Als Partey-Ersatz: Schnappt sich Atletico Geoffrey Kondogbia dank der "Notfallregelung"?
Von Simon Zimmermann

Die Zeit von Thomas Partey bei Atletico Madrid endete am Deadline Day auf einen Schlag. Der in der eigenen Jugend ausgebildete ghanaische Nationalspieler (26 Einsätze) verließ die Rojiblancos in Richtung Nord London. Der FC Arsenal hatte die Ausstiegsklausel in Höhe von 50 Millionen Euro überraschend doch noch aktiviert und Atletico damit kalt erwischt.
Während Partey künftig für die Gunners aufläuft, reißt er in den Planungen von Trainer Diego Simeone ein großes Loch, das man nach dem Ablauf der Transferfrist nur schwer schließen kann. Ein kleines Hintertürchen gibt es dank der "Nottransfer"-Regelung in Spanien aber noch.
Atletico hat 30 Tage Zeit für ligainternen Partey-Ersatz
Die wurde im Fall von schweren Verletzungen zwar gerade gestrichen, wird einem La-Liga-Team kurz vor Transferschluss ein Spieler per Klausel weggeschnappt, bleibt aber weiterhin Zeit, für einen Ersatz zu sorgen. 30 Tage können die Colchoneros nun reagieren, dürfen sich dabei aber ausschließlich bei Ligakonkurrenten bedienen.
Mit Lucas Torreira kam bereits zuvor ein weiterer defensiver Mittelfeldspieler per Leihe - ausgerechnet von Arsenal. Simeone sieht im Uruguayer aber keinen eins zu eins Ersatz. Vielmehr berichten die Madrider Sportzeitschriften Marca und AS vom Interesse an Valencias Geoffrey Kondogbia.
Einige Hürden bei möglichem Kondogbia-Transfer
Der ist wie Partey 27 Jahre alt und im zentralen Mittelfeld Zuhause. Kondogbias Vertrag beim FC Valencia ist noch bis 2022 gültig, offenbar kann er die Fledermäuse aber ebenfalls per Ausstiegsklausel verlassen. Valencia wiederum hätte dann keine Möglichkeit mehr, für Ersatz zu sorgen.
Hürden gibt es bei einem möglichen Deal dennoch einige. Zuallererst wäre Kondogbia nicht für die Champions League spielberechtigt, weil die Kader bereits am sechsten Oktober bei der UEFA gemeldet werden mussten. Zum anderen dürfen die La-Liga-Klubs in diesem Sommer nicht mehr als 25 Prozent der eigenen Transfereinnahmen ausgeben. Nach der in Anspruch genommenen staatlichen Hilfe im Zuge der Coronakrise hatten sich die Klubs darauf verpflichtet.
Ein Grund, warum Real Madrid keinen Cent ausgegeben hat und der FC Barcelona große Schwierigkeiten hatte, den geplanten personellen Umbruch voranzutreiben.