Alles richtig gemacht? Diese sieben Bayern-Abgänge können dieses Jahr Meister werden
Von Oliver Helbig
Nach elf Meistertiteln in Folge wird sich der FC Bayern München in diesem Jahr an eine Saison ohne Meisterfeier auf dem Münchner Rathausbalkon gewöhnen müssen. Bayer Leverkusen hat es in der Hand, am Sonntagabend im Heimspiel gegen Werder Bremen die erste deutsche Meisterschaft der Vereinsgeschichte einzufahren und die Bayern mit ungewohnt leeren Händen dastehen zu lassen. Vor der Saison trennten sich die Münchner von einigen Spielern, was zum Teil auf Unverständnis bei Fans und Experten stieß, wie etwa bei den Abgängen von Benjamin Pavard oder Josip Stanisic. Doch für den einen oder anderen Spieler hätte es nicht besser laufen können. Sie stehen mit ihren Teams kurz vor dem Gewinn der Meisterschaft oder haben zumindest noch realistische Chancen darauf. Für die Bayern dürfte dieser Zug spätestens am Sonntag in Leverkusen abfahren.
Josip Stanisic (Bayer Leverkusen)
Der von den Bayern an Bayer Leverkusen ausgeliehene Rechtsverteidiger hat großen Anteil an der bislang grandiosen Saison der Werkself. Er ist zwar kein Stammspieler, aber ein verlässlicher und allzeit bereiter Akteur. Stanisic absolvierte bisher 29 Pflichtspiele für Leverkusen, traf einmal selbst und legte dreimal für seine Teamkollegen auf. Seinen Marktwert konnte der Kroate in Leverkusen sogar um sechs Millionen auf aktuell 18 Millionen steigern. Mit Bayer steht er nun kurz davor, den Deutschen Meistertitel zu gewinnen und den Bayern-Kollegen ein Schnippchen zu schlagen.
Yann Sommer und Benjamin Pavard (Inter Mailand)
Yann Sommer wechselte aufgrund des anstehenden Comebacks von Manuel Neuer nach seiner schweren Verletzung nach Italien zu Inter Mailand. Auch der französische Verteidiger und langjährige Bayern-Stammspieler Benajmin Pavard folgte dem Ruf aus der Serie A, und beide hätten es nicht besser treffen können. Mit 14 Punkten Vorsprung auf den Stadtrivalen AC Mailand liegen sie derzeit bei noch sieben ausstehenden Spielen fast uneinholbar auf Platz eins und werden mit großer Sicherheit italienischer Meister. Beide gelten als wichtige Leistungsträger bei den Nerazzurri. Als unumstrittener Stammspieler blieb Sommer in 38 Pflichtspielen sogar 23 Mal ohne Gegentor.
Lucas Hernandez (Paris Saint-Germain)
Viele warfen dem Verteidiger im vergangenen Sommer Undankbarkeit vor, als er unbedingt zu PSG wechseln wollte. Trotz zahlreicher Verletzungen und langer Ausfallzeiten hielten die Bayern an ihm fest, doch die horrende Ablösesumme von 80 Millionen Euro, die die Bayern damals an Atlético Madrid überwiesen, konnte Hernandez nie rechtfertigen. Mit Paris führt er nun die Ligue 1 mit zehn Punkten Vorsprung auf Verfolger Brest an und dürfte sich den französischen Meistertitel sichern. Für PSG kommt Hernandez bisher in 38 Pflichtspielen auf vier Scorerpunkte.
Malik Tillman (PSV Eindhoven)
Das große Talent kam bei den Bayern nie richtig zum Zug und wurde nach einer Leihe zu den Glasgow Rangers im vergangenen Sommer erneut ausgeliehen. Diesmal zum PSV Eindhoven in die niederländische Eredivisie. Für Tillman der richtige Schritt. Der in Nürnberg geborene Deutsch-Amerikaner hat nicht nur seinen Marktwert seit dem Sommer mehr als verdreifacht (aktuell 17 Millionen Euro), sondern führt mit PSV auch die Liga mit großem Abstand vor Feyenoord Rotterdam an. Die Meisterschaft ist Eindhoven eigentlich nicht mehr zu nehmen. Tillmans Beitrag: In 23 Einsätzen in der ersten niederländischen Liga erzielte der 21-Jährige sechs Tore und bereitete neun weitere vor. Insgesamt sammelte der Mittelfeldspieler in 38 Pflichtspielen starke 19 Scorerpunkte. Eindhoven verfügt über eine Kaufoption.
Ryan Gravenberch (FC Liverpool)
Der Niederländer kam als vielversprechendes Supertalent nach München, fand aber nicht die nötige Rückendeckung. Nach nur einem Jahr in München flüchtete der niederländische Nationalspieler zum FC Liverpool und Jürgen Klopp. Für die Reds absolvierte Gravenberch immerhin 34 Pflichtspiele und hat noch realistische Chancen auf den Gewinn der Premier League. Im Dreikampf um die englische Krone liegen die Reds derzeit bei einem Spiel weniger zwei Punkte hinter Tabellenführer Manchester City und punktgleich mit dem FC Arsenal. Für Liverpool und Gravenberch ist der PL-Titel somit noch in Reichweite.
Gabriel Vidovic (Dinamo Zagreb)
Der 20-jährige Offensivmann kommt leihweise bei Dinamo regelmäßig zum Einsatz und hat bereits einige Scorerpunkte gesammelt. Mit seinem Verein liegt Vidovic in der kroatischen Liga derzeit vier Punkte hinter Tabellenführer HNK Rijeka und hat nach 29 von 36 Spieltagen noch alle Chancen auf den Meistertitel. Dinamo verfügt über eine Kaufoption.
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