Antonio Rüdiger ganz oben auf der königlichen Liste
Von Guido Müller
Bekanntlich verlor Real Madrid in diesem Sommer sein über lange Jahre eingespieltes Innenverteidigerpaar, zusammengesetzt aus Raphael Varane und dem langjährigen Capitano Sergio Ramos. Entsprechend suchen die Blancos nach Ersatz für diesen herben sportlichen Verlust. Die Option Antonio Rüdiger wird in diesem Zusammenhang zusehends heißer.
Zwar verpflichteten die Blancos in diesem Sommer Defensiv-Allrounder David Alaba ablösefrei. Und der frühere Bayern-Profi ist von Carlo Ancelotti auch eigentlich für die Innenverteidiger-Position vorgesehen, wurde aufgrund personeller Engpässe in den bisherigen sieben Ligaspielen aber auch schon dreimal als Linksverteidiger aufgeboten.
Zudem kann ein Alaba allein natürlich auch nicht die Doppellücke stopfen, die durch die Abgänge von Varana und Ramos in die königliche Defensive gerissen wurde.
Real in der Abwehr noch nicht wirklich königlich
Fakt ist: Nach acht Spieltagen in der heimischen Liga hat Real Madrid schon zehn Gegentore gefangen. Von den ersten elf Mannschaften der Tabelle hat lediglich der CA Osasuna (elf Gegentore) mehr Treffer kassiert.
Doch selbst Teams wie Espanyol Barcelona oder der FC Elche (13. und 14. des Rankings) können, Stand heute, von sich behaupten, defensiv weniger anfällig zu sein als das große Real Madrid.
Dem soll nun mittelfristig Abhilfe verschafft werden. Und die Blancos haben sich dafür einen deutschen Nationalspieler ausgeguckt.
Verlängerung mit Chelsea immer unwahrscheinlicher
Antonio Rüdiger ist nach Angaben der vereinsnahen Marca das primäre Transferziel der Madrilenen. Rüdigers Vertrag beim FC Chelsea läuft im kommenden Sommer aus. Eine Vertragsverlängerung mit den Blues erscheint zur Zeit in weite Ferne gerückt.
Alle bisherigen Offerten des Klubs (die letzte hätte ihm ein Netto-Gehalt von etwa acht Millionen Euro eingebracht) hat Rüdiger, im Bewusstsein seines sportlichen Werts für die Londoner, abgelehnt. Immerhin war er in der entscheidenden Phase der vergangenen Saison (die mit dem Champions-League-Titel gekrönt wurde) ein fester Bestandteil im Schema von Thomas Tuchel.
Tatsächlich mutet der Anspruch Rüdigers (im zweistelligen Millionenbereich zu verdienen) in den heutigen und bisweilen etwas verrückt anmutenden Zeiten nicht besonders gierig an.
Zum Vergleich: Ein mittlerweile auch schon etwas in die Jahre gekommener Sergio Ramos räumt bei PSG nun jährlich 15 Millionen Euro netto ab.
Da wäre Rüdiger also um einiges preiswerter. Grund genug für Real, in den kommenden Wochen sehr dicht am deutschen Nationalspieler dranzubleiben.
Die Strategie des Klubs ist eine seit Langem bewährte: Im Januar, wenn es nach den FIFA-Transferstatuten offiziell erlaubt ist, will der Klub in direkte Verhandlungen mit Rüdiger treten, um den 28-Jährigen von einem Wechsel in die spanische Hauptstadt zu überzeugen.