abend, beziehungsweise in der Nacht, noch zu Ausschreitungen. Einige Fans warfen Steine auf die Polizei und zündeten Müll an. Es kam zu Festnahmen, die Polizei setzte auch Pfefferspray und Wasserwerfer ein.


Die finale WM-Analyse: Tobias Escher über das epische Endspiel, die Lehren der WM und seine Topelf des Turniers.


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