Anton-Ersatz: VfB Stuttgart soll zwei Abwehr-Shootingstars auf der Liste haben
Von Simon Zimmermann
Der VfB Stuttgart war auf dem sommerlichen Transfermarkt schon äußerst aktiv. Zwei Kader-Baustellen bleiben beim Vizemeister aber noch. Es muss ein Nachfolger für Abwehrchef Waldemar Anton gefunden werden. Und es braucht einen weiteren Stürmer. Serhou Guirassy ist weg, dafür wurde Ermedin Demirovic für mindestens 21 Millionen Euro aus Augsburg geholt. Deniz Undav soll zudem erneut den Weg ins Ländle finden. Weil die Verhandlungen mit Brighton zäh und kaum vorherzusagen sind, bleibt es offen, ob man den letztjährigen Leih-Stürmer fest verpflichten kann. Gelingt das nicht, braucht es eine Alternative.
Gudmundsson als Undav-Alternative?
Gehandelt wird derzeit vom italienischen Transfer-Experten Gianluca Di Marzio der 27-jährige Isländer Albert Gudmundsson vom FC Bologna. Wirklich konkret scheint dieses Gerücht aber nicht zu sein. Gudmundsson steht in Genua noch bis 2027 unter Vertrag und hat seinen geschätzten Marktwert mittlerweile auf 30 Millionen Euro gesteigert. Im Winter soll Genua ein Angebot aus Florenz in Höhe von 22 Millionen Euro abgelehnt haben. Kaum vorstellbar, dass der Champions-League-Teilnehmer den Angreifer nun günstiger ziehen lassen würde. Gudmundsson würde demnach wohl in etwa die Summe kosten, die auch für einen Undav-Transfer nötig wäre. Für den VfB ohnehin schon ein Kraftakt, den man wohl nur für Undav eingehen würde.
Zwei Abwehr-Shootingstars auf der VfB-Liste
Während die Schwaben weiter auf einen Durchbruch bei Undav hoffen, werden mehrere Optionen für die Abwehr gehandelt. Die beiden neusten Namen in der Verlosung: Juves Dean Huijsen und Liverpools Sepp van den Berg.
Letzterer ist in der Bundesliga bestens bekannt. Der Niederländer spielte als Leihgabe bereits für Schalke und Mainz. Den Nullfünfern gelang die anvisierte feste Verpflichtung des 22-Jährigen nicht, nachdem van den Berg vor allem eine sehr starke Rückrunde gespielt hatte. Für den Innenverteidiger ging es vorerst zurück zu den Reds, wo er noch bis 2026 unter Vertrag steht. An der Mersey scheint man offen für eine feste Trennung von van den Berg zu sein. Preisschild: 20 Millionen Euro.
Laut dem Eindhovens Dagblad ist der VfB mittlerweile ins Rennen um van den Berg eingestiegen. Konkurrenz kommt von der PSV, die ein Angebot vorbereite, das allerdings unter den geforderten 20 Millionen Euro liegen werde. Im Fokus stehen soll van den Berg aber auch beim VfL Wolfsburg, Southampton und Brentford. Mainz macht sich zudem weiter leise Hoffnungen auf eine erneute Leihe. Sportlich hätte der VfB aktuell aber die lukrativsten Argumente: Van den Berg könnte in der Champions League spielen und hätte sehr gute Aussichten auf einen Stammplatz.
Ein weiterer Innenverteidiger, der wieder beim VfB gehandelt wird, ist Dean Huijsen. Der 19-Jährige war in der vergangenen Rückrunde von Juventus an die AS Rom verliehen worden. In Turin plant man trotz Vertrag bis 2028 nicht mehr mit dem Verteidiger. Neu-Trainer Thiago Motta nahm ihn nicht mit ins Trainingslager. Die Alte Dame soll eine Ablöse im Bereich zwischen 25 und 30 Millionen Euro aufrufen, die deutlich über dem aktuell geschätzten Marktwert (zehn Mio. Euro) liegt. Dennoch wird Huijsen schon seit Wochen mit zahlreichen Klubs in Verbindung gebracht. Allein aus der Bundesliga werden Bayer Leverkusen, VfL Wolfsburg, dem BVB und sogar den Bayern Interesse nachgesagt. Die Werkself soll aktuell die besten Karten auf einen Transfer haben.
Laut Di Mazrio stehe Huijsen aber auch beim VfB weit oben auf der Liste. Bleibt die große Frage, ob der VfB tatsächlich so tief in die Tasche greifen will für einen Spieler, der bislang gerade mal 14 Serie-A-Spiele absolviert hat. Zumal man als Anton-Nachfolger einen neuen Verteidiger bräuchte, der auf Anhieb weiterhelfen kann. Derzeit scheint es eher unwahrscheinlich zu sein, dass es zwischen Huijsen und dem VfB konkreter wird. Wegen den finanziellen Rahmenbedingungen. Und wegen der großen und teils deutlich finanzkräftigeren Konkurrenz.