Ancelottis Bitte an Florentino Pérez: Holt Reguilón zurück nach Madrid!
Von Guido Müller
Im Spätsommer letzten Jahres verließ der gebürtige Madrilene Sergio Reguilón seinen Heimatverein Real Madrid, um in der schillernden Premier League zu mehr Einsatzzeiten zu kommen. Doch vorsichtshalber ließen sich die Macher am Bernabéu-Stadion eine Rückkaufoption in das Vertragswerk einschreiben - die sie nun offenbar aktivieren wollen.
Unter Zinédine Zidane sah Reguilón im September 2020 keinen anderen Ausweg, als seinen Stammverein - schweren Herzens, und nach einer einjährigen Leihe zum FC Sevilla - zu verlassen, um fernab der Heimat zu mehr Einsatzzeiten kommen.
Die Spurs aus dem Norden Londons waren bereit, ihm diese Minuten zu geben - und überwiesen satte 30 Millionen Euro nach Madrid.
Tatsächlich lebte sich Reguilón in der englischen Hauptstadt überraschend schnell ein - und kam gleich in seiner ersten Spielzeit (unter Trainer Jose Mourinho) auf insgesamt 36 Pflichtspieleinsätze, in denen ihm starke sechs Torvorlagen gelangen.
Reguilón bei den Spurs gesetzt
Auch in der aktuellen Saison ist Reguilón ein Fixpunkt in den Plänen von Mourinho-Nachfolger Nuno Espírito Santo und hat auf Liga-Ebene bisher noch keine einzige Spielminute verpasst. Zudem wartet er nach acht Spieltagen in der Premier League auch schon wieder mit zwei Torvorlagen auf.
Diese Leistungsexplosion ist natürlich auch Real Madrid nicht verborgen geblieben. Sie bestätigt letzten Endes nur die Einschätzung von Florentino Pérez, der vor einiger Zeit im kleinen Kreis eingestanden haben soll, dass es ein Fehler war, Reguilón überhaupt abzugeben.
Ein Fehler, der die Blancos nun etwa zehn Millionen Euro netto kosten wird. Denn um Reguilón, der im September letzten Jahres übrigens auch sein Debüt für die A-Nationalmannschaft Spaniens feierte (sechs Länderspiele seitdem), im nächsten Sommer zurückzuholen, wären, kraft besagter Rückkaufoption, wohl 40 Millionen Euro fällig.
Einem Bericht der katalanischen Online-Zeitung elnacional.cat soll Real-Coach Carlo Ancelotti seinen Präsidenten bereits darum gebeten haben, diese Klausel zu aktivieren.
Reguilón als Lebensretter
Außersportlich hat Sergio Reguilón zuletzt ebenfalls für große Schlagzeilen gesorgt. Auch dank seiner geistesgegenwärtigen Reaktion auf dem Platz konnte beim Liga-Spiel der Spurs in Newcastle am vergangenen Sonntag ein auf der Tribüne zusammengebrochener Fan per Defibrillator reanimiert und ihm so das Leben gerettet werden.
Gegenüber Radio Marca schilderte der 24-Jährige wenig später das dramatische Geschehen: "Ich erfasste die Situation ziemlich schnell. Ich sah auf der Tribüne einen Mann, der zusammengesackt war, und eine andere Person, die ihn offenbar zu reanimieren versuchte. Doch der Mann reagierte nicht mehr. Ich sagte dem Schiedsrichter, dass da gerade jemand auf der Tribüne am Sterben sei, aber der Referee dachte wohl, dass ich wegen einer Spielszene protestieren würde und wollte mir schon die Gelbe Karte zeigen."
"Ich sprach auf den Ref sowohl auf spanisch als auch auf englisch ein, und endlich verstand auch er, worum es ging. Zum Glück für den Fan ist alles im Stadion passiert, und man konnte schnell reagieren. Wenn kein Defibrillator da gewesen wäre, hätte er es wohl nicht überlebt."