Analyse nach nur drei Spieltagen: BVB gesteht damit grobe Fehler ein
Von Yannik Möller
Nach nur drei Spieltagen ist die Stimmung beim BVB bereits im Keller. Dass Hans-Joachim Watzke schon jetzt eine interne Analyse ankündigen muss und sie abhalten möchte, zeigt, dass zuletzt grobe Fehler begangen wurden. Ein Kommentar.
Als Tabellenneunter ist Borussia Dortmund in die erste Länderspielpause dieser noch sehr jungen Saison gegangen. Gerade einmal drei Spieltage sind absolviert - und trotzdem könnte die Stimmung bei Schwarz-Gelb kaum düsterer sein.
Bereits vor der Saison, zu Beginn der Saisonvorbereitung, wurde vollmundig angekündigt: Die herbe Enttäuschung vom letzten Spieltag der vergangenen Saison ist abgehakt, wir wollen wieder ganz oben angreifen. Es wurde nicht verschwiegen und nicht klein geredet, dass die Meisterschaft erneut das Ziel sein soll.
Angesichts dieser Zielsetzung ist der bisherige Saisonstart eine nur noch größere Enttäuschung. Von den nicht nur möglichen, sondern eigentlich verpflichtenden neun Punkten wurden lediglich fünf eingefahren. Und selbst diese fünf Zähler fallen noch recht positiv aus. Immerhin war der Sieg gegen den 1. FC Köln ein äußerst glücklicher, während man sich auch gegen den VfL Bochum und den 1. FC Heidenheim sehr, sehr schwer getan hat.
Escher analysiert: Die Probleme der Schwergewichte zum Saisonstart
Bei allem Respekt vor diesen drei Mannschaften: Das sind Gegner, die der BVB nicht nur besiegen, sondern spielerisch nahezu überfahren müsste. Erst recht, wenn man um die Meisterschaft mitspielen will. Umso aussagekräftiger in negativer Hinsicht ist es, dass Hans-Joachim Watzke nach diesen gerade einmal drei Spieltagen bereits eine interne Analyse ankündigen und vollziehen muss (90min berichtete).
Watzke sieht frühzeitige Analyse als notwendig an: Ein Warnzeichen für den BVB und auch für ihn selbst
Gänzlich unabhängig von den Themen und den Resultaten dieser Analyse: Damit muss sich der BVB selbst eingestehen, dass in den letzten Wochen und Monaten grobe Fehler gemacht wurden.
Viele der Spieler kommen nicht an ihre Leistungsgrenzen, weder spielerisch noch was ihre Fitness angeht. Edin Terzic kann der Mannschaft auf dem Platz so gut wie gar keine Struktur verleihen. Selbst eine 2:0-Führung im heimischen Stadion geht gegen einen Aufsteiger verloren, dessen gesamtes Team einen niedrigeren Marktwert hat, als die Ablösesumme für Felix Nmecha betrug.
Auch die bedingungslose Rückendeckung für Terzic scheint frühzeitig zu einem Problem werden zu können. Watzke gilt als sehr großer Befürworter des Coaches, der aber ebenso in der Kritik stehen und angezählt werden muss, wie der Großteil seiner Mannschaft. Immerhin wurden bekannte Probleme auch trotz der Saisonvorbereitung nicht gelöst.
Diese Analyse, die also nur den Transfer-Sommer sowie die ersten drei Spieltage umfassen kann, muss zugleich als Eingeständnis grober Fehler der Klub-Führung angesehen werden. Dabei sind zwar auch, aber längst nicht nur Sebastian Kehl und Edin Terzic mitgemeint. Auch Watzke, der nun zum ersten Gespräch bittet, muss dahingehend hinterfragt werden.
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