Bericht: "Angespannte Atmosphäre" auf Schalke zwischen Geraerts & Elgert
Von Yannik Möller
Beim FC Schalke herrscht offenbar Eiszeit zwischen Karel Geraerts und Norbert Elgert. Einerseits gab es noch immer kein Einzelgespräch der beiden, andererseits verfolgen sie gänzlich unterschiedliche Ansätze hinsichtlich der Jugendspieler.
Seit seinem Amtsantritt hat Karel Geraerts beim FC Schalke wahrlich sehr viel zu tun. Der Verein ist sowohl sportlich, als auch finanziell im großen Krisenmodus. Daher muss jede freie Minute in die Mannschaft investiert bleiben.
Diese Prioritätensetzung seitens Geraerts hat dazu geführt, dass er bislang noch kein einziges Einzelgespräch mit Norbert Elgert führen konnte. Das ist insofern ungewöhnlich, als dass der U19-Trainer eigentlich eine der ersten Stationen ist, mit denen sich die Vorgänger des Cheftrainers zusammengesetzt haben. Immerhin ist die U19, sowie die Knappenschmiede allgemein und natürlich auch Elgert als Trainer sehr wichtig für den Klub.
Konträre Meinungen zum Umgang mit potenziellen Jung-Profis
Wie die Sportbild berichtet, ist aber längst nicht nur das weiterhin ausbleibende Gespräch ein Grund für eine "angespannte Atmosphäre" zwischen den beiden. Als Hintergrund wird ein nahezu konträrer Ansatz hinsichtlich der Jugendspieler angesehen, die den Sprung zu den Profis und somit aus der Elgert-Mannschaft heraus machen können.
Geraerts verfolgt demnach folgenden Ansatz: Er möchte, dass aussichtsreiche Jugendspieler mindestens zweimal pro Woche mit den Profis trainieren. So sollen sie schneller an das Profi-Niveau herangeführt werden, während sie so von ihm auch besser beurteilt und eingeschätzt werden können.
Elgert hingegen hält das Gegenteil für den richtigen Weg: Er ist der Meinung, dass die Spieler bestenfalls zwei volle Jahre bei ihm trainieren und spielen sollten. Wenn er anschließend zur Überzeugung kommt, dass sie den Schritt zu den Profis packen können, sportlich wie mental, würde er das entsprechende Signal geben.
Diese gegensätzlichen Ansätze sind offenbar zu einem Stimmungsproblem geworden. So hat Geraerts etwa auch Vitalie Becker und Max Grüger mit ins Trainingslager genommen. Die beiden 18-Jährigen sollen sich gut präsentiert haben. Elgert habe diese Idee hingegen nicht gut geheißen und wollte durchsetzen, dass zumindest einer der beiden nicht mitfährt. Schlussendlich setzte sich aber der Profi-Coach durch.
Geraerts habe intern schon festgestellt, dass er diese Ausgangslage mit Elgert als "sehr ungewöhnlich und störend" empfindet. Ähnlich dürfte es wohl auch Thomas Reis empfunden haben, als es im vergangenen Sommer um Assan Ouedraogo ging. Reis wollte ihn direkt bei den Profis integrieren, während Elgert der Meinung war, dass der Youngster noch nicht so weit ist. Auch damals soll es durchaus zu Reibungen gekommen sein.
Nun soll es an Marc Wilmots liegen, zwischen Geraerts und Elgert eine zumindest professionelle Harmonie zu schaffen. Der Sportdirektor wird sich vermutlich zeitnah darum kümmern, dass sich die beiden Trainer zusammen an einen Tisch setzen.
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