Angebliches Interesse von Mourinho an Ramos-Verpflichtung - was steckt dahinter?
Von Guido Müller
Zwischen 2010 und 2013 teilten sie Kabine und Trainingsplatz und feierten (allerdings nicht all zu viele) Erfolge bei Real Madrid. Und wenn es nach José Mourinho ginge, könnte diese Zusammenarbeit mit Sergio Ramos demnächst in London eine Fortsetzung erfahren.
Denn der Kapitän von Real Madrid, seit 2005 für die Königlichen auf Titeljagd, hat immer noch nicht seine Unterschrift unter ein neues Arbeitspapier gesetzt. Und so allmählich, vor allem aus Sicht der Fans, drängt die Zeit. Der aktuelle Kontrakt des 34-Jährigen läuft in nur sechs Monaten aus.
Solange diese Schwebesituation anhält, macht sich der Rest des europäischen Fußball-Adels natürlich gewisse Hoffnungen. Wie the Special One bei den Spurs. Oder besser: wie der Evening Standard über dessen angebliches Interesse an Ramos berichtet.
Denn ob der portugiesische Star-Trainer sich tatsächlich Hoffnung auf eine Verpflichtung des europäischen Rekord-Nationalspielers (178 Länderspiele für Spanien) macht, kann keiner außer er selbst (und sein direktes Umfeld) wissen. Ehrlich gesagt: man darf Zweifel daran haben.
Sergio Ramos hat nie angekündigt, woanders als in Madrid spielen zu wollen
Denn durch sein dreijähriges Wirken bei den Königlichen dürfte Mourinho genügend Eindrücke und Kenntnisse über das Funktionieren des Klubs und darüber, wie seine Spieler ticken, gewonnen haben. Nicht ein einziges Mal hat Ramos während seiner Karriere öffentlich den Wunsch geäußert, irgendwann noch mal unbedingt außerhalb Spaniens spielen zu wollen. Wie es andere Spieler durchaus getan haben. Im Gegenteil: im März 2019 sprach Ramos davon, seine "Karriere bei Real Madrid beenden" zu wollen. (Quelle: espn.com)
Von daher ist die immer noch nicht erfolgte Einigung über eine weitere Zusammenarbeit zwischen Ramos und Real nicht unbedingt dahingehend zu interpretieren, dass sich beider Wege ab Sommer trennen. Sondern kann vielmehr als Beweis dafür angesehen werden, dass sich beide Seiten der Loyalität der jeweils anderen sehr sicher sind - und kein Bedarf an aktionistischem Handeln besteht.
Bereits vor mehr als einem Monat haben wir entsprechende Berichte aus Spanien aufgegriffen. Und als langjähriger Beobachter der spanischen Liga (und speziell der Geschicke rund um Real Madrid) kommt man auch heute, fünfeinhalb Wochen später, zu kaum einem anderen Ergebnis: Die Ehe von Sergio Ramos und Real Madrid wird auch über den kommenden Juni hinaus Bestand haben. Mourinhos "Hoffnungen" hin oder her.