Arbeitssieg gegen tiefstehende Isländerinnen! Die DFB-Frauen in der Einzelkritik

Um den Traum der Olympischen Sommerspiele im kommenden Jahr am Leben erhalten zu können, musste die deutsche Frauen-Nationalmannschaft am Dienstagabend in Reykjavík gegen Island gewinnen. Die Mannschaft von Interimstrainer Horst Hrubesch präsentierte sich über weite Strecken harmlos und ohne die nötige Ruhe am Ball. Insbesondere im letzten Drittel fehlten dem Spiel der deutschen Nationalmannschaft das Tempo und die Präzision, sodass selten ernsthafte Gefahr für das Tor der Isländerinnen aufkam.

Das Elfmetertor von Giulia Gwinn und der Fernschuss von Klara Bühl bescherten einen letztlich verdienten, aber auch glücklichen 2:0-Sieg. Mit diesem Sieg erfüllte die DFB-Elf die Pflichtaufgabe gegen tiefstehende Gegnerinnen aus Island und darf somit weiter auf den Einzug ins Finale der Nations League hoffen. Am 01.12. kommt es dann zum vorentscheidenden Spiel gegen Tabellenführer Dänemark.

Tore:

1:0 Guilia Gwinn (65. Minute)
2:0 Klara Bühl (94. Minute)

Deutschland in der Einzelkritik

Ann-Katrin Berger (Tor)

Die Frohms-Vertreterin war gegen harmlos auftretende Isländerinnen über weite Strecken des Spiels beschäftigungslos. Lediglich in zwei Situationen wurde ihre Wachsamkeit geprüft, bei denen sie zur Stelle war. Insgesamt ein ruhiger Abend für die Torhüterin.

Bewertung: 6/10

Giulia Gwinn (RV)

Gwinn war wie immer viel auf ihrer rechten Seite unterwegs. Sie versuchte so häufig wie möglich ihre Mitspielerinnen zu hinterlaufen, um in aussichtsreiche Flanken-Positionen zu kommen. Diese waren am Dienstagabend allerdings kein Mittel. In der 65. Minute verwandelte sie den äußerst wichtigen Strafstoß sicher ins Eck und nahm ihren Mitspielerinnen dadurch ein wenig den Druck vor dem Tor.

7/10

Kathrin Hendrich (IV)

Kathrin Hendrich zeigte einen soliden Auftritt ohne nennenswerte Aktionen. Sie spielte ruhig hinten raus und war insgesamt wenig gefordert.

6/10

Sara Doorsoun (IV)

Gemeinsam mit Hendrich machte sie hinten einen sicheren Eindruck. Die Innenverteidigerin musste sich nur selten in Zweikämpfen beweisen und spielte ebenfalls ruhig hinten raus.

6/10

Sarai Linder (LV)

Linder kurbelte das Spiel über die linke Seite immer wieder an und war stets bemüht, das Offensivspiel über ihre Außenbahn zu beleben. Die Spielerin der TSG Hoffenheim überzeugte mit ihren vertikalen Pässen und strahlte gemeinsam mit Klara Bühl noch am ehesten Gefahr aus.

7/10

Lena Oberdorf (DM)

Oberdorf lieferte ein ungewohnt schwaches Spiel ab. Sie schaffte es nicht, das Tempo im Mittelfeld zu dirigieren und Sicherheit ins Spiel zu bringen. Stattdessen unterliefen ihr einige Fehlpässe und ihr Auftreten in den direkten Zweikämpfen war für ihre Verhältnisse äußerst zurückhaltend.

5/10

Lena Lattwein (DM)

Lena Lattwein gelang an diesem Abend ebenfalls nicht viel. Gemeinsam mit Oberdorf spielte sie auf den zentralen Positionen im Mittelfeld. Dort unterliefen auch ihre viele Abspielfehler und sie konnte anders als in den letzten Wochen wenig zum Offensivspiel beitragen. Sie wurde zur Halbzeit ausgewechselt.

4/10

Svenja Huth (RM)

Huth zeigte in den ersten Spielminuten einige gute Ideen in der Spieleröffnung. Sie war offensiv bemüht und versuchte es häufig mit hohen Bällen in den Strafraum. Eine Flanke von ihr landete - mutmaßlich ungewollt - an der Latte. Ansonsten flachte ihr Spiel schnell ab, sodass sie nur noch durch verunglückte Flanken auffiel.

5/10

Klara Bühl (LM)

Klara Bühl war gegen Island die beste Spielerin auf dem Platz. Auch wenn viele ihrer Aktionen glücklos endeten, war ihr der unbändige Wille anzumerken, unbedingt ein Tor schießen zu wollen. Nur wenige Minuten nach dem Anpfiff fand ihre Flanke Lea Schüller, die den Ball an die Latte schoss. Danach flogen auch ihre Flanken häufiger ins Leere. Dennoch fungierte sie über das gesamte Spiel als Antreiberin dieser Mannschaft und konnte sich in der 95. Minute mit einem eigenen Treffer belohnen.

8/10

Linda Dallmann (OM)

Die Spielerin des FC Bayern war viel unterwegs und holte sich diverse Male den Ball tief in der eigenen Hälfte ab. Dennoch gelang auch ihr am heutigen Abend nicht viel. Sie blieb über weite Strecken des Spiels unauffällig und konnte keine nennenswerten Aktionen beitragen. Sie wurde in der 66. Minute durch Laura Freigang ersetzt.

5/10

Lea Schüller (ST)

Lea Schüller hatte bereits in der 4. Minute die Möglichkeit, den weiteren Spielverlauf erheblich zu verändern. Sie traf nach schöner Flanke von Klara Bühl den Querbalken. Über das ganze Spiel bot sie immer wieder kluge Tiefenläufe an und verschaffte ihren Mitspielerinnen dadurch Räume. Leider blieben diese zumeist ungenutzt. In der 64. Minute gewann sie das entscheidende Kopfballduell gegen zwei Gegenspielerinnen, wurde bei dieser Aktion von Torhüterin Ívarsdóttir gefoult und holte damit den Elfmeter für die deutsche Nationalmannschaft heraus. Insgesamt spielte sie auch ohne eigenes Tor eine gute Partie.

7/10

Einwechslungen

Jule Brand (46. für Svenja Huth)

Jule Brand hatte nach ihrer Einwechslung direkt eine große Kopfballchance zum 1:0 Führungstreffer. Diese ließ sie allerdings verstreichen. Im weiteren Verlauf der Partie versuchte sie einige Male, mit ihren dynamischen Läufen für Gefahr zu sorgen. Dies gelang ihr mit mäßigem Erfolg.

5/10

Sjoeke Nüsken (46. für Lena Lattwein)

Nüsken kam für Lena Lattwein ins Spiel und stabilisierte das Aufbauspiel etwas. Insgesamt war es ein äußerst unauffälliger Abend für sie, bei dem sie weder durch gute noch durch schlechte Aktionen auffiel.

6/10

Laura Freigang (66. für Linda Dallmann)

Kam für Linda Dallmann in die Partie und hatte keine nennenswerte Aktion.

Ohne Bewertung

Sara Däbritz (81. für Lena Oberdorf)

Die Spielerin von Olympique Lyon konnte in der kurzen Spielzeit lediglich einen knapp vorbei getretenen Freistoß beisteuern.

Ohne Bewertung